Bewertung

Review: #2.07 Neue Erkenntnisse

Foto: JD Pardo, Revolution - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
JD Pardo, Revolution
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nach der grandiosen letzten Episode war diese leider wieder schwächer, was sicherlich an den vielen Flashbacks von Gene und seinen Absichten liegt. Um diese aufzudecken, mussten die Hauptcharaktere in den Hintergrund rücken, was leider zu weniger Spannung geführt hat. Doch eines muss natürlich erwähnt werden: Bass lebt und das ist auch gut so, denn alles andere wäre nicht akzeptabel gewesen. Hinzu kommt, dass sein Zustand für großartige Unterhaltung gesorgt hat.

"Bass? Hey, look at me." - "Hey buddy." - "How you feeling? Can you walk?" - "Look at you, you're happy to see me." - "What?" - "You missed me. You're my best friend." - "Ok, that's enough."

Es wäre nicht einfach gewesen, den Autoren zu verzeihen, hätten sie Bass wirklich umgebracht. Wer möchte denn bitte auf Szenen wie seine Unterhaltung mit Miles am Anfang der Episode verzichten? Das war ganz großes Kino und als er Miles deutlich macht, dass dieser ihn vermisst und sein bester Freund ist, Charlie auch noch lächelt, kommt man nicht drum herum, sich erneut in Bass zu verlieben. Auch seine Aussage, nachdem er die Patrioten nieder sticht und sich anschließend nicht sehr wohl fühlt, bringt einen zum Lachen und darauf will doch kein Zuschauer verzichten! Gute Entscheidung, die in der nächsten Folge hoffentlich wieder zu mehr Action mit ihm und Miles führt.

Dass Bass am Leben ist, kann man Rachel verdanken und das war so ziemlich der erste Moment, wo ich sie gerne in den Arm genommen hätte. Sie hört auf Charlie und rettet Bass das Leben. Das macht sie gleich sehr viel sympathischer, auch wenn ihre Art immer noch anstrengend ist. Aber das wird sich wohl auch nicht mehr ändern und da es viele Charaktere gibt, die das Verhalten von Rachel wieder gut machen, kann man sich damit abfinden. Jetzt heißt es, dass Bass beschützt werden muss und er bekommt auch gleich die nächste Aufgabe, denn er muss auf Aaron und Cynthia aufpassen. Dass Aaron mit seinen Visionen irgendwann in den Mittelpunkt rückt, war vorhersehbar und es ist gut, dass Cynthia das gleich mitbekommt, da der Beziehung noch ein wenig Drama hinzugefügt werden kann. Cynthia muss sowieso schon überwältigt von allem sein und wenn da plötzlich ein Aaron da ist, der Menschen verbrennen kann, dann ist das schon ein großer Schock. Das Mysterium dahinter wird in dieser Folge auch ein wenig in den Vordergrund gestellt, denn mit Dr. Horn bekommen wir einen Charakter präsentiert, der sehr an der Nanotechnologie interessiert ist. Er hat zusammen mit Rachel gearbeitet und man weiß sofort vom ersten Moment an, dass man es mit keinem netten Mann zu tun hat. Zeljko Ivanek legt hier eine wunderbare Leistung ab, denn man sieht ihn zwar als diesen Arzt an, der eigentlich keinem Menschen wirklich drohen könnte und nicht gefährlich ist. Doch innerhalb von Sekunden und in ganz kurzen Momenten bekommt man Gänsehaut, weil man die Gefahr deutlich spürt. Er stellt sich zwar nicht so an, doch dieser Mann könnte die größte Gefahr für unsere Hauptcharaktere darstellen. Es ist erstaunlich, wie schnell man Respekt vor einem Charakter entwickeln kann, der gerade erst da ist, doch Dr. Horn ist kein netter Mensch und das wurde mit dieser Episode deutlich gemacht. Er steckt schon eine sehr lange Zeit mit den USA unter einer Decke und wir werden wohl Schritt für Schritt erfahren, was seine Absichten sind. Zudem kommt noch, dass er eine Bewunderung für Rachel hat, die noch sehr interessant werden könnte. Ob das ein Vorteil für Rachel sein wird? Eines ist klar: Dr. Horn wird für Probleme sorgen und darauf freue ich mich sehr, da ich Zeljko Ivanek sehr mag und er die Spannung rein bringt, die uns weiterhin gegen die Patrioten arbeiten lässt - genauso wie es die Charaktere tun.

"So is he Jesus? Let's assume for arguments sake that he's not Jesus."

Dr. Horn war ein Pluspunkt der Folge, der die Flashbacks und das Verhalten von Gene wieder ausgeglichen hat. Es war klar, dass dieser nun in den Vordergrund gestellt wird, nachdem er Bass an die Patrioten ausgeliefert hat. Nach der erschreckenden Entdeckung der letzten Folge, wollte man natürlich wissen, warum Gene gegen seine Familie und für die Patrioten arbeitet. Diese Enthüllung ist den Autoren jedoch nicht wirklich geglückt. Das liegt zum einen daran, dass die Story unspektakulär war. Genes Frau ist gestorben, er hatte keine Medizin, um sie zu retten und hat deshalb mit den Patrioten gearbeitet, um das Leben von weiteren Menschen zu retten. Das erfindet das Rad leider nicht neu und zudem erklärt es nicht, warum Gene gegen seine Familie arbeitet. Natürlich wird er mit Medizin versorgt, doch bereits zwei Jahre nachdem er sich auf den Deal einlässt, verabscheut er die Patrioten und ihr Handeln und arbeitet dennoch weiter für sie. Das ergibt nicht viel Sinn und erklärt auch nicht, dass er plötzlich, nachdem eine Bombe in Willoughby explodiert, gegen die Patrioten arbeiten will. Er springt mit seiner Meinung hin und her und als er dann erneut von Dr. Horn bedroht wird, arbeitet er wieder gegen seine Familie. Das führt zu viel Verwirrung und man kann Gene überhaupt nicht einschätzen. Das macht es auch noch schwer, Sympathie für ihn zu empfinden, weil man nicht weiß, auf wessen Seite er sich stellt. Vielleicht hätten sie ihn von Anfang an als Gegner darstellen und nicht mit seinem Emotionen spielen sollen, denn das hat der Folge nicht gut getan und führt auch nicht dazu, dass man am Ende mit Rachel mitfühlt, als sie die Wahrheit erfährt.

Das einzig spannende ist jetzt die weitere Entwicklung. Miles hat sofort erkannt, dass Gene der Verräter ist und Rachel ist sehr enttäuscht von ihrem Vater. Sie wissen, dass er gegen sie arbeitet, was sicherlich zu vielen Problemen führen wird. Hinzu kommt, dass Miles und Co. jetzt von den Patrioten gesucht werden und mein Gefühl sagt mir, dass Dr. Horn nicht gerade liebevoll mit ihnen umgehen wird, wenn er sie findet. Mit Shaw hat man zudem einen weiteren unberechenbaren Charakter eingeführt, der alles macht, was man ihm aufträgt. Langsam wird es an der Zeit, herauszufinden, was die Patrioten und auch Dr. Horn eigentlich wollen und wer hinter der gesamten Geschichte steckt. Ob es tatsächlich der Präsident der Vereinigten Staaten sein wird?

"You were so worried about trusting my son that you should have been worried about trusting me."

Auf der anderen Seite von Amerika geht es aber bei Tom und Jason spannend weiter. Nachdem Jason unter Drogen gegen seinen Vater gearbeitet hat, versucht Tom alles, um seinen Sohn wieder auf seine Seite zu ziehen. Ich war ein wenig enttäuscht, dass die beiden bereits in dieser Episode wieder zusammen arbeiten, doch ich bin noch nicht ganz davon überzeugt, dass Jason wieder der Alte ist. Das ging irgendwie zu schnell und mein Gefühl sagt mir, dass die Sache noch nicht vorbei ist. Jason ist intelligent, er wird wissen, wie er sich verhalten muss, um das Vertrauen von Tom zu gewinnen, um ihm anschließend zu zeigen, dass er gut trainiert wurde. Das werden sie ihm in dem Camp sicherlich beigebracht haben und die Überraschung, dass Jason seinen eigenen Vater ausliefert, wäre doch viel interessanter, als sich auf seine Seite zu stellen. Dennoch war das blutverschmierte Gesicht von Jason, als er die beiden Männer umgebracht hat, ein absolutes Highlight der Folge. Hier schwingen so viele Emotionen in der Luft und man weiß selbst nicht mehr, was man denken soll. Ist das wirklich der alte Jason? Macht er das nur, um seinen Vater auszutricksen? Diese Story ist sehr vielversprechend und die Spannung, die hier mitschwingt, ist großes Kino. Die beiden ergänzen sich sehr gut und man kann kaum erwarten, wie es hier weitergeht. Obwohl das nur eine Nebenstory ist, schaffen es die Autoren dennoch, dass man am Ball bleibt und wissen möchte, was passiert. Das ist nicht immer einfach, wenn es zwei unterschiedliche Storys in einer Serie gibt, die auf das gleiche Ziel hinarbeiten. Doch die bisherige Lösung funktioniert sehr gut.

Dass Justine nun von Tom unter Druck gesetzt wird, war abzusehen, schadet dem Handlungsstrang aber überhaupt nicht. Wir alle wussten, welches Ziel Tom verfolgt und dass er alles tun wird, um es zu erreichen. Justine ist nun seine Möglichkeit, um an höhere Mächte zu kommen und gegen die Patrioten zu arbeiten und da kann man nicht von ihm verlangen, dass er sich ihr gegenüber sympathisch verhält. Tom ist eben Tom und damit musste man rechnen. Justine allerdings hat gehofft, dass sie in Tom einen Verbündeten gefunden hat, doch die Überraschung, das dem nicht so ist, setzt ihr wohl sehr zu. Hier hat sie gelernt, wer Tom wirklich ist. Wir wussten es zwar schon, sie muss es nun am eigenen Leib erfahren und das ist auch gut so.

Fazit

Die Einführung von Dr. Horn ist geglückt und man hat in wenigen Momenten gemerkt, dass er eine große Gefahr darstellt. Das Mysterium um Aaron rückt dadurch in den Vordergrund und wir werden wohl Schritt für Schritt erfahren, was es mit der Nanotechnologie auf sich hat und was die Patrioten damit bezwecken. Genes Verhalten und seine Flashbacks haben der Episode geschadet, da man überhaupt nicht mehr wusste, was man denken soll. Außerdem waren seine Beweggründe nicht überzeugend genug. Dass Bass weiterlebt sorgt für große Freude und die wenigen Szenen mit ihm sind Unterhaltung pur. Jetzt fehlt nur noch die Action, zu der auch Miles beitragen soll.

Alex Olejnik - myFanbase

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