Bewertung

Review: #1.07 Ein Geschlechterkampf der etwas anderen Art

Diese Folge beweist einmal mehr, dass Steve Franks mit "Psych" ein ganz großer Coup gelungen ist. Es gab selten eine Serie (ausgenommen "Scrubs"), bei der ich so viel gelacht habe.

Der einsame Lassiter

Zu Beginn möchte ich ein paar Worte über Carlton Lassiter verlieren, denn

trotz seiner genervten Art und seines ständigen Misstrauens gegenüber Shawn, ist er ein wichtiger Bestandteil der Serie geworden. Und so trifft es mich auch ein wenig, dass er die Trennung von seiner Frau wohl noch nicht wirklich hat verarbeiten können. Wir erfahren meiner Meinung nach viel zu wenig Privates von unseren "echten Ermittlern", so dass es schon mal an der Zeit war, zu zeigen, dass Lassiter auch ein Leben neben dem Polizeidienst hat.

Anscheinend hat die Affäre mit seiner ehemaligen Partnerin Lucinda doch mehr Spuren hinterlassen, als der Zuschauer glauben mag. Lucinda wurde versetzt und Lassiter hat sich daraufhin von seiner Frau getrennt. Obwohl - es wird wohl eher anders herum gewesen sein, denn er schickt ihr ja weiterhin kleine Porzellanfigürchen als Geschenk. Dass sie diese promt mit den Worten "Trennung heißt getrennt sein" zurück schicken lässt, ist wirklich schade für unseren Vorzeigedetective. Daher ist es nur verständlich, dass er seine Wut an den besagten Figürchen auslässt. Armer, einsamer Lassi!

Zum anderen muss ich gestehen, dass mir die Interaktion Lassiter - Shawn immer besser gefällt, auch wenn sich die Beziehung zwischen den beiden seit Folge eins eigentlich kaum geändert hat. Eine Konstante in der Serie ist jedoch unbedingt notwendig und hier schön umgesetzt worden.

Who you gonna Call? - Ghostbusters

Gus und Shawn sind dieses Mal auf Geisterjagt. Ich amüsiere mich ja jedes Mal über Shawn, wenn er einen privaten Kunden hat, der wirklich glaubt, ein paranormales Problem zu haben. Obwohl Shawn sich selbst der schlimmsten Klischees bedient, hält er sofort alle anderen für komplett durchgedreht, wenn sie behaupten, sie hätten eine übersinnliche Erfahrung gemacht. Gut, meist hat Shawn ja recht und die Phänomene lassen sich ganz einfach aufklären. Auch dieses Mal war es nicht anders.

Gus hingegen hat mich diese Woche schon ein wenig überrascht. Der ansonsten so rationale Pharmavertreter glaubt plötzlich an Geister, nur weil er in seiner Kindheit eine Erfahrung mit einem von diesen gemacht haben will. Natürlich war von vornherein klar, dass Shawn dahinter steckt. Irgendwie hat er sich über die Jahre wohl kaum verändert. Dass Gus seinem besten Freund nie lange böse sein kann, rechne ich ihm wirklich hoch an, denn ich glaube schon, dass das Zusammenleben mit Shawn sehr viel Kraft und Nerven kostet.

Verschlungene Fälle

Die beiden anfangs getrennten Fälle von Shawn/Gus und Lassiter/Juliet wurden nach genau der richtigen Zeit zusammen geführt und brachten die nötige Spannung in die Folge. Außerdem bekam der Fall durch die interessante Persönlichkeits-Geschichte eine unvorhersehbare Wendung, die vollkommen logisch und dennoch wunderbar witzig war. Vor allem die Nacht in Roberts/Reginas Haus war einfach nur göttlich.

Randnotizen

Erwähnt werden muss auf jeden Fall, dass Henry es auch dieses Mal nicht in die Folge geschafft hat. Dabei sind die Gespräche zwischen ihm und Shawn immer so interessant, dass es schade ist, diese nur in dem kurzen Teaser zu Beginn der Folge zu verheizen.

Vielmals wurden auch schon die "übersinnlichen Eingebungen" von Shawn kritisiert. Viele finden sie zu überdreht oder gar nervig. Ich muss gestehen, dass genau diese Verrücktheiten super zu Shawns Charakter passen. Er ist innerlich ein Kind geblieben, das nicht daran denkt, erwachsen zu werden und sich deswegen ungeniert dieser "Aussetzer" bedient. Ich finde sie weder überzogen, noch gehen sie mir auf die Nerven. Ganz im Gegenteil - genau diese Verrücktheiten machen "Psych" zu etwas Besonderem, das sich von dem tristen Einheitsbrei im TV abhebt. Ich genieße jede Sekunde davon.

Fazit

Was bleibt da eigentlich noch zu sagen. Bis auf den kleinen Schönheitsmakel mit Henry war die Folge einfach nur perfekt. Ich hab herzhaft gelacht und wurde bestens unterhalten. Und genau darum geht es doch beim Fernsehen! Top!

Melanie Brandt - myFanbase

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