Bewertung

Review: #1.04 Beschwerliche Wege

Foto: Anna Lise Phillips, Revolution - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Anna Lise Phillips, Revolution
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nach drei Folgen "Revolution" sollte man mittlerweile daran gewöhnt sein, dass es ständig Überraschungen gibt, mit denen man nicht rechnet. So war es auch dieses Mal, was diese Folge definitiv sehr stark gemacht hat, denn es gab nicht nur unvorhersehbare Momente, es gab auch viele emotionale Momente und man hat erfahren, wie Rachel in Gefangenschaft von Monroe kam.

"I came, like you asked. Miles, promise me, just promise, I'll see my kids again."

Das ist wohl ein ziemlich entscheidender Twist am Ende der Folge, denn wer hätte gedacht, dass Miles derjenige ist, der darauf bestanden hat, dass Rachel sich von ihrer Familie trennt. Ich nicht und wenn man auf die Folge zurückblickt, so erklärt das auch das Verhalten von Miles. Aber dazu später mehr. Die Frage ist erstmal, wieso Rachel diejenige ist, die gefangen genommen wurde und nicht gleich Ben? Wie man gemerkt hat, so ist Bass fest davon überzeugt, dass Ben der Schlüssel zu allem ist. Warum nicht gleich ihn festnehmen? Und wie sind Rachel und Miles in Kontakt getreten. Lauter neue Fragen, auf die ich dringend eine Antwort möchte. Rachel und Bass haben mir in ihren kurzen Szenen sehr gefallen, denn man sieht Rachel genau an, wie sie ihn verabscheut, dennoch aber locker bleibt und es sich nicht anmerken lässt. Sie spielt vor, keine Gefühle zu haben, doch Bass weiß, dass es anders ist. Zum Schluss merkt man sehr gut, dass Rachel alles für ihre Kinder machen würde und es sicherlich nicht zulässt, dass man Danny oder Charlie etwas antut. Bass hingegen schreckt vor nichts zurück und das lässt den ruhigen General Monroe noch viel gefährlicher wirken und macht ihn zu einem sehr starken Charakter.

Dasselbe gilt selbstverständlich für Miles, den ich von Folge zu Folge lieber mag. Er ist diese starke Persönlichkeit, die keine Angst vor irgendetwas hat und keine Gefühle zulassen will. Doch genau das macht ihn so sympathisch, denn man merkt jetzt schon, wie sehr Charlie ihm ans Herz gewachsen ist. Auch wenn er es nicht zugeben will, er mag dieses Mädchen und würde für sie alles tun, obwohl er sie noch nicht lange kennt. Ich kann jedoch sein Verhalten verstehen. Die gesamte Miliz ist auf der Suche nach ihm, will ihn an Monroe ausliefern und somit stellt er eine Gefahr für Charlie dar. Zudem kommt auch noch, dass er sich bisher mit Kindern nicht auseinandersetzen musste und Charlie ihm erstmal nur noch auf die Nerven geht. Ich denke jedoch, dass da noch mehr dahinter steckt. Wir wissen jetzt, dass Miles Schuld daran ist, dass Rachel von ihren Kindern losgerissen wurde und ich glaube er hat Angst davor, dass Charlie dies erfahren könnte. Das wird sicherlich noch ein großes Thema werden, doch erstmal bin ich nur froh, dass er sich dazu entschlossen hat, zu bleiben.

Zu dieser Entscheidung war jedoch der Tod von Maggie notwendig, der mich persönlich sehr mitgenommen hat, obwohl ich kaum Verbindung zu diesem Charakter hatte. Vielleicht war es einfach nur so schlimm, weil man sie in dieser Folge durch die Flashbacks besser kennengelernt hat und wusste, was ihr zugestoßen ist. Als sie gestorben ist und man parallel dazu gesehen hat, wie sie ihren Kindern vorliest, sind mir wirklich die Tränen gekommen und diese Szene hat mich sehr berührt. Hinzu kommt natürlich, dass der Tod von Maggie für Charlie einen weiteren Verlust bedeutet. Sie hat das Gefühl, das jeder Mensch sie verlässt und sie bald niemanden mehr hat. Mit Miles' Worten im Kopf ist es nicht verwunderlich, dass sie da zusammenbricht. Die Umsetzung hat mir sehr gut gefallen und das Miles daraufhin beschlossen hat, seine Nichte nicht alleine zu lassen, gefällt mir umso mehr. Vielleicht war dies genau der Moment, den er gebraucht hat, um seine Entscheidung zu treffen, auch wenn Maggie ihn mit ihrem Gespräch schon durcheinander gebracht hat. Sie hat vollkommen Recht und man merkt ja von Folge zu Folge, wie wichtig Charlie ihm wird und wie sie sein Leben durcheinander bringt. Das muss ja nichts schlechtes bedeuten und für uns ist es umso besser, denn so bleibt er uns erhalten. Es ist sehr schade, dass Maggie nicht mehr zum Cast gehört, weil ich sie gerade durch diese Folge lieb gewonnen habe, aber für die Entwicklung war es notwendig und ich bin sicher, dass sie nicht die Einzige sein wird, die wir im Lauf der Serie verlieren werden.

"If your father was the man, you said he was, how do you think he'd feel to see his son murder someone in cold blood?"

Die Story mit dem verrückten Mann, der seine Hunde auf die Gruppe loslässt, hat mir ebenfalls gut gefallen, weil es doch reichlich Spannungsmomente gab, die mich an den Bildschirm fesselten. Zum einen war hier die Überraschung, dass Nate wieder aufgetaucht ist und die Gruppe verfolgt und zum anderen natürlich, dass Charlie gefangen genommen wurde und Miles nichts anderes im Kopf hat, als sie zu befreien. Zwar hätte die Überlistung des Mannes noch ein wenig spannender inszeniert sein können, doch das hat das Finden von Charlie umso intensiver gemacht, denn schließlich war ein Pfeil auf sie gerichtet und Miles hätte sie mit dem Öffnen der Tür direkt umbringen können. Zum Glück ist nichts passiert und so geht es ohne Maggie weiter mit der Suche nach Danny. Dieser hat seinen eigenen Kampf zu meistern, nämlich mit Captain Neville. Der Handlungsstrang der beiden war ebenfalls überraschend und sehr spannend zu verfolgen, denn es ist nicht mehr Danny gegen die Miliz gewesen, sondern Danny gegen Captain Neville. Einen Moment hätte man glauben können, dass Neville vielleicht doch ein guter Mann sein könnte, der einfach nur alles für seine Familie macht, doch da steckt noch sehr viel mehr dahinter. Er weiß genau, wie er handeln muss und was er sagen muss, um Danny durcheinander zu bringen und das nutzt er aus. Schließlich ist Danny ein Junge, der an das Gute im Menschen glaubt, so wie es sein Vater ihm beigebracht hat. Deshalb wundert es mich überhaupt nicht, dass er Neville am Ende vor dem Tod rettet. Zwar bedeutet dies, das Danny nun wieder Gefangener ist, doch ich glaube, dass dieser Moment sehr entscheidend für ihn war und ihm gezeigt hat, dass er niemandem vertrauen soll und seinem Instinkt folgen muss.

Fazit

Erneut eine sehr starke und dieses Mal auch emotionale Episode, die deutlich gemacht hat, dass immer eine überraschende Wendung passieren kann, mit der man nicht rechnet. Dies wirft natürlich neue Fragen auf, macht die Storyentwicklung aber umso spannender. Miles' Entwicklung hat mir hier am Besten gefallen und gezeigt, dass in diesem Mann noch sehr viel mehr steckt, ebenso wie bei Bass. Maggies Tod war sehr traurig, doch notwendig für die weitere Entwicklung, denn das dies Auswirkungen auf Charlie hat, steht außer Frage. Es kann also spannend weitergehen.

Alex Olejnik - myFanbase

Die Serie "Revolution" ansehen:


Vorherige Review:
#1.03 Aus längst vergessenen Zeiten
Alle ReviewsNächste Review:
#1.05 Um Haaresbreite

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Revolution" über die Folge #1.04 Beschwerliche Wege diskutieren.