Review: #6.04 Verloren
Wow, was für eine ereignisreiche Episode. Innerhalb einer Nacht im St. Ambrose Krankenhaus kann ganz schön viel passieren, ganz besonders, wenn es in Los Angeles regnet. In den ersten Minuten der Folge hatte ich die Befürchtung, dass mir das hin- und herspringen zwischen den einzelnen Charakteren zuviel wird, doch das hat sich schnell gelegt und ich war am Ende begeistert, was die Autoren aus dieser Folge gemacht haben.
Welcome Dr. James Peterson!
Zuerst einmal möchte ich auf Matt Longs Gastauftritt eingehen. Dass das Krankenhaus nach Petes Tod einen neuen Arzt braucht, ist verständlich und so taucht nun Dr. James Peterson auf. Nach dieser Folge kann ich mit Überzeugung sagen, dass ich ihn sofort ins Herz geschlossen habe. Er ist ein ambitionierter Arzt, der in seiner ersten Schicht wohl das schlimmste Chaos erlebt, das man in einem Krankenhaus erleben kann. Doch er schlägt sich tapfer und er befolgt die Regeln, womit er sich bei einigen Ärzten keine Sympathiepunkte einfangen kann. Allen voran wäre hier Cooper, der James quasi sofort loswerden möchte. Ich kann ihn zwar verstehen, denn er hat jahrelang seinen Job gemacht und vor allem mit Pete zusammengearbeitet, sodass ihm James selbstverständlich erstmal unsympathisch sein muss. Ganz besonders, weil er eine andere Meinung hat als Cooper. Wer hier am Ende nun Recht hat, sei dahingestellt, aber ich glaube, dass weiterhin ein paar Auseinandersetzungen zwischen den beiden stattfinden werden. Darauf freue ich mich, weil ich schon immer überzeugt davon war, dass Cooper gute Arbeit leistet und sich nun nicht einfach hintergehen lässt. Das wird sicherlich noch spannend werden.
Doch James' Art hat mir sehr zugesagt, weil er eigentlich genau das macht, was er machen soll. Er arbeitet als Arzt und kümmert sich um die Patienten. Für mich ist das absolut nachvollziehbar, denn er kennt niemanden im Krankenhaus und kann sich eigentlich erstmal nur auf sich selbst und seine Arbeit konzentrieren, auch wenn das bedeutet, dass er sich ein paar Feinde macht. Doch sein Job hat Vorrang und ich glaube, dass er sich damit auch den nötigen Respekt der anderen verschaffen kann. Das kommt mit der Zeit, hoffe ich. Dafür ist mir James zu sympathisch. Auch die Art, wie er Amelia den Erfolg zusprechen wollte, kam bei mir sehr gut an. Ich kann mir zwar vorstellen, dass er dies nur gemacht hat, weil sie ihm gefallen hat und er bei ihr punkten wollte, doch das kam bei mir gut an. Bei ihr vielleicht nicht, denn wir wissen ja mittlerweile, wie Amelia tickt und sich ihr Lob lieber selbst abholen möchte. Die letzte Szene zwischen den beiden verspricht eine kommende Love Story, auch wenn James sicherlich noch daran arbeiten muss. Amelia ist nach all den Dingen, die ihr zugestoßen sind, sehr vorsichtig und hat eine Schutzmauer um sich aufgebaut, die nicht leicht zu zerstören sein wird. Doch ich sehe hier Potenzial für eine nette Geschichte, die mir zusagen würde. Aber abwarten.
"We are badass. We are a badass family unit. You, me, the triplets and Charlotte. Nothing's going to change that."
Neben James gab es jede Menge kleiner Storys in dieser Folge, in der jeder Charakter vertreten war. Die wohl spannendste und intensivste Handlung spielte sich bei Cooper und Violet ab, denn sie haben es mit zwei Eltern zu tun, die sich ständig streiten und ihrer kleinen Tochter einiges damit antun. Ich denke, dies ist eine klassische Situation, die in vielen Familien so vorkommt, weshalb ich sie überhaupt nicht als Fehl am Platz empfunden habe. Die kleine Sarah war wirklich sehr süss und ihr Verschwinden hat mich sehr mitgenommen. Ich habe spätestens, als sie Violet gegenüber erwähnt hat, dass sie abhauen möchte, wenn ihre Eltern sich streiten, gedacht, dass noch etwas passieren wird. Ich kann mir nicht vorstellen, was Sarahs Eltern in diesem Moment empfunden haben, denn für sie muss wohl die Welt untergegangen sein. Ich hatte auch ernsthaft geglaubt, dass Sarah wieder auftaucht und ihren Eltern nur einen Schreck einjagen wollte. Aber so war es leider nicht und dass es keine Auflösung in diesem Fall gibt, finde ich dann doch etwas seltsam. Das kennt man von "Private Practice" gar nicht. Normal wird ein Patientenfall oft zum Guten hin beendet, doch hier war es nicht so. Nach diesem Ende bin ich auch fest davon überzeugt, dass Sheldons Patient Nick damit zu tun hat. Ich habe mich über die Rückkehr von Carter MacIntyre sehr gefreut, weil ich eigentlich dachte, dass seine Story in #6.02 Mourning Sickness beendet wurde. Da mir die Einführung in seine Situation damals in der Folge nicht gefallen hat, konnte man in dieser Episode wieder etwas gut machen. Denn hier hat sein Fall im Zusammenhang mit Sarahs Verschwinden sehr gut gepasst. Zuerst wird er eingeliefert und Sheldon kümmert sich um ihn, nur um ihm kurze Zeit später zu zeigen, dass er sich nicht bessern wird. Einerseits fand ich die Szene sehr traurig, weil Sheldon sich durch James' Meinung hat irritieren lassen, andererseits war der Ausgang der Story damit gut gelungen, denn man weiß jetzt wirklich nicht, ob Nick nicht für Sarahs Verschwinden verantwortlich ist, oder nicht. Vielleicht saß sie draußen auf der Bank und als Nick entlassen wurde und über Sheldons Reaktion enttäuscht war, sind bei ihm die Sicherungen durchgebrannt. Man weiß es nicht, aber ich hoffe doch sehr, dass man diese Nebenstory weiterverfolgen wird, weil ich Nick gerne wiedersehen würde und auch erfahren möchte, was mit Sarah passiert ist.
Im Zusammenhang mit Sarahs Geschichte konnte man auch etwas mehr von Mason sehen, der sich Sorgen macht, dass Cooper und Charlotte auseinandergehen werden und er sich dann entscheiden muss. Cooper hat hier mit seiner Rede mein Herz erwärmt und ich bin den Autoren einfach nur dankbar für diesen Charakter. Er hat so viele schöne Momente zu bieten und ich hätte ungern auf eine der Mason/Cooper Szenen verzichtet. Sie haben mir bewiesen, dass Cooper ein toller Vater ist und auch in Zukunft alles für seine Familie geben wird.
"I didn't ask you for your opinion and I don't want it."
Ansonsten gab es noch Patientenfälle, die nicht sehr im Vordergrund standen, aber dafür gesorgt haben, dass Addison und Jake aneinander geraten und dass Sam und Stephanie getrennte Wege gehen. Ich muss ja sagen, dass Addison manchmal wirklich ihren Mund halten sollte. Ich liebe diesen Charakter zwar, aber dass sie auch immer offen und ehrlich sein muss, das geht mir auf den Keks. Sie hätte Stephanie gegenüber ruhig sein müssen und nichts von Sam und ihr erzählen dürfen, denn schließlich ist das wirklich Sams Aufgabe. Doch Addison kann sich nicht zurückhalten und sorgt dafür, dass Stephanie sich von Sam trennt. Ich bin zwar kein Fan von Stephanie und kann mit ihr immer noch nichts anfangen, doch hier habe ich wirklich Mitleid empfunden, weil sie eigentlich nichts für die Situation kann und wirklich ein bisschen hintergangen wird. Der Schritt, den sie geht, ist meiner Meinung genau richtig und ich hoffe, dass Sam daraus lernen wird und Addison in Zukunft aus seinen Beziehungen raushält, oder zumindest von Anfang an ehrlich ist. Ich glaube, Sam wird ihr das noch einige Zeit vorhalten und ob ich darauf Lust habe, weiß ich nicht. Die beiden sorgen schon seit langem für zuviel Drama und irgendwann ist ja genug.
Da sollte sich Addison lieber auf Jake konzentrieren, der ebenfalls wütend auf sie ist, weil sie sich einmischt. In diesem Fall bin ich unsicher, auf wessen Seite ich bin. Einerseits finde ich Addisons Einwände wirklich gut und sie hat meiner Meinung nach auch recht, dass Jake aufhören sollte, seiner Patientin Hoffnungen zu machen. Doch ich verstehe auch Jake, der nicht möchte, dass Addison sich in seine Arbeit einmischt. Er hat jahrelang ohne sie praktiziert und war erfolgreich, weshalb sie auch auf seine Fähigkeiten vertrauen sollte. Wie das Ganze zwischen ihnen jetzt ausgeht, ist unklar, doch ich glaube nicht, dass sie sich durch diese Auseinandersetzung trennen werden. Diskussionen hat jedes Pärchen mal, die Frage ist nur, wie sehr man sich das alles zu Herzen nimmt. Aber auch hier heißt es, abwarten.
Fazit
Diese Folge war sehr ereignisreich und es ist sehr viel passiert, das einen mitgenommen hat und wo man mitgefiebert hat. Matt Long als Gastdarsteller funktioniert für mich sehr gut und auch dass die anderen Charaktere ihre Momente hatten, hat mir sehr gefallen. Einzig Addison, die mir auf die Nerven ging, und das nicht aufgelöste Ende führen zu einem Punktabzug.
Alex Olejnik - myFanbase
Die Serie "Private Practice" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: You Don't Know What You've Got Till It's GoneErstausstrahlung (US): 23.10.2012
Erstausstrahlung (DE): 30.01.2013
Regie: Ann Kindberg
Drehbuch: Fred Einesman
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