Review: #4.01 Shawn & Gus' verrückte Reise durch Kanada

Das perfekte Verbrechen? Gibt es das? Laut Henry gibt es das nicht. Trotzdem scheint Lassiter seit Jahren ein Verbrecher durch die Finger zu gehen, den er erst durch Shawns und Gus' Hilfe fangen kann. Ein Kunstdieb plant in Vancouver den ein oder anderen Coup und wie es der Zufall will, sind die beiden genau dann in Kanada und begegnen dem Verbrecher auf der Skipiste. Shawn erinnert sich, den Mann auf einem Foto in Lasseters Büro gesehen zu haben. Der Dieb heißt Desperaux und Shawn hat seine lieben Mühen mit dem Namen, da er kein Wort Französisch spricht.

Die Story an sich ist etwas lahm, aber darum geht es bei "Psych" ja weniger. Dafür ist die Interaktion zwischen Shawn und der Polizeibehörde in Kanada sehr gelungen. Wie schon zu Beginn der Serie gelingt es ihm schnell die Leute von seinen übersinnlichen Fähigkeiten zu überzeugen. Besonders witzig ist an dieser Stelle, dass er dem Commissioner Ed Dykstra zum Geburtstag gratuliert, während gleichzeitig im Hintergrund ein riesiges Banner mit der Aufschrift "Happy Birthday, Ed!" vorbeizieht. Natürlich fallen alle auf die Tricks herein und fressen Shawn aus der Hand.

Commissioner Dykstra verständigt Lassiter, welcher gleich mit Jules im Gepäck nach Kanada fliegt, aber nicht ohne am Flughafen seiner Schusswaffen verlustig zu werden. So versucht er sich die ganze Folge über eine Waffe zu schnorren.

Weil die amerikanischen Behörden in Kanada keine Befugnisgewalt haben, kommt es natürlich zu Reibereien zwischen den völlig von Shawns Fähigkeiten überzeugten kanadischen Behörden und dem Detektive. Außerdem scheint sich Shawn selbst zum Vorgesetzten von Lassiter erklärt zu haben, welcher fast aus den Wolken fällt, als er nach Kanada kommt und alle Shawn "Head Detektive Spencer" nennen.

Shawn, why are we on this carriage ride? You don't find it oddly romantic?

Eine keine Nebengeschichte ist Shawns Beziehung zu Abigail. Gus bezweifelt, dass er es ernst mit ihr meint, da Shawn ständig mit andern flirtet. Ursprünglich war der Urlaub in Kanada, der übrigens komplett von Gus' Keditkarte bezahlt wurde, für Shawn und Abigail geplant, diese konnte jedoch nicht mitkommen. Ohne Gus dieses Detail zu sagen, nimmt er ihn mit auf den romantischen Urlaub. Das macht Gus richtig wütend. Nette kleine Nebenstory, die etwas von den selbst für "Psych" sehr übertriebenen Verrücktheiten gutmacht.

Zu allem Überfluss scheint Desperaux Shawn immer mindestens einen Schritt voraus zu sein und so büßt Shawn sein eben erst erlangtes Vertrauen der kanadischen Behörden schnell ein und wird zur Witzfigur. Das wirkt an der ein oder anderen Stelle dann doch als etwas zu viel des Guten. Aber einen Bewunderer hat er gefunden: Staff Seargent Hugh MacKintosh. Das geht so weit, dass Shawn und Gus in ein Museum einbrechen und auch MacKintosh seinen Job verliert. Shawn und Gus werden festgenommen und Henry muss kommen, um sie aus dem Knast zu holen.

Shawn kann schlussendlich doch Desperaux stellen. Sehr viel spannender wäre es gewesen, wenn der Dieb davon gekommen wäre. So wirkt die Überlegenheit des Verbrechers sehr weit hergeholt, auch wenn die Lösung des Falls überraschend ist: Der Dieb war gar kein Dieb, der für sich klaut, sondern ein Versicherungsbetrüger, der stiehlt, um seinen Mandanten so das Geld zu beschaffen. Diese haben die gestohlenen Gegenstände freiwillig an Desperaux weiter gegeben.

Fazit

Insgesamt ist #4.01 Extradition: British Columbia eine eher durchschnittliche Folge, auch wenn der letzte Satz Desperaux' nach einer Fortsetzung schreit. Irgendwie kommt die gewohnte Leichtfüßigkeit nicht zustande. Die Story wirkt nach der Auflösung sehr langweilig, dafür ist die Figur des Staff Seargent Hugh MacKintosh eine Bereicherung, die man gerne noch einmal sehen würde.

Jamie Lisa H. - myFanbase

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