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Review: #6.01 Shawn rettet Darth Vater

Wie lange bleibt der Polizei von Santa Barbara verborgen, dass Shawn tatsächlich nur vor gibt, ein Medium zu sein? - Diese Frage dürfte wohl jedem "Psych"-Fan schon einmal durch den Kopf gegangen sein und dieses Mal droht Shawns Schwindelei tatsächlich fast aufzufliegen. Aber eben nur fast.

"Are you, Shawn Spencer, psychic?"

Shawn übernimmt aus Langeweile den Fall eines Jungen, dessen Star-Wars-Sammelfigur vom Sohn des Botschafters gestohlen wurde. Und wie es Shawns Art eben ist, bricht er einige Gesetze, um an die seltene Figur zu gelangen. Dabei stolpert er regelrecht über eine Leiche und ist nun in Zugzwang, wie er die Polizei dorthin bekommt, ohne dass auffällt, dass er selbst die Leiche gefunden hat.

Obwohl Shawn sonst eigentlich sehr kreativ ist, fällt ihm nichts besseres ein, als die genaue Adresse des Mordes, sowie die direkte Lage des Opfers per Vision der Polizei zu übermitteln. Vick ist fasziniert, dass Shawn dieses Mal so präzise Angaben machen kann, Henry bemerkt jedoch, dass etwas faul daran ist und warnt Shawn, dass er einen gefährlichen Pfad betritt. Und dieses Mal soll Henry Recht behalten, denn gegen Ende des Falls, als dieser fast schon aufgeklärt ist, gerät Shawn selbst in Verdacht, da jemand ein Bild von ihm geschossen hat, als er die Treppe zum oberen Stockwerk im Haus des Botschafters emporsteigt.

Lassiter stöpselt Shawn daraufhin an einen Lügendetektor an, den Shawn jedoch spielend austrickst. Fantastische Szene zwischen den beiden Charakteren, denn Lassiter steht kurz davor, aufzudecken, dass Shawn ein Lügner ist und endlich mal wieder die Oberhand zu gewinnen. Und während Gus schon resigniert, nickt Henry seinem Sohn nur ermutigend zu. Wie soll es auch anders kommen – das Gerät zeigt an, dass Shawn die Wahrheit sagt, als er behauptet, tatsächlich übersinnliche Kräfte zu besitzen. Einen klitzekleinen Moment jedoch wirkt es fast so, als wüssten alle im Raum bereits, dass Shawn sie all die Jahre an der Nase herumgeführt hat und nun nur darauf warten, dass Shawn einknickt und dies gesteht, was jedoch nicht passiert. Also gehen alle schließlich wieder dem nach, was sie am besten können: Verbrechen aufklären.

Zwar bringt der Lügendetektor nicht ans Tageslicht, dass Shawn gar kein Medium ist, Shawn lässt sich jedoch zu einem Liebesgeständnis gegenüber Juliet hinreißen, was diese schmunzelnd zur Kenntnis nimmt. Shawn ist sein öffentliches Liebesgeständnis ein wenig peinlich und als Juliet ihn später neckend darauf anspricht, will er nicht darüber reden. Es wird jedoch beiden klar, dass sie beide auf eine ernste Beziehung zusteuern und beide das gleiche wollen: nach all den Jahren des hin und her einfach nur zusammen sein.

"If you don't treat O'Hara with the respect she deserves or if you hurt her in any way, I will discharge my pistol." "You're saying you'll shoot me?" "Repeatedly."

Lassiter, der in den letzten Minuten des Finales von Staffel fünf entdeckt hat, dass Shawn und Juliet ein Paar sind, macht es seiner Partnerin zu Beginn nicht gerade leicht. Beleidigt wie ein kleines Kind führt er auch an ihr einen Lügendetektor-Test durch und fordert sie regelrecht heraus, ihre Beziehung mit Shawn preis zu geben. Juliet weigert sich zunächst, ist jedoch bald genervt von den dauernden Anspieleungen und gesteht ihre Beziehung zu Shawn schließlich.

Als Shawn dann auch noch bei seinem Test bekräftigt, dass er Juliet tatsächlich liebt, ist den beiden niemanden mehr böse, dass sie ihre Beziehung bislang geheim gehalten haben. Es ist sogar regelrecht süß am Ende zu sehen, dass Lassiter sich in erster Linie um seine Partnerin sorgt und Shawn klar macht, dass er sie mit Respekt zu behandeln hat.

Natürlich haben die Autoren nicht vergessen, dass man damals Lassiters Partnerin hat versetzten lassen, weil sie eine Beziehung mit ihm eingegangen war. Sie lassen es Lassiter dem Zuschauer sogar noch einmal ins Gedächtnis rufen, doch ich habe nicht das Gefühl, dass dies in absehbarer Zeit ein Thema werden wird, da Lassiter ganz klar darüber hinweg ist und Vick auf Shawns Liebesgeständnis auch eher mit Neugierde, als mit Verärgerung reagiert hat. Die Bahn ist also frei für Shawn und Juliet.

Fazit

Der Fall um den Mord in Botschafterkreisen wird angesichts der interessanten Verwicklungen unter den Charakteren ein wenig zur Nebensache, ist jedoch vor allem dank Malcolm McDowell durchaus nicht übel. Der wahre Mörder bleibt lange im Dunkeln, so dass genug Spannung aufgebaut wird, um die Zuschauer bei Laune zu halten. Doch wirklich punkten kann man einmal mehr mit Shawns unvergleichlichem Charme, einem süßen Liebesgeständnis und einer interessanten Umkehr des Erzählstils, in dem man den Rückblick in Shawns Kindheit dieses Mal ans Ende der Episode packt – denn dort wird erklärt, warum der Lügendetektor Shawns Lüge nicht aufgedeckt hat und Henry so ruhig geblieben ist, als Shawn von Lassiter befragt wurde: der Vater zeigt dem Sohn, wie man eine Lüge perfekt erzählt. Wie der Vater so der Sohn.

Melanie Wolff - myFanbase

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