Bewertung

Review: #1.18 Die unsichtbare Barriere

Foto: Priyanka Chopra & Jake McLaughlin, Quantico - Copyright: 2016 ABC Studios; ABC/Phillippe Bosse
Priyanka Chopra & Jake McLaughlin, Quantico
© 2016 ABC Studios; ABC/Phillippe Bosse

Eine neue Folge, die wieder viele neue Fragen auf wirft. Alex findet heraus, was mit Caleb passiert ist, Ryan setzt seine Hexenjagd fort und Miranda geht einen fragwürdigen Weg. Außerdem bringt die 'Sistemics'-Storyline Spannung und Will und Iris dürfen zeigen, wie loyal sie sind.

Alex meets… Caleb

Gleich als ich gemerkt habe, dass die Zukunftshandlung Alex folgt und man von Simon, Will und Shelby nichts sehen wird, war ich doch ziemlich enttäuscht. Jedoch hat sich die Story in eine Richtung entwickelt, mit der ich nicht gerechnet habe und die mich doch sehr erfreut hat. Endlich erfahren wir, was mit Caleb passiert ist. Zuvor hieß es zwar immer, er ist am Leben und dass nur Claire weiß, wo er sich befindet, aber nicht in welchem Zustand er ist. Meine Überlegung war ja, dass er sich im Koma befindet. Dass er aber tatsächlich Heroin-süchtig ist und im Haus seiner Mutter von ebendieser eingesperrt ist, hätte ich nicht gedacht. Da sein Vater ihm das Leben gerettet hat, hat Caleb große Schuldgefühle, sodass er zu Drogen greift. Gerade Claire zeigt hier wieder, dass sie vor nichts Halt macht in ihren politischen Ambitionen. Sie hat Caleb nicht nur eingesperrt, damit die Presse nichts von seinen Drogen-Eskapaden mitbekommt, sondern verschafft ihm die Drogen auch noch. Was für eine Mutter würde das tun?

Gefallen hat mir hierbei Alex, die ihre Empörung und Abscheu nicht verbergen konnte. Genauso habe ich vor meinem Bildschirm auch reagiert. Auch ihr Gespräch mit Caleb, in dem sie versucht seine Hilfe zu gewinnen, kann punkten. Nachdem Caleb ihr klar macht, dass er nichts mit Shelby zu tun haben will, akzeptiert Alex dies auch und entscheidet sich zu gehen. In der Vergangenheit habe ich mich oft genug über Alex aufgeregt, aber in den letzten zwei Folgen (#1.16 Clue & #1.17 Care) hat man ihren Charakter zumindest in der Gegenwartshandlung einen Gang zurückschalten lassen, was der Story und auch der Serie sehr gut tut. Wenn Alex weiterhin so bleibt, wäre das sehr wünschenswert. Die Überraschung der Folge war für mich, dass Caleb seiner Mutter entflieht und sich entscheidet mit Alex mitzugehen. Diese möchte ihn zwar gleich zur Entziehungskur schicken – wieder Sympathiepunkte für Alex – aber Caleb macht ihr klar, dass sie seine Hilfe mehr braucht. Ich bin schon gespannt wie Caleb Alex helfen kann, besonders wie das mit seiner Drogensucht gehen wird. Außerdem die Frage des Abends, mit wem telefoniert Caleb? Claire? Dem Terroristen? Shelby? Hoffentlich löst "Quantico" diese Fragen schon bald auf. Und ein Update über Will, Simon und Shelby wäre auch toll.

Quantico

Auch die Quantico-Handlung ist sehr intensiv. Clayton kehrt zurück, um mit den NATs über ihre Sicherheitsfreigabe zu sprechen, Drew, Shelby, Raina und Iris bekommen sie zuerst nicht und die anderen NATs müssen ihre Akten prüfen und sich für sie stark machen. Shelbys Fall hat sich schnell erledigt, es handelt sich dabei nur um einen Fehler, da sie diesmal angegeben hat, keine Geschwister zu haben und bei ihrer Bewerbung für das FBI wusste sie ja noch nichts von Samars Schwindel. Alex kämpft für Drew und Nimah natürlich für ihre Schwester. Und am Ende hat nur Iris keine Sicherheitsfreigabe. Was bedeutet dies jetzt für sie? Das wird hoffentlich in der nächsten Folge beantwortet. Iris ist mir, ähnlich wie Natalie zuvor, schon sehr ans Herz gewachsen. Besonders ihre Sorge Will und auch Shelby gegenüber sind sehr rührend und sagen sehr viel über Iris' Persönlichkeit aus. Es wäre sehr schade, wenn wir diesen Charakter nicht mehr sehen würden.

Dass Iris in ihrer Sorge um Will alles Schlimmer für ihn gemacht hat, konnte sie nicht wissen. Da Will in der Zukunft ja lebt, habe ich mir um sein Leben zwar keine Sorgen gemacht, aber die Szene, in der Caleb als Raymond Will verprügelt und auch mit einer Eisenstange auf ihn einschlägt, waren intensiv und führten zu Gänsehaut. Zum Glück kam Shelby zur Rettung, sonst hätte das ganz anders ausgehen können. Armer Will. Calebs Motiv für die Prügelei war sicher, dass er seinen Freund nur retten kann, wenn er weiterhin bei 'Sistemics' bleibt. Auch sein gequältes Gesicht deutet darauf hin, aber dennoch hätte ich nicht gedacht, dass er jemals so weit gehen würde. Immerhin hat er einen anderen Menschen, seinen eigenen Freund, der ihm nur helfen wollte, fast tot geprügelt. Dass Caleb nach all dem beim FBI bleiben kann, hat er sicher nur seinem Vater zu verdanken. Immerhin ist dieser ja auch in die Undercover-Aktion eingeweiht. Ich hoffe sehr, dass sich die nächste Folge dennoch mit den Konsequenzen für Caleb beschäftigt und dass auch Will und seine Genesung nicht zu kurz kommen.

Außerdem…

Nachdem mir Will und Iris schon sehr ans Herz gewachsen sind, schaffe ich es einfach nicht mich für Drew zu erwärmen. Seinen Charakter finde ich recht langweilig. Mal schauen, was mit ihm passiert, jetzt da er mit Alex 'Schluss' gemacht hat. Vielleicht kann er mich ja ohne Alex an seiner Seite begeistern. Ach, und was bin ich froh, dass das Liebesdreieck nach genau zwei Folgen wieder beendet wurde. Wenn jetzt auch noch Alex und Ryan aufhören könnten, sich aus der Ferne anzuschmachten, wäre das super.

Wie unterschiedlich die Zwillinge sich entwickelt haben, zeigen die Gegenwarts- und die Zukunftshandlung. In Ersterer sprechen die Amin-Schwestern darüber, wie nervig sie es finden, die jeweils andere sein zu müssen und einigen sich auf einen Kompromiss. Dass die beiden sich nicht wieder zerstreiten, wie ich anfangs gedacht habe, finde ich schön. In der Zukunft haben sich die beiden jedoch sehr zerstritten. Nimah und Raina können einander nicht mehr verstehen. Für den Zuseher wird es hierbei schwer gemacht, denn beide Schwestern vertreten ihre Ideale gekonnt. Hoffentlich bekommt Raina nicht allzu viel Ärger wegen Alex. Ich persönlich kann mir ja gut vorstellen, dass Nimah ihrer Schwester noch helfen wird. Dass ihre Schwester ins Gefängnis kommt, wird sie nicht zulassen können, da bin ich mir sicher.

Ryans Hexenjagd auf Alex geht weiter und mit Nimah hat er eine starke Verbündete gefunden. Nimahs Gründe sind einfach. Sie ist sauer, dass Alex sich in der letzten Folge als sie ausgegeben hat und hat ihr Vertrauen in Alex verloren. Während ich ihre Gründe durchaus nachvollziehen kann, finde ich den gesamten Handlungsstrang der Hexenjagd absolut nervig. Irgendwie bestärkt mich dadurch das Gefühl, dass Ryan der Terrorist ist, beziehungsweise mit diesem zu tun hat.

Mirandas Handlungsstrang hat mir auch gar nicht zugesagt, obwohl sie mit dem, was sie sagt, durchaus Recht hat. Ihre Ansprache Alex gegenüber hätte für mich viel mehr Wirkung bei den Zwillingen gezeigt, zu denen sie immer eine viel bessere Beziehung hatte. Besonders dass Alex wieder als die einzige herausgehoben wurde, die es schaffen kann und die natürlich die Beste ist, finde ich allmählich lächerlich. Natalie gehörte in Quantico immer zu den besten Rekruten, genauso Nimah. Auch Shelby und Raina stehen den beiden und Alex in nichts nach. Iris kann man eigentlich auch zu der Liste zählen und schon hat man nicht nur Alex, sondern gleich fünf weitere starke, clevere Frauen, die es schaffen können. Warum kann man das nicht anerkennen?

Fazit

"Quantico" bleibt auf einem guten Weg, kann aber dennoch nicht zu seiner Höchstform auflaufen. Antworten werden einem weiterhin nur häppchenweise geliefert. Es sind noch vier Folgen bis zum Finale der ersten Staffel und diese haben viele Fragen zu beantworten. Was will der Terrorist mit Will und Simon? Wie ist Shelby involviert? Mit wem hat Caleb telefoniert? Warum der Terrorist für seinen Plan ausgerechnet Alex gebraucht? Und vor allem, wer ist der Terrorist?

Sophie Marak - myFanbase

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