Bewertung

Review: #2.20 Machtwechsel

Schon seit einiger Zeit befindet sich "Quantico" auf einer Talfahrt und auch in dieser Episode macht man sich nicht die Mühe endlich einmal wieder auf einen grünen Zweig zu kommen. Es kündigte sich bereits in #2.19 Mhorder an, dass wir wieder einmal Alex auf einer Sondermission begleiten werden und genau dies wird mit vielem Hin und Her in dieser Episode thematisiert.

Das große Problem der Serie ist mittlerweile, dass man zu sehr versucht sich an der schwierigen politischen Lage zu orientieren und das Zeitgeschehen in die Serie zu integrieren. Dabei bleibt viel auf der Strecke, ganz besonders das Fernsehvergnügen. "Quantico" kommt mir nicht mehr vor wie eine unterhaltsame Serie, da man keinen Fokus mehr auf die Aspekte legt, die bei einer Serie im Vordergrund stehen sollten. Die Figuren agieren ungelenk miteinander, man schafft es nicht eingängige Beziehungen aufzubauen und den Zuschauer mitfiebern zu lassen und man lässt wichtige Charaktere einfach unerklärt in der Versenkung verschwinden. Die Geschichte leidet darunter sehr und macht es auch schwer die Folge noch einmal Revue passieren zu lassen, da es keinen Spaß macht, sich noch einmal durch die unsinnige Handlung zu arbeiten.

Kurze Eindrücke

  • Einerseits will Alex ihr Cover vor den Kollaborateuren nicht zerstören, andererseits bekommt sie dann aber doch Gewissensbisse, als sie merkt, dass die Verschwörer nichts dagegen haben über Leichen zu gehen. Dies müsste für Alex eigentlich keine Überraschung sein schließlich hat sie den Staatsfeinden lange genug nachgestellt um über ihr Vorgehen Bescheid zu wissen. Es sieht für mich danach aus, als würden die Autoren krampfhaft versuchen dem Zuschauer Alex sympathisch machen zu wollen. Ich muss leider sagen, dass ich Alex immer weniger mag je mehr man sie als Supertalent darstellen will.
  • Die Kollaborateure scheinen zudem nicht den geringsten Zweifel an Alex zu haben, denn man lädt sie gleich zu einem Plausch mit fast allen Verschwörern ein, was ich ein wenig lächerlich fand. Da sitzen sie dann einfach beisammen, Alex setzt ein cooles Gesicht auf und niemand findet es eigenartig, dass Alex nun einfach auf ihrer Seite steht?
  • Nicht weniger unstimmig wirkte es, dass Alex sofort erkannte, dass die Kollaborateure die Wortführer des FBI vergiften wollen, da Alex die Plastik-Wasserflaschen sofort ins Auge stachen.
  • Auch dass Alex auf der Suche nach DER Wasserflasche sofort von Ryan gefunden wird, passt nicht recht ins Bild. Dass Ryan anschließend wieder einmal von Alex ausgehebelt wird, ist mittlerweile ein altbekanntes Stilmittel.
  • Das abschließende Gespräch zwischen Alex, Owen und Ryan wirkte vollkommen übertrieben. Warum versteht Ryan nicht, dass Alex die Kollaborateure von Innen heraus zu Fall bringen will? Schließlich hat er mit der IAC einst das Gleiche versucht. Die gesamte Diskussion erscheint so, als wollten die Autoren unbedingt Zwist säen, nur um Alex und Ryan am Ende der Staffel wieder vereinen zu können.
  • Neben Alex liegt der zweite große Fokus der Episode darauf Henry Roarke ein Bein zu stellen. Schon als Shelby , Ryan und Clay (Raina kann man nicht mit aufzählen, da sie die ganze Zeit nur auf ihr Handy gestarrt hat) Dreck über Roarke suchen und aufzählen, dass Pornos, Geldhinterziehung oder sonst was ganz praktisch wäre, muss man einfach die Augen verdrehen. Ist die Gruppe zuvor noch nicht darauf gekommen die Kollaborateure genau unter die Lupe zu nehmen? Wie wahrscheinlich ist es, dass Roarke sich praktischerweise eines solchen Vergehens schuldig gemacht hat? Vollkommen unwahrscheinlich, was der halben Task Force dann auch schnell klar wird und womit es auf den Zuschauer so wirkt, als hätte man erfolgreich ein paar Minuten der ohnehin sinnlosen Episode totgeschlagen.
  • Der nächste Plan, Felix Cordova zu belasten um so Roarke zu Fall zu bringen, ist nicht viel besser als der erste. Dabei macht es auch der Einfall, dass die Task Force sich dabei ja selbst ein Bein stellen kann, nicht besser, erneut hat man hinterher das Gefühl, dass die Task Force nicht unfähiger sein könnte.
  • Es ist soweit. Nicht nur die Task Force mit den klügsten Köpfen Amerikas ist am Ende, Roarke hat gesiegt und Claire dankt als Präsidentin ab. Es scheint so, als würden die Autoren hier erneut eine zeitgenössische Parallele erschaffen wollen, doch auch dieser Twist wirkt sich nicht gut auf die Geschichte aus, da es einem, zum wiederholten Mal in diesen 42 Minuten, so vorkommt, als wäre die gesamte Handlung der letzten Zeit unwichtig geworden.

Fazit

Diese Episode stellt einen weiteren Tiefpunkt der Staffel dar. Die Geschichte leidet sehr unter dem politischen Wirrwarr, es gibt keine Charakterentwicklung und der Spaß am Sehen geht vollkommen verloren.

Marie Florschütz - myFanbase

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