Review: #1.12 Aufbruch in Wehmut
Mit #1.11 The Stand gelang "Revolution" eine perfekte Rückkehr aus der langen Pause. Die Qualität konnte mit dieser Folge leider nicht gehalten werden, obwohl sehr viele Action-Szenen zu sehen waren. Doch allein durch die Kampf-Szenen kann eine Folge nicht getragen werden. Die restlichen Geschehnisse hatten nicht die Wirkung, die sie erzielen sollten und somit wurden hier nur Grundlagen für die kommenden Folgen geschaffen.
"It's a freaking flash drive? Rachel, what's on the flash drive?" - "Nothing now."
Die Gruppe teilt sich auch hier wieder auf und so kämpfen auf der einen Seite Miles und Nora zusammen und auf der anderen Seite müssen sich Rachel, Charlie und Aaron vor Randall schützen. Das Besondere an dieser Folge war die Enthüllung von Randalls Beweggründen für den Blackout. Ein Jahr zuvor ist sein Sohn in Afghanistan ums Leben gekommen, weshalb er für das Verteidigungsministerium gearbeitet hat, um sich für dessen Tod zu rächen. Nun möchte er den Strom unter seinen eigenen Bedingungen wieder zurückbringen, um die Welt so zu regieren, wie er sich das vorstellt. Dafür benutzt er Monroe und seine Männer, um ans Ziel zu kommen. Hier erklärt sich also auch, warum er zu Monroe gegangen ist und was er vorhat. Die Szene der beiden war sehr amüsant, hat aber auch gezeigt, welche Macht beide Männer haben. Und obwohl sie unterschiedliche Ziele verfolgen, müssen sie miteinander und nicht gegeneinander arbeiten. Die Frage ist natürlich, wer zuerst an sein Ziel kommt und mit welchen Mitteln. Da Miles' Situation mit Bass eine sehr viel stärkere Wirkung hat, wirkt die Zusammenarbeit zwischen Randall und Bass bisher eher ereignislos. Das kann sich natürlich noch ändern, doch die Autoren müssen hier aufpassen. Anstatt eine gefährliche Wirkung nach außen zu haben, ist Randalls Präsenz eher nervig. Dies hat er wohl nach der letzten Folge von Rachel übernommen.
Ihr Charakter konnte hingegen einige Pluspunkte sammeln und wirkte nicht mehr ganz so nervig. Ihre Angst, Charlie zu verlieren und ihre Schuldgefühle sind momentan absolut verständlich und so ist ihr Verhalten auf die richtige Weise umgesetzt worden. Sie versucht alles, um Charlie zu beschützen, auch wenn das bedeutet, dass sie die Anhänger zerstören muss. Hier muss man sich fragen, ob das nicht eine ungeschickte Kurzschlussreaktion war, doch im Nachhinein macht es Sinn. Nun steht Rachel jedoch ohne nichts da und muss wieder von vorne anfangen. Die Entwicklung dieser Storyline ist bisher gut gelungen, weil man nun Schritt für Schritt verfolgen kann, was Rachel vorhat und was sie tun wird. Ihre Offenbarung an Aaron zeigt auch, dass sie bereit ist, zu kooperieren, um zu verhindern, dass sowohl Randall als auch Bass an die Macht kommen. Da sie den Tower nun erwähnt hat, wird dies wohl das Ziel sein und so wie es aussieht, wird Aaron daran beteiligt sein. Das gibt ihm zum einen eine Aufgabe und zum anderen kann Rachel auf diese Weise vielleicht keinen Mist mehr bauen.
Ihr Zusammentreffen mit Randall war leider nicht so spektakulär, wie vielleicht beabsichtigt. Dabei wurde zwar deutlich, dass er eine Gefahr für die Gruppe darstellt, aber es war vorherzusehen, dass er Rachel nicht schnappen wird. Hier ist es auch sehr erstaunlich, dass die Tochter am Ende alle rettet. Irgendwie ist sie die Heldin, die alle beschützen muss, auch wenn die Mutter diese Rolle übernehmen sollte. Vielleicht zeichnet das Charlie derzeit aus, denn sie hat momentan wirklich keine Aufgabe mehr und sollte sich schnellstens Miles anschließen. Ihre grimmige Einstellung ist zwar besser als ihr Naivität, doch hier muss definitiv noch mehr passieren.
"Do you really have to leave so soon?" - "What? You want me around?" - "Not me, Charlie. It would be better for her if you were here." - "How have I made anything better?"
Der zweite Handlungsstrang beschäftigt sich mit Miles und Nora. Miles hat Dannys Tod tatsächlich sehr mitgenommen und er stürzt in ein tiefes Loch. Er redet sich ein, dass er selbst keine Liebe verdient und dass er den Menschen um sich herum nur schadet, als ihnen zu helfen. Einerseits kann man nach den kürzlichen Enthüllungen verstehen, wieso er alle von sich wegstößt und wieso er glaubt, keine Liebe verdient zu haben. Andererseits ist dies ein sehr starker Charakter und ihn so mitgenommen zu sehen, macht Miles einfach blass und langweilig. Es kann ihn ja gerne emotional berühren, aber er war immerhin befehlshabender General der Miliz. Es sollte sich aufraffen und seine Ziele verfolgen. Wenn ihn dann emotional etwas berührt und man dies kurz zu Gesicht bekommt, lässt ihn das viel menschlicher wirken. So verliert man nur das Interesse an ihm, wenn er andauernd nur weinerlich ist.
Auch die Trennung von den anderen war eher unspektakulär, denn im Grunde hat man die ganze Zeit nur zwei Gruppen gesehen, die in einen Kampf involviert waren. Billy Burke könnte man zwar stundenlang beim Kämpfen zuschauen, doch diese Action-Szenen wirkten am Ende zu gezwungen. Man weiß ja, dass es um Leben und Tod geht, aber hier wäre eine weitere Entwicklung wünschenswert gewesen. Vielleicht diente diese Folge aber tatsächlich dazu, die Grundlagen zu schaffen. Miles hat jetzt seinen alten, starken Freund an der Seite, um Monroe das heimzuzahlen, was er ihm und seiner Familie angetan hat. Rachel weiß, worauf Randall hinaus will und wird wohl versuchen, seine Mission zu verhindern und Monroe vertraut keiner Menschenseele und will das gesamte Land regieren. Die Frage ist jetzt nur, wie die Macher das alles miteinander verknüpfen, um nicht zu stark von einem Ziel abzukommen. Der erste Teil der Staffel lief drauf hinaus, Danny zu retten, beim zweiten Teil ist noch nicht ganz klar, worauf es letztendlich hinauslaufen soll.
Fazit
An Action-Szenen hat es bei dieser Folge nicht gemangelt. Es fehlten die Spannungsmomente, die zu "Revolution" mittlerweile dazugehören müssen. Noch ist nicht ganz deutlich, worauf die Autoren letztendlich hinaus wollen und sie müssen aufpassen, dass der Charme, der die Serie im ersten Teil der Staffel ausgemacht hat, nicht verloren geht. Dies bezieht sich besonders auf die Beziehung zwischen Miles und Charlie, die immer ein wichtiger Faktor war. Durch das Aufsplitten der Charaktere passiert zuviel, weshalb es schwer ist, hier die Spannung zu halten. Der Fokus auf Randall hat auch nicht die Wirkung erzielt, die es sollte. Derzeit ist er nur ein Störfaktor. Das können die Macher auf jeden Fall besser.
Alex Olejnik - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: GhostsErstausstrahlung (US): 01.04.2013
Erstausstrahlung (DE): 26.12.2014
Regie: Miguel Sapochnik
Drehbuch: David Rambo & Melissa Glenn
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