Bewertung

Review: #2.06 Zum Tode verurteilt

Foto: David Lyons, Revolution - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
David Lyons, Revolution
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Da ist sie - die erste 9-Punkte-Episode dieser Staffel. Bisher gab es immer wieder Kleinigkeiten, die gestört haben, doch mit #2.06 Dead Man Walking lieferten die "Revolution"-Macher eine absolut perfekte Folge ab. Die Spannung war hoch, es gab viele Überraschungen, sowie neue Erkenntnisse und man wurde durchgehend gut unterhalten. Besser kann es ja eigentlich nicht sein.

"What would Dr. Horn think?"

Da stockte doch mal kurz der Atem, als Bass festgenommen wurde. Sofort war der Verdacht da, dass Rachel dahinter steckt, aber am Ende war es tatsächlich Gene. Das war wie ein Schlag ins Gesicht, da bisher nichts darauf hindeutete, dass Gene mit den Patrioten arbeitet. Doch diese Enthüllung war einfach nur perfekt. Sie kam aus dem Nichts, hat einen sofort schockiert und bietet nun sehr viele Möglichkeiten für neue Entwicklungen, sei es zwischen Rachel und ihrem Vater, oder aber auch seiner Nichte Charlie und Miles. Die Autoren haben damit bewiesen, dass sie sich einiges trauen und immer wieder für eine Überraschung gut sind. Nachdem man Gene gesehen hat, als er Bass ins Gesicht gesagt hat, dass er sehr froh über seinen bevorstehenden Tod sei, hätte man zwar ahnen können, dass er vielleicht dahinter steckt, Bass' verraten zu haben, doch auf die Idee wäre ich dennoch nie gekommen. Hut ab!

Bass' Tod kann und will ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht glauben. Rachel hat hier sicherlich ihre Finger mit ihm Spiel und die Macher können ihn nicht einfach sterben lassen. Oder doch? Nein, das kann nicht sein! Ich bin immer noch ganz verwirrt, weil der Handlungsstrang so unfassbar gut und spannend umgesetzt wurde. Da kommen plötzlich die Texaner und arbeiten mit den Patrioten zusammen? Wie kann das denn schon wieder sein? Nur weil die Patrioten dafür gesorgt haben, dass Bass geschnappt wird? Hier steckt sicherlich noch sehr viel mehr dahinter, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Texaner nach John Frankin Frys Tod noch darüber gesprochen haben, dass sie jetzt vorsichtig vorgehen müssen. So ganz kann ich die Vereinigung noch nicht glauben und uns erwartet hier sicherlich auch noch die ein oder andere Überraschung. Zum einen ist General Carver so von sich überzeugt und froh über die gemeinsame Arbeit mit den Patrioten, dass man sofort spürt, dass hier etwas im Busch ist. Hoffentlich sieht man noch mehr von ihm, da Anthony Ruivivar diese Rolle perfekt gespielt, man ihn sofort verabscheut hat, aber dennoch Respekt vor ihm hatte. Er hat es nicht umsonst geschafft, der Anführer von Texas zu werden. Zum anderen wäre da der mysteriöse Dr. Horn, den Gene erwähnt hat und der Aaron am Ende der Folge die Sprache verschlägt. Hier wird deutlich, dass sich mehr hinter den Patrioten versteckt und ich freue mich jetzt schon sehr darauf, mehr von Zeljko Ivanek zu sehen. Allein die paar Sekunden, die man ihn gesehen hat, sorgten für Gänsehaut und genau diese Zusammenarbeit zwischen Patrioten und Texanern, Dr. Horn und General Carver klingt sehr vielversprechend, weil tatsächlich nichts vorhersehbar ist. Doch nach dieser Folge muss man sich wohl keine Sorgen machen. Die Macher haben mit den bisherigen Folgen der zweiten Staffel bewiesen, dass sie in die richtige Richtung gehen.

"If they had caught you, they would have put a bullet in your head. I am not losing another child to that man."

Aber nun zu Bass. Er kann nicht tot sein. Er darf nicht tot sein. Seine Hinrichtung ging sehr unter die Haut, weil hier sehr viele Faktoren eine Rolle gespielt haben. Zum einen weiß man, dass Bass seine Fehler unbedingt wieder gut machen wollte. Er weiß, dass er Mist gebaut hat, aber er will auch nicht mehr alleine sein und mit Miles an seiner Seite kämpfen. Es ist völlig nachvollziehbar, dass er sich so reinhängt und sich auch bemüht. Er versucht immer wieder, einen Schritt auf Miles zu zu gehen, der es ihm nicht einfach macht und uns damit einige köstliche Szenen bietet. Das Hin und Her zwischen den beiden macht unglaublichen Spaß und wenn man dann an das Ende denkt, als Miles den Tränen nahe ist, weil sein ehemaliger bester Freund hingerichtet wurde, bricht einem beinahe das Herz. Er will es vielleicht nicht zugeben, doch wir alle wissen, dass er Bass selbst nie umbringen konnte und diesen Menschen immer noch liebt. Er weiß, dass er ein guter Mensch war, dem einfach nur eine schlimme Sache zugestoßen ist. Und das bringt mich gleich zum nächsten Highlight dieser Episode. In den Flashbacks haben wir erfahren, dass Bass gar nicht derjenige war, der gedrängt hat, sondern Miles nach dem Blackout handeln wollte, Bass jedoch seine Zeit mit Shelly und seinem Baby genießen wollte. Doch das Schicksal wollte es anders und Bass hat beide bei der Geburt verloren. Hier kommt man nicht drum herum, ein Tränchen zu vergießen, denn der weinende Bass mit blutverschmierten Händen geht einem einfach sehr zu Herzen, als er in Miles' Armen zusammen bricht. Eine wahnsinnig intensive Szene, die sehr gut erklärt, wie Bass schließlich zu der Person wurde, wie man ihn eben kennt. Eine sehr tolle Enthüllung, die seinen "Tod" noch viel schlimmer macht, weil man plötzlich viel mehr wissen möchte.

Doch das war ja noch nicht alles, denn die Autoren setzen noch eins oben drauf und enthüllen, dass Miles die ganze Zeit über Bass' Sohn Bescheid wusste. Wow, da kam der nächste Moment, in dem einem der Mund offen stehen blieb. Miles weiß also Bescheid und sagt das Bass also kurz vor seinem Tod? Was wollte er damit bezwecken? Steckt da irgendwas dahinter, genauso wie mit dem Gips, der irgendeine Bedeutung haben muss, weil darauf der Fokus lag, auch schon zu Beginn der Folge? Zu viele Bilder und zu viele Informationen, die man erstmal verarbeiten muss. Vielleicht hat Miles mit Absicht gesagt, dass er über Bass' Sohn Bescheid weiß, um Bass zu beruhigen, dass es seinem Sohn gut geht, oder eben, um sich an ihm zu rächen. Momentan ist das sehr schwer einschätzbar und das macht die Story noch viel interessanter.

"You don't listen. Never have. Because you're smarter than everybody else, and you're always right... even when you're dead wrong."

Da Rachel am Ende mit der Schaufel an Bass' Grab stand, kann man davon ausgehen, dass er noch lebt und dass sie dies für ihre Tochter und Miles getan hat. Die Szenen zwischen Rachel und Charlie waren wichtig und teilweise auch sehr unterhaltsam. Zu Beginn der Folge musste man einfach nur lachen über den Umgang der beiden miteinander, doch später, als Charlie ihre Mutter konfrontiert, blieb einem wieder der Mund offen stehen. Charlie lässt hier all ihre Wut raus und trifft Rachel damit mitten ins Herz. Man sieht ganz deutlich, dass sie dem Zusammenbruch nahe ist und ich persönlich finde diese "Alle gegen Rachel"-Situation aktuell sehr angenehm. Charlie sagt die Wahrheit und auch die Auseinandersetzungen mit Miles zeigen, dass Rachel etwas falsch macht und nachdenken sollte. Vielleicht hat sie das dazu getrieben, Bass eine falsche Injektion zu verpassen und sein Herz für kurze Zeit anzuhalten, damit es aussieht, als ob er tot wäre. Das hoffe ich zumindest sehr, alles andere würde mich nur wütend machen.

Interessant an der ganzen Situation ist auch Charlies Einstellung. Man merkt deutlich, dass sie Bass verteidigt und nicht möchte, dass er stirbt. Hier fragt man sich, ob sie das nur macht, um gegen ihre Mutter zu arbeiten, oder weil sie Bass inzwischen in ihr Herz geschlossen hat. Vor ein paar Folgen noch wollte sie ihn umbringen und sollte jetzt eigentlich jubeln, doch sein "Tod" geht auch ihr sehr zu Herzen. Das merkt man an ihrer Ausdrucksweise sehr gut und hier stellt sich die Frage, warum? Weil er ihr Leben gerettet hat? Weil er Miles viel bedeutet und sie auf der Seite ihres Onkels ist? Daraus wird man noch nicht ganz schlau und es wäre schön, wenn Charlie sich mal erklären würde.

"I have lost damn near everything in this world, but you are my son you are all that’s left. So whatever it takes you are gonna come back from this."

Man sieht, dass die Ereignisse in Willoughby perfekt umgesetzt wurden, man sich damit beschäftigt, mitgefiebert und es vor Anspannung kaum ausgehalten hat. Doch das war ja nur ein Teil der Episode, denn auf der anderen Seite von Amerika kämpft Tom plötzlich gegen seinen eigenen Sohn Jason. Diese Story war ein ebenfalls ein großer Schock, konnte aber großartig unterhalten. Zum einen, weil man den Tom gesehen hat, der nicht aufgibt, bis er das bekommt, was er will und zum anderen, weil Jason nun gegen seinen Vater arbeitet. Außerdem haben wir mehr über Justine erfahren und wissen nun, warum sie sich gegen das Lager und damit gegen die Patrioten entschieden hat. Man kann es ihr überhaupt nicht übel nehmen und ihre Emotionen scheinen der Wahrheit zu entsprechen, da sie ihre Geschichte vor Tom kaum vortäuschen würde. Tom will ihr erst gar nicht glauben, muss dann aber am eigenen Leib erfahren, dass sie Recht hat, denn Jason ist voller Drogen und unberechenbarer als je zuvor. Er wurde trainiert, hat ein Ziel und will seinen Vater umbringen. Na hier haben wir doch eine großartige Story! Und als ob das nicht genug wäre, konfrontiert Jason seinen Vater mit der Wahrheit über Julia und macht sich auch noch lustig über ihn, weil er nicht wusste, dass seine Frau ihn betrügt. Diese Szene war so gut umgesetzt, das man gar nicht wusste, ob man lachen oder weinen soll. Jason und Tom funktionieren am besten, wenn sie unterschiedlicher Meinung sind, am Ende jedoch wieder zueinander finden, schließlich sind sie Vater und Sohn. Ich bin gespannt, ob es Tom gelingen wird, den alten Jason zurückzuholen und wie weit er dabei gehen wird. Wir alle wissen, dass Tom nicht aufgibt, auch wenn das zu einem großartigen Kampf zwischen Vater und Sohn führen sollte.

Fazit

Perfekt - genau so kann man diese Episode beschreiben. Hier hat einfach alles gepasst: Story, Spannung, Überraschungen, Enthüllungen und jede Menge Schockmomente, über die man sich stundenlang den Kopf zerbrechen könnte. Zusätzlich wurden zwei neue Charaktere eingeführt, die sicherlich für einige Überraschungen sorgen werden. Bass' Story wurde sehr gut umgesetzt und es gab mehrere Szenen, die einem sehr zu Herzen gingen. Auch Toms und Jasons Handlungsstrang war überraschend, aber auch sehr unterhaltsam und macht Lust auf mehr. So darf es gerne weitergehen!

Alex Olejnik - myFanbase

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