Bewertung

Review: #2.02 Göttliche Fügung?

Foto: David Lyons, Revolution - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
David Lyons, Revolution
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Gegen Ende der letzten Episode von "Revolution" stieg das Tempo rapide an und auch in der zweiten Folge kann dieses durchgehend gehalten werden. Die Charaktere sind immer noch in kleine Gruppen aufgeteilt und jeder hat seine eigene Storyline, doch es kristallisiert sich langsam heraus, dass all diese Storylines zusammen führen werden und alles hat mit den Patrioten zu tun. Doch so lange dies nicht passiert, erleben wir eine spannende Szene nach der anderen und am Ende werden wir wieder mit einem Cliffhanger bestraft, der das Warten auf die nächste Folge unerträglich macht.

"Your dad told you stories of Walker, Texas Ranger?" - "Why? Have you heard of him?" - "His legend's known far and wide."

In die stärkste Storyline war Miles involviert, der immer noch von Titus Andover gefangen gehalten wird. Es hat sich gezeigt, dass Titus ein unglaublich gefährlicher Mann ist, der zudem enorm creepy ist. Allein beim Anblick schüttelt es einen, weil man genau weiß, dass man es hier mit einem Psychopathen zu tun hat. Als er erwähnt hat, dass er Direktor an einer Jungenschule war, wusste man genau, was kommt und so ist es nicht weniger überraschend, dass er in einer Kammer das Blut aus Menschen saugt. Was es damit auf sich hat, ist noch überhaupt nicht klar, doch man weiß genau, es kann nichts gutes bedeuten und dass Miles derjenige ist, der hier im Vordergrund steht, hat eine beunruhigende Wirkung. Dennoch funktionieren er und Titus sehr gut zusammen und beim Gespräch der beiden kam man nicht drum herum, zu lachen, weil Miles einfach Miles ist. Seine Sprüche kann er sich einfach nicht verkneifen und dafür muss man ihn lieben. Doch die Bedrohung ist deutlich zu spüren und als auf Miles' Hand eingeschlagen wurde, ist einem doch tatsächlich kurz der Atem stehen geblieben. Das war ein riesiger Schock und ich konnte wahrlich den Schmerz spüren, den Miles hier aushalten muss. Das war schon hart an der Grenze, denn wer will schon, dass einem Lieblingscharakter so weh getan wird. Was es mit der Kammer auf sich hat, kann man noch überhaupt nicht sagen, aber die Musik und allein der Anblick der Frau, haben für Gänsehaut gesorgt. Ich habe keine Ahnung, worauf die Autoren hier hinauswollen, aber ich kann es kaum erwarten, es herauszufinden. Außerdem steckt wahrscheinlich mehr hinter der Frau, denn Miles hat sie mit einem Blick angeschaut, als ob er sie kennen würde. Es bleibt sehr spannend und solange Titus weiterhin so creepy bleibt, können wir uns bestimmt auf viele Überraschungen gefasst machen.

Eine Überraschung war unter anderem die Kommunikation mit Justine Allford, der Sekretärin der Regierung. Hier treffen also zum ersten Mal die Storylines aufeinander, die Frage ist nur, warum Willoughby und damit auch Miles hier auf der Liste der Patrioten stehen. Ob es mit seiner Vergangenheit als General zu tun hat? Das Interesse an dieser Auflösung ist groß und es kann gerne in dem Tempo weitergehen. Eine Bitte habe ich nur: Bitte verletzt den lieben Miles nicht so, denn das kann ich nicht in jeder Episode ertragen.

"Did it ever occur to you maybe you sucked at your job?"

Eine weitere Storyline, die letztlich mit den Patrioten zu tun hat, ist Monroes Entführung. Er wird gesucht und soll lebend zur Sekretärin gebracht werden. Was dahinter steckt, ist auch noch nicht sicher, aber ich freue mich jetzt schon darauf, wenn Miles und Monroe auf diese Weise wieder aufeinander treffen. Doch erstmal muss Monroe wieder geschnappt werden. Es gelingt ihm nämlich, seine Kidnapper zu überwältigen und damit auch Charlie. Die Konversation der beiden war sehr intensiv, weil man hier das Beste beider Seiten gesehen hat. Monroe kann nicht damit leben, dass so viele seiner Männer ums Leben gekommen sind und er quasi ein Nichts ist. Seine Schuldgefühle sind spürbar und David Lyons macht hier einen sehr guten Job. Auf der anderen Seite ist Charlie, die einfach nur wütend ist und Monroe tot sehen möchte. Ihre Wut führt zu einem sehr amüsanten Gespräch der beiden, das gut funktioniert hat. Das Hin und Her konnte gut unterhalten und es wird deutlich, dass Charlie nicht aufgeben wird, solange Monroe am Leben ist. Das macht die Sache natürlich interessanter, gibt ihr jedoch auch eine Aufgabe in der Serie, da sie sonst nicht gerade wertvoll wäre.

Ein Punkt, der an dieser Story kritisiert werden muss, ist die Interaktion zwischen Charlie und Adam. Als er ihre Wunde verarztet hat, hat man sofort gemerkt, dass hier eine Love Story im Aufbau ist und so wie die beiden miteinander gesprochen haben und am Ende Monroe hinterher geblickt haben, kann man annehmen, dass sich zwischen ihnen etwas entwickelt. Ich mag zwar Patrick Heusinger in dieser Rolle, doch es wäre schade, wenn Charlie hier gleich eine Beziehung bekommen würde. Vielleicht arbeiten sie ja zusammen, um Monroe zu fangen, doch alleine damit wäre ich zufrieden. Eine Liebesgeschichte muss ich hier nicht sehen.

"Create a problem, provide the solution."

Am anderen Ende der USA entwickelt sich auch eine Beziehung, doch es handelt sich um keine Liebesbeziehung. Tom nimmt die Sache in die Hand und versucht an Justine heranzukommen, was ihm letztendlich auch gelingt. Sein Plan war überraschend, da man nicht ahnen konnte, dass er den Freund von Jason einfach erschießt, aber das ist nunmal Tom. Er ist sehr schwer einschätzbar und immer wieder für eine Überraschung gut, da er schlichtweg manipulativ ist und impulsiv handelt. Daran sollte man sich eigentlich gewöhnt haben und doch schafft er es immer wieder, dass man an das Gute in ihm glaubt. Vielleicht sollte man das sein lassen und versuchen, ihn als den Lügner und Betrüger zu sehen, der er ist. Auch wenn sich das böse anhört, das ist gar nicht so gemeint, denn die Rolle steht Tom wunderbar. Er sorgt für Überraschungen, man hat keine Ahnung, was er als nächstes tun wird und wer dafür mit seinem Leben bezahlen muss. Das macht ihn zu einem interessanten Charakter, der schließlich dafür sorgt, dass die Spannung nicht zu kurz kommt. Es stellt sich jetzt nur die Frage, wie er das Vertrauen von Justine gewinnen kann und wie er Jason in seinen Plan involvieren wird? Dass nichts Gutes dabei herauskommt, kann man schon ahnen, aber das steigert die Freude auf die Entwicklung enorm.

"The microscopic robots resurrected me. That sounds totally logical."

Und dann wären da noch Rachel, Aaron und Gene. Ganz ehrlich: Ich danke den Autoren, dass Aaron den Angriff überlebt hat. Ich habe keine Ahnung, warum er überlebt hat, aber das ist mir momentan noch egal. Es freut mich sehr, dass er weiterhin ein Teil von "Revolution" ist und ich hoffe, dass er der ganzen Sache auf den Grund gehen wird. Aaron war nie der Kämpfer, sondern der Forscher, der schlaue Kopf der Gruppe, der sicherlich viel darüber nachdenken wird, warum er am Leben ist und was das alles zu bedeuten hat. Das Mysterium wird in dieser Folge sogar noch größer, denn einerseits will man natürlich wissen, wie Aaron überlebt hat und andererseits wäre es interessant zu erfahren, warum er auch noch Halluzinationen hat. Als er plötzlich Ben blutend auf dem Boden gesehen hat, ist mein Herz kurz stehen geblieben, weil ich mich so über die Rückkehr von Tim Guinee gefreut hab, auch wenn sie nur kurz war. Es ist schön, dass die Macher hier in der Lage sind, Dinge aus der ersten Staffel wieder aufzugreifen. Warum Aaron plötzlich Ben gesehen hat, bleibt erstmal ein Geheimnis, doch es hat sicherlich mit all den Ratten zu tun, die tot auf dem Boden liegen. Das war wirklich kein schöner Anblick und beim Gedanken daran, stehen mir schon wieder alle Haare zu Berge. Doch dieser Cliffhanger macht es einem nicht einfach, auf die nächste Folge zu warten. Zuerst der Schwarm an Glühwürmchen und jetzt tote Ratten? Was geht da nur vor sich? Neben all der Action und der Spannung bleibt dieses Mysterium ein Teil der Serie, der weiterhin Lust auf mehr macht.

Neben diesem Cliffhanger gibt es auch hier einen Teil der Episode, der nicht ganz zu überzeugen wusste. Rachels verzweifeltes Suche nach einem Helfer war ein wenig nervig, auch wenn es dieses mal nicht ganz so gestört hat, wie in der letzten Folge, da Rachel auch weniger zu sehen war. Es ist aber immer noch nicht verständlich, warum sie so verzweifelt nach Miles sucht. Immerhin ist da noch die Tatsache, dass sie gequält wurde und all die Jahre von ihren Kindern getrennt war. Dass sie sich jetzt so für ihn einsetzt, macht immer noch keinen großen Sinn. Zugute halten muss man ihr aber, dass sie sich nicht davon abbringen lässt, Miles zu suchen. Dass Rachel stur ist, wissen wir ja und wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann muss das auch sofort passieren. Zum Glück ist es Miles, um den es hier geht, weshalb man nicht ganz so genervt ist. Schließlich wollen wir ja Miles' Befreiung, auch wenn Rachels Absichten dabei nicht ganz verständlich sind.

Fazit

Die Trennung der Charaktere funktioniert auch in der zweiten Episode gut und jeder hat einen wichtigen Teil beigetragen, um das Tempo und die Spannung am Leben zu halten. Der Cliffhanger am Ende der Episode macht auf jeden Fall Lust auf mehr und neben dem großen Mysterium rund um Aaron scheinen die Storys langsam aber sicher aufeinander zuzusteuern.

Alex Olejnik - myFanbase

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