Bewertung

Review: #6.05 Reality TV

Foto: Taye Diggs, Private Practice - Copyright: 2012 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.
Taye Diggs, Private Practice
© 2012 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.

Wer meine bisherigen Reviews gelesen hat, wird wissen, dass ich kein sonderlich großer Fan von Sam zur Zeit bin. Seit der letzten Staffel nervt er mich, weil er nicht weiß, was er möchte und deshalb muss ich gestehen, dass ich mich auf diese Sam-fokussierte Episode nicht gerade gefreut habe. Ich hatte am Anfang auch wirklich Schwierigkeiten damit, mich mit der Art zurecht zu finden, denn so etwas gab es bei "Private Practice" bisher nicht.

"Do you watch this stuff? 'My Super Sweet Bitchteen'? 'Pimp My Kayak?'"

Sam bekommt die Chance, einen Piloten für eine mögliche Reality-Show über ihn, zu drehen. Dementsprechend sieht man in dieser Folge Kameraperspektiven, die man so nicht gewohnt ist. Normalerweise ist man immer aussenstehender Zuschauer, doch dieses Mal bekommt man das Gefühl, in einer Dokumentation zu sein und hautnah am Geschehen mit dabei. Ich hatte wirklich Probleme am Anfang und dachte, dass das gar nicht gut gehen kann, doch mit der Zeit habe ich mich sogar daran gewöhnt. Es hat mich nicht mehr so sehr gestört. Auch dass Sam im Vordergrund stand, war ab der Hälfte der Episode nicht mehr so schlimm, denn man hat eine sehr interessante Wendung in seiner Geschichte gesehen, die mich dann doch fasziniert hat. Jedoch war es auch nur dieser Aspekt der Folge, der mich interessiert hat. Die gesamte Dokumentation konnte nicht wirklich überzeugen, ich habe sie aber einfach akzeptiert, weil mir sowieso nichts anderes übrig geblieben ist. Ich danke den Autoren auch dafür, dass man zwischenzeitlich die alten Perspektiven gesehen hat, in denen man näher an die Charaktere gekommen ist.

So hat mir Sams Unterhaltung mit seiner Mutter im Krankenhauszimmer gut gefallen, weil dies keine Story ist, die man leicht verdauen kann. Sams Mutter hat seit 40 Jahren eine Affäre mit ihrem Chef und hinzu kommt auch noch, dass dieser Chef Sams Vater ist. Sam wusste 40 Jahre lang nichts davon und so ist sein Wutausbruch komplett nachvollziehbar. Die Umsetzung hat mir gut gefallen und ich fand es auch schön, dass er sich an Addison wendet, um dies mit ihr zu besprechen. Schließlich ist sie doch die Person, die ihm am nächsten steht und die ihn seit langer Zeit kennt. Hier hatte ich auch zum ersten Mal das Gefühl, dass es nicht um die Beziehung und Freundschaft zwischen den beiden geht, sondern tatsächlich um Sams Gefühle, die er offen zeigt. Das hat mir gut gefallen und auch das darauf folgende Gespräch mit seiner Mutter fand ich gut umgesetzt. Sam war nicht mehr wütend, er wollte nur die Wahrheit wissen. Dass er sich dann testen lässt und seinem Vater seine Meinung sagt, hat mich auch nicht überrascht, weil das zu Sams Charakter gehört. Das hat man schon oft gesehen, unter anderem zuletzt mit Amelia, als er doch noch an ihrem Baby operiert hat. Sam hat ein gutes Herz und das weiß man auch und es ist schön, dass dies hier gezeigt wurde, denn so konnte er doch wieder ein paar Pluspunkte sammeln.

Das Ende der Folge fand ich jedoch nicht so geschickt gelöst, denn ich dachte wirklich, Sam rettet seinen Vater doch und die beiden könnten eventuell doch noch eine Beziehung miteinander aufbauen, doch dem war nicht so. Sam steht jetzt quasi an einem Punkt, wo er nicht weiter weiß. Er hat ein Leben, eine Familie und Freunde und doch fehlt ihm was. Das merkt man sehr gut und vielleicht schaffen die Autoren mit dieser Ausgangslage doch noch eine Story für Sam zu schaffen, mit der ich mich anfreunden konnte. Tatsache ist, dass mir diese Folge, vor der ich Angst hatte, doch gut gefallen hat und ich Sam nun wieder etwas lieber hab. Das hätte ich selbst nicht gedacht, bin den Autoren aber dankbar.

"Get in somebody's way and I will use that camera as a shot put. Nice to meet you."

Dadurch, dass Sam so im Vordergrund stand, sind die anderen Charaktere doch zu kurz gekommen, doch ich denke, dass das Absicht war, um uns Sam näher zu bringen. Es hat mir auch gefallen, wie die anderen Ärzte über ihn gesprochen haben und gezeigt wurde, wie sie ihn sehen. Ganz besonders Coopers und Charlottes Aussagen haben mir hier gefallen, denn sie haben mich zum Lachen gebracht, was auf jeden Fall auch ein Teil von "Private Practice" sein sollte. Mich hat jedoch sehr enttäuscht, dass man nicht soviel von Addison gesehen hat, denn eigentlich wäre zu erwarten, dass die Kameraleute alles von ihr wissen wollen. Vielleicht ist es aber auch gut so, denn so konnte die Beziehung zwischen Sam und Addison vernachlässigt werden.

Was mir an der Folge gut gefallen hat, war, dass man das Thema Sarah Nelson weiter verfolgt hat. Nach der letzten Folge war nicht klar, das mit ihr passiert ist, doch hier hat man gut gesehen, dass sie immer noch vermisst wird und ihre Eltern darum kämpfen, sie wieder zu finden. Ich denke immer noch, dass Nick damit zu tun hat und bin gespannt, ob ich recht habe oder nicht. Es zeigt sich jedoch, dass das Thema noch nicht erledigt ist, sonst wäre man hier nicht darauf eingegangen. Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt. Die Umsetzung ist jedoch gelungen.

Fazit

Wenn man bedenkt, dass ich kein großer Fan von Sam zur Zeit bin, so konnte die Folge doch punkten und Sam konnte mich in einigen Szenen von sich überzeugen. Ich bin sogar gespannt darauf, ob man aus seiner Situation eine richtig gute Storyline verfolgt, oder ob er weiterhin eine Nervensäge bleibt. Die Idee mit der Reality-Show war sehr ungewöhnlich und ich hatte Schwierigkeiten dabei, ich zurecht zu finden, doch die Wendung in Sams Story hat das wieder gut gemacht, sodass ich am Ende doch positiv überrascht bin.

Alex Olejnik - myFanbase

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