Review: #3.06 Verwerfliche Verwerfungen
Shawn und Gus verschlägt es auf eine Ölbohrinseln vor der Küste Santa Barbaras. Und das sogar auf offizellen Wunsch von Chief Karen Vick. Gut, die hat auf hoher See eigentlich nichts zu melden, aber da ihre Schwester Barbara bei der Küstenwache arbeitet und Vick anscheinend keine Lust mehr hat, ständig nur hinterm Schreibtisch zu sitzen, setzt sie sich über alle Vorschriften hinweg und fährt raus aufs Meer. Dort wartet jedoch schon das liebe Schwesterlein und lässt nicht nur heraushängen, dass sie die Ältere ist, sondern auch dass sie die gewichtigeren Entscheidungen auf hoher See zu treffen hat, egal wie sehr sich Vick und Shawn ins Zeug legen, um zu beweisen, dass es sich bei dem "Unfall" auf der Bohrinsel um einen Mordanschlag handelte.
Das ständige Hin und Her zwischen den Schwestern, sowie die Streitigkeiten um Kompetenzen und Zuständigkeiten sind ermüdend langweilig und als die beiden endlich über ihren Schatten springen und gemeinsam ermitteln wollen, haben die Zuschauer wohl längst das Interesse an dem Duo verloren. Das Auftauchen von Madeleine Spencer zu Beginn der Staffel brachte etwas Schwung in den ansonsten recht überschaubaren Cast und auch die Fälle um Gus' Eltern waren interessant inszeniert. Doch der Charakter Karen Vick hat wohl einfach zu wenig Screentime bisher bekommen, um dem Zuschauer wirklich ans Herz gewachsen zu sein. Was kümmert einen da schließlich das Auftreten deren großer Schwester.
Ich hätte im Gegenzug gerne mehr von Lassiter und Juliet gesehen, die jedoch auch dieses Mal wieder nur Staffage sind. Lassiter hat beispielsweise außer dumme Kommentare abzugeben nichts sinnvolles zu tun in der Episode und das obwohl gerade der Schlagabtausch zwischen ihm und Shawn die Folgen immer sehr aufgewertet haben. Gut, aber bei jeder Folge darüber zu jammern, dass die Charakterzeichnung bei den "Hauptcharakteren" - abgesehen von Shawn und Gus - zu wünschen übrig lässt, bringt uns auch nicht weiter.
Auch der Fall an sich war dieses Mal nicht sonderlich originell und bot vor allem Shawn kaum eine Möglichkeit, richtig zu glänzen. Zwischenzeitlich verliert der Zuschauer nicht nur den Faden in den Ermittlungen, sondern schließlich auch das Interesse, zu erfahren, wer jetzt eigentlich wen umgebracht hat und wie Shawn eigentlich auf die Lösung des Falls gekommen ist. Natürlich gibt es hin und wieder witzige Szenen und die Dynamik zwischen Shawn und Gus ist weiterhin unschlagbar, doch wenn das Drumherum nicht stimmt, dann helfen auch die großartigen Dialoge zwischen den Hauptcharakteren nicht mehr, das Boot vor dem Kentern zu retten. Apropos Boot - Henry Spencer wurde nach seinem prominenten Gastspiel in der letzten Episode dieses Mal sträflich vernachlässigt. Eigentlich schade, denn immer wenn er und Shawn aufeinandertreffen, kommt es zu amüsanten Situationen.
Fazit
Vergessen wir diese Episode schnell mal wieder und hoffen darauf, dass die Nächste wieder das bietet, was "Psych" einst ausmachte: großartige Charaktere und eine Menge Spass.
Melanie Wolff - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: There Might be BloodErstausstrahlung (US): 05.09.2008
Erstausstrahlung (DE): 11.01.2011
Regie: John Badham
Drehbuch: Kell Cahoon
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