Bewertung

Review: #1.10 Von Angesicht zu Angesicht

Foto: David Lyons, Revolution - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
David Lyons, Revolution
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Ist diese Folge wirklich schon vorbei? Ich kann es noch gar nicht glauben, denn gefühlt habe ich nur einmal Luft geholt. Die ganze Zeit über konnte ich nichts anderes tun, als angespannt vor dem Bildschirm zu sitzen und jede einzelne Szene zu genießen. Dies war ein absolut perfekter Abschluss der ersten zehn Episoden und ich kann es nicht ganz glauben, dass es jetzt eine Weile dauern wird, bis dieser fiese Cliffhanger am Ende aufgelöst wird.

"You're not the same person. You're too far-gone. I see it now. We are not family, not anymore. I have a family. You are nothing to me."

Für Miles lautete die Mission, Charlie und Danny zu befreien. Im Hinterkopf hatte er natürlich ständig Gedanken, wie es sein würde, wenn er Bass wieder sieht. In einigen Flashbacks hat man sehr schön gesehen, wie nahe sich die beiden standen. Sie waren Brüder, von klein auf. Sogar mehr, als Miles es vielleicht je mit Ben gewesen ist. Die beiden haben die gesamte Zeit miteinander verbracht und wären füreinander gestorben. Es ist sehr interessant, zu sehen, wie sich diese Beziehung entwickelt hat. Bass wäre mit Miles gestorben, Miles hätte alles getan, damit Bass sich damals am Grab seiner Familie nicht umbringt und die beiden sind gemeinsam weit gekommen. Doch etwas muss geschehen sein, das sie auseinander getrieben hat. Ich hoffe, dass man in dieser Hinsicht noch einiges zu sehen bekommt, denn die beiden sind sehr faszinierend. Ich habe darauf gehofft, dass es zu einem Showdown zwischen ihnen kommt und ich war von der Umsetzung absolut begeistert. Sie sehen sich nach Jahren wieder und die Zeit scheint erstmal still zu stehen. Nur diese beiden Männer, die sich anschauen und damit für eine sehr angespannte Atmosphäre sorgen. Ich habe mich in diesem Moment verloren und irgendwie gehofft, dass er noch eine Weile andauern wird. Letztendlich war es dann Bass, der Miles zurück möchte. Man merkt sehr gut, dass er Miles braucht und ohne ihn irgendwie verloren ist. Miles ist seine Familie, die er braucht. Doch Miles sieht das anders und sagt Bass dies mitten ins Gesicht. Ich glaube, für Bass war dies einer der schlimmsten Momente seit langem und hier hat man doch sehr schön gemerkt, wie Worte doch wirklich weh tun können. Ich kann nur nicht ganz nachvollziehen, wieso Miles nicht einfach geschossen hat. Natürlich kann man dies nicht so früh in einer Serie geschehen lassen, aber eigentlich hatte er genau die richtige Ausgangslange und musste nur noch abdrücken. Denn es war klar, dass es zu einem Kampf kommen wird, wenn er seine Waffe abwendet. Vielleicht war das auch beabsichtigt, vielleicht steckt da auch noch sehr viel mehr dahinter. Ich war jedenfalls begeistert und hätte mir keine bessere Umsetzung dieses Aufeinandertreffens wünschen können. Großes Kino!

In diesem Zusammenhang möchte ich gerne noch auf Miles' Wandel seit Beginn der Serie eingehen. Er konnte anfangs nichts mit Charlie anfangen und doch ist sie mit der Zeit eine sehr wichtige Person in seinem Leben geworden. Man hat es an den Blicken, die sie ausgetauscht haben, sehr gut gesehen. Miles mag Charlie sehr und was auch dahinter stecken mag, er versucht ein besserer Mensch für sie zu sein. Charlie hat diesbezüglich auch immer mehr Zugang zu ihrem Onkel gefunden und es ist schön, zu sehen, wie sehr sie ihm vertraut und sich freut, dass er am Leben ist. Dennoch wird hier noch die große Bombe platzen, wenn Charlie erfährt, dass er mit Rachels Gefangenschaft zu tun hatte. Das wird sicher noch thematisiert, jetzt wo Rachel Teil der Gruppe ist. Ihr Wiedersehen mit Miles ist genauso verlaufen, wie ich es mir gedacht habe. Sie ist wütend auf ihn und verpasst ihm erstmal eine Ohrfeige. Das hat er wohl verdient und ich freue mich jetzt schon auf weitere Szenen der beiden. Bis dahin bin ich erstmal froh, dass Rachel Strausser umgebracht hat, denn dieser Mann war mir absolut unsympathisch und hat den Tod wohl verdient. Ich möchte gar nicht wissen, was er alles mit Rachel angestellt hat. Doch sein Tod kommt zu spät, denn der Anhänger sorgt bereits dafür, dass Bass die Energie hat, die er braucht und nun befinden sich Miles und Co. in einer nicht gerade ungefährlichen Situation. Ein sehr gemeiner Cliffhanger, der jedoch die Lust auf die Rückkehr von "Revolution" steigert.

"I am going to kill you one day for this, you know that right?"

Bis es zu diesem Ende kam, ist jedoch noch einiges passiert. Zu Beginn der Folge gab es schon zahlreiche Momente, bei denen mir der Atem stehen geblieben ist, weil sie so unvorhersehbar kamen, dass ich überhaupt nicht damit gerechnet habe. Da wäre zum einen die Festnahme von Charlie, Nora und Aaron durch Major Neville. Eigentlich hätte klar sein müssen, dass sie gefangen genommen werden, wenn Miles mal kurz für eine Stunde verschwindet. Doch ich gebe zu, das kam sehr überraschend und war ebenfalls logisch umgesetzt. So konnte Neville an Miles rankommen, auch wenn dieser Plan von Neville anders gedacht war. Miles bedroht nämlich seine Frau Julia und kann so zumindest Nora und Aaron retten und auch den Ort herausfinden, an dem Charlie und Danny sich befinden. Billy Burke hat eine unfassbare Ausstrahlung in "Revolution", sodass ich jedes Mal hin und weg bin. Er hat es Neville gegenüber sehr ernst gemeint und ehrlich gesagt, fand ich es schade, dass er dessen Frau nicht umgebracht hat. Kim Raver ist mir immer noch unsympathisch und irgendwie hätte es mich gefreut, wenn Neville dadurch die Aufgabe seines Lebens bekommen hätte - der Tod von Miles Matheson. Dennoch war die Szene gut umgesetzt und hat schließlich auch dazu geführt, dass wir Mark Pellegrino wiedergesehen haben, was mich tierisch gefreut hat. Baker ist wieder da und es sieht nicht so aus, als ob er verschwindet. Darüber kann man sich ja nur freuen.

"You came." - "Of course I came. You're my brother. It's my job to look out for you."

Ein weiteres überraschendes Highlight war die Wiedervereinigung der Familie Matheson. Ich habe im Leben nicht damit gerechnet, dass Charlie und Rachel so früh aufeinander treffen. Das kam für mich wie aus dem Nichts und ich glaube so muss sich auch Charlie gefühlt haben. Plötzlich steht ihre Mutter vor ihr, von der sie geglaubt hat, dass sie längst gestorben ist. Ich weiß nicht, wie man sich in einem solchen Moment fühlt, aber Charlies Verwunderung hat man gemerkt. Ansonsten hat sie ihre Gefühle gut versteckt, denn ich hab keine Ahnung, was in ihrem Kopf vorging und wieso sie ihrer Mutter nicht einfach um den Hals gefallen ist. Das wird sicherlich auch noch weiter durchleuchtet werden und ich bin gespannt, wie Charlie sich entwickeln wird. In einem hat ihre Mutter nämlich recht - Charlie ist erwachsen geworden und nicht mehr die, die wir im Piloten gesehen haben.

Was mich persönlich für sie gefreut hat, war das Wiedersehen mit Danny. Zehn Folgen lang war sie auf der Suche nach ihm und hat ihn endlich gefunden. Sie haben sich zwar zwischendurch kurz gesehen, doch das ist nicht dasselbe. Für Charlie hat sich einiges geändert, sie ist stärker und rationaler geworden, doch ihre Aufgabe, Danny zu retten, hatte immer die gleiche Priorität. Es war schön, zu sehen, wie sie sich in die Arme gefallen sind und auch ich musste in diesem Moment ein Tränchen verdrücken. Ein toller Moment in dieser so spannungsgeladenen Episode.

Fazit

Wenn ich könnte, würde ich dieser Episode sogar mehr als 9 Punkte geben. Sie war so voller Spannung, dass ich jetzt noch absolut begeistert bin und mir keine andere Entwicklung gewünscht hätte. Hier haben die Autoren eine sehr starke Folge geschaffen, die diese zehn Episoden genauso gut abschließt, wie es bereits mit dem Piloten losging. "Revolution" ist gute Unterhaltung, voller Spannung, überraschender Momente und toller Entwicklung der Charaktere. Was will man mehr? Jetzt muss es nur noch so weitergehen.

Alex Olejnik - myFanbase

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