Bewertung

Review: #6.12 Eine Frau zuviel im Spiel

Die Dating-Welt ist wirklich keine leichte. Und wenn man sein Herzblatt in einer TV-Show sucht, dann macht das die Suche nach einem perfekten Partner auch nicht gerade leichter. In Deutschland erfreute sich ja die neueste Ausgabe von "Der Bachelor" durchaus an ansehnlichen Quoten und auch Kuppelshows wie "Bauer Sucht Frau" und "Schwiegertochter gesucht" sind aus dem modernen Unterhaltungsfernsehen nicht mehr wegzudenken. Klar, dass "Psych" sich irgendwann auch diesem Phänomen annehmen wird.

"I'm saying it's nice, it's nice that you're in my life. You know?

That you're always standing by my side. It feels good. Feels right." "Huh?"

Ein Teilnehmer einer solchen Kuppelshow landet mit seinem Wagen im Graben und fällt in ein Koma. Grund genug für Shawn und Gus, ans Set zu gehen, um herauszufinden, ob es sich bei dem Unfall tatsächlich um einen solchen handelt, oder ob da jemand nachgeholfen hat. Und damit die beiden beim Herumschnüffeln nicht entdeckt werden, schleust man sie kurzerhand als Kandidaten in die Show ein.

Shawn gerät dabei ein wenig in einen Zwiespalt. Er genießt die Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wird, doch ihm ist auch etwas unbehaglich, da er ja immerhin hier mit einer hübschen Frau flirten soll und Juliet da sicherlich nicht begeistert ist. Und so kommt es, verständlicherweise, zu einem kleinen Streit zwischen den beiden, denn Juliet will nicht so recht einsehen, dass für eine Kuppelshow Shawn nun mal einen Single mimen muss.

Das einzig interessante an dem nervigen, weil schon so oft dagewesenen Streitigkeiten wegen Eifersüchteleien, ist die Tatsache, dass beide nicht in einen ernsthaften Streit geraten. Sie sind beide anscheinend sich ihrer Beziehung so sicher, dass man geteilter Meinung sein, ohne dass man unbedingt gleich mit Trennung drohen muss. Dies ist für eine TV-Show durchaus erfrischend und nett anzusehen.

Dass am Ende Juliet den Spieß umdreht und Shawns fast schon ein wenig aufgesetzt wirkende Liebeserklärung einfach ignoriert und stattdessen mit einem der Kandidaten anfängt, zu flirten, ist klischeehaft, aber nach dem Motto "gleiches Recht für alle" durchaus zulässig.

"I sold this to NBC, right? NBC, they make classics like Friends and, uh, uh... Uh... Uh...Uh..."

Gus wird einmal mehr zur bloßen Staffage degradiert, der sich die Reality-Show so sehr zu Herzen nimmt, dass er am Ende, als er abserviert wird, mit Tränen in den Augen das Set verlassen muss. Dass Gus sich in den vergangenen Episoden immer mal wieder ein wenig in eine Sache reinsteigert, ist ja schön und gut. Aber es geht allmählich schon ein wenig auf die Nerven, dass man ihn die genau gegenteilige Entwicklung durchmachen lässt wie Shawn. Der macht in dieser Staffel eine kleine Metamophose hin zu einem verantwortungsbewussten, reiferen Erwachsenen durch, während Gus hingegen fast schon ein wenig nervig-kindisch wirkt. Aber gut, so kommt es wohl, wenn man ihm keine vernünftige Geschichte schreiben kann.

Der Fall an sich ist eigentlich nicht sonderlich spektakulär, wartet am Ende jedoch mit einem Täter auf, den man so vielleicht nicht ganz auf dem Schirm hatte. Und obwohl die Geschichte in vielen Punkten eben nicht gerade brilliert, so sind die Nebendarsteller doch ihr Geld wert. Lindsay Sloane spielt das naive Mädchen auf der Suche nach der einen wahren Liebe hervorragend und über Greg Grunberg muss man, glaube ich, wohl keine Worte mehr verlieren. Er bereichert eine Szene immer enorm und seine ständigen Andeutungen und die Seitenhiebe auf NBC und seine frühere Erfolgsshow "Heroes" sind wirklich zum schießen.

Ein wenig negativ fällt auf, dass wir Charaktere wie Herny oder Polizeichefin Vick nur noch in kleinen Nebenszenen sehen, die meist nicht länger als zwei oder drei Minuten dauern. Es fehlt einfach mal wieder eine Episode, die das ganze Team fordert und sich weniger auf Shawn und Gus konzentriert.

Fazit

Natürlich ist es amüsant zu sehen, wie Shawn sich bemüht, möglichst abstoßend zu wirken. Und es ist auch stellenweise interessant zu sehen, wie Juliet damit umgeht und Gus sich in diese Casting-Welt einlebt. Doch alles in allem fehlt es der Episode deutlich an Witz und Charme, als dass man sie als rundum gelungen bezeichnen könnte.

Melanie Wolff - myFanbase

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