Bewertung

Review: #2.09 Die Diorama-Dame

Welches Wort beschreibt diese Folge kurz, bündig und knapp am besten? Vielleicht dämlich? Unnötig? Jedenfalls weist die Folge einige Schwächen auf, was ich ja sonst nicht von der Serie gewöhnt bin.

Schon in der Hinsicht auf Chucks Vater und dessen Storyline in dieser Episode bin ich unglaublich enttäuscht. Und obwohl ich mir sicher bin, dass Charles Charles keine anderen Absichten oder Funktionen in der Serie haben soll, außer sich zwischen die beiden Hauptcharaktere Ned und Chuck zu stellen, hätte man zumindest hier und da ein wenig mehr Charles Eindrücke schildern können, vielleicht mehr Gespräche, durch die man nachvollziehen kann, warum Charles so handelt. Stattdessen wurde man mit peinlichen, lächerlichen Kämpfen im "Pie Hole" beglückt, was letztlich doch mehr an überdrehte Kindergartenkinder oder Affen in den Gehegen im Zoo erinnert hat. Für "Pushing Daisies"-Verhältnisse war das einfach unter aller Kanone und wirklich kaum akzeptabel. Ich bin deshalb recht froh, dass der Schlamassel um Chucks Vater vorübergehend wohl kürzer kommt und wir ihn nicht gleich wieder in der kommenden Episode, als "Weihnachtsgeschenk" sozusagen, draufgeklatscht bekommen.

Dass Chuck nicht glauben will, was Ned ihr da erzählt, fand ich ehrlich gesagt auch etwas unglaubwürdig. Warum sollte Ned ihr irgendetwas vorschwindeln? Er wäre sicherlich der letzte Mensch auf dieser Erde, der Chuck irgendetwas Schlechtes will. Es ist einfach schade, dass all das Vertrauen und die Intimität, die die beiden Figuren in der letzten Staffel und den vergangenen Episoden von Season zwei aufgebaut haben, so gar keine Rolle dabei spielt und Chuck von einem Moment zum anderen ihrem Vater alles abkauft, obwohl der selbst genügend Dreck am Stecken hat.

Nach dem Streit von Chuck und Ned hätte ich mir zumindest gewünscht, dass zwischen den beiden etwas länger Eiszeit herrscht. Stattdessen hat man sich dem Thema am Ende der Folge noch einmal angenommen und schnell, schnell ein Happy End geschrieben. Sehr viele Serien schaffen es nicht, etwas wirklich durchzuziehen. Ich hoffe, "Pushing Daisies" macht nicht noch in seinen letzten Folgen alles falsch und geht den falschen Weg. Das wäre gerade bei dieser Serie zu schade und die Zeit, um das wieder gut zu machen, hat die Serie einfach nicht.

Aber hey, es gäbe da am Ende doch noch etwas Positives anzusprechen: Olive und Emerson ermitteln gemeinsam, und das hatte echt Klasse! Unglaublich amüsant, wie Olive Emerson öfters nachgeahmt hat und dieser dabei ebenso seinen Spaß hatte. Nachdem Emerson mit seiner Ex-Freundin anscheinend nicht mehr viel zu tun hat, könnte ich mir vorstellen, dass er absofort verstärkt mit Olive zu sehen sein wird. Die beiden sind so spitze zusammen, dass es absolut verwerflich wäre, sie wieder getrennte Wege gehen zu sehen. Kristin Chenoweth und Chi McBride spielen ihre Sache aber auch so überzeugend – ohne die beiden wäre ein Zusammenspiel ihrer Charaktere wahrscheinlich fast nicht vorzustellen.

Der Fall der Woche war dann jedoch sehr langweilig und hatte nicht wirklich viel Originelles an sich. Als kleines Randdetail wäre zu nennen, dass Alexander Gould, bekannt aus der Showtime-Serie "Weeds", als Elliot McQuoddy agiert hat.

Man könnte die Episode verschlafen und nicht viel verpassen. Das Wichtigste würde sich in einem "Was bisher geschah..." erläutern. Sonst punkteten nur Olive und Emerson durch ihre Zusammenarbeit an dem aktuellen Fall.

Niko Nikolussi - myFanbase

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