Bewertung

Review: #1.20 Max Maximal

Langsam aber sicher wird deutlich, dass es auf das Staffelfinale zugeht. Während in der letzten Episode viel Wert auf die Entwicklung der einzelnen Charaktere gelegt wurde, bleibt in dieser Episode kaum Zeit dafür, denn das FBI ist den Außerirdischen aus Roswell dichter auf den Fersen denn je.

"Go have your little reunion."

Die Episode knüpft nahtlos an die vorangegangene an. Wie durch Zauberhand weiß Max plötzlich, dass sich hinter dem Felsen ein geheimer Ort befindet, den er durch Verbindung seiner magischen Kräfte und das Auflegen seiner Hand an einer bestimmten Stelle auf dem Gestein öffnen kann. Woher diese Eingebung kam, werden wir wohl nie erfahren. Manches muss man in einer Mysteryserie wohl einfach so hinnehmen, wie es einem präsentiert wird. Michael ist entsprechend fasziniert, war er doch so lange auf der Suche nach Hinweisen seiner Herkunft. Aber erst die nächste Szene macht so richtig Lust auf die Folge, denn wir erfahren, dass Agent Pierce, den Kathleen Topolsky bereits in #1.17 Die Liste erwähnt hat, hinter den Außerirdischen her ist und Ed Harding in keinem verwandtschaftlichen Verhältnis zu Tess steht. So nimmt die Folge gleich zu Beginn an Fahrt auf und bleibt auch bis zum Ende hin spannend.

Max wirkt so, als wünschte er sich, nie die Wahrheit erfahren zu haben und einfach sein normales Dasein mit Liz fortsetzen zu können. Das ist verständlich, führt er doch mittlerweile trotz der unterschiedlichen Herkunft eine sehr normale, liebevolle Beziehung zu Liz. Sein Plan, die Bestimmung, mit Tess zusammen zu sein, einfach zu ignorieren, ist im Moment sicher auch die einfachste Lösung, denn bis auf die magische Anziehungskraft, die sie auf ihn ausübt, hindert ihn nichts daran, nicht trotzdem mit Liz zusammen zu sein. Fraglich ist, ob es in Zukunft nicht noch mehr Auswirkungen außer der Träume und der Anziehungskraft gibt, also sozusagen eine etwas radikalere Methode des Universums, dass die füreinander bestimmten Personen auch tatsächlich zusammen kommen. Fakt ist auch, dass es bisher sehr unterschiedliche Auswirkungen auf die Charaktere gab, denn bei Isabel und Michael war bisher von keiner Anziehungskraft die Rede, stattdessen haben sie sehr vielsagende Träume. Max muss sich hingegen mit beidem herumschlagen.

Isabel ist von der Situation hingegen zutiefst betroffen. Bisher war Michael wie Max für sie ein Bruder und plötzlich wird sie vor die Tatsache gestellt, dass er ihr Lebensgefährte sein soll, von dem sie auch noch schwanger ist. Wobei es für letzteren Punkt ziemlich schnell Entwarnung gibt – Gott sei Dank, denn eine Storyline, bei der ein Charakter aus heiterem Himmel schwanger wird, wäre mir dann doch etwas zu bizarr gewesen. Diesen Handlungsstrang lassen wir mal lieber das einzigartige Phänomen sein, das in der Bibel niedergeschrieben ist. Isabels Entdeckung schwanger zu sein, war ja leider auch nur sehr schwammig dargestellt. Sie selbst hatte außer einem ungewohnten Gefühl im Bauch und der Träume selbst keinen wirklichen Anhaltspunkt dafür, dass in ihr gerade ein Alienbaby heranwächst, weswegen es schade gewesen wäre, wenn man diese Tatsache einfach so hätte hinnehmen sollen. Tess' Erklärung, dass Kinder von Außerirdischen genauso zustande kommen wie bei normalen Menschen ist sehr plausibel, wirft aber gleichzeitig auch einige Fragen kauf: Können Menschen und Außerirdische auch Kinder bekommen und wenn ja, zu welcher Spezies gehört dieses Kind dann? Und ist es überhaupt möglich, dass Außerirdische auf der Erde ein Kind bekommen oder muss dies nicht auf ihrem Heimatplaneten geschehen, weil das Kind nicht von Beginn an eine menschliche Gestalt hat? Fragen über Fragen, die im Laufe der Serie womöglich noch geklärt werden, wenn das Thema Schwangerschaft oder Kindeswunsch in einer anderen Konstellation noch einmal auftritt.

Neben den Außerirdischen wird aber natürlich auch das Gefühlsleben der anderen Charaktere durch die neusten Erkenntnisse beeinflusst. So kann einem Maria in dieser Folge nur leidtun. Während Max Liz trotz der Umstände weiterhin seine Aufmerksamkeit schenkt oder zumindest jemand, der genauso wie Max aussieht, muss sie durch das Belauschen eines Gesprächs zwischen Isabel und Michael erfahren, dass die beiden womöglich ein Kind erwarten. Dass Michaels Äußerung, ihre Beziehung sei blöd daraufhin nicht augenblicklich bei ihr das Fass zum Überlaufen bringt, muss man ihr hoch anrechnen. Womöglich ist sie Michaels abweisende Art aber auch schon gewohnt. Dennoch ist es schade, dass es kaum romantische Momente zwischen den beiden gibt, sondern es meist Liz und Max sind, welchen diese Szenen überlassen werden. Das kommt einem etwas wie verschenktes Potential vor, insbesondere nachdem das Näherkommen von Michael und Maria in der ersten Staffelhälfte doch so wunderbar erzählt wurde und Michael eigentlich schon öfters so weit war, dass Maria seine erste Anlaufstelle war, wenn ihm etwas auf der Seele brennte.

"We've gotta go to Valenti."

Als die Situation für die Jugendlichen wieder einmal brenzlig wird, weihen sie endlich Sheriff Valenti in ihre Probleme ein. Das wurde auch mal Zeit. Sie vertrauen ihm zwar nicht gleich die ganze Wahrheit an, was in der pikanten Situation durchaus verständlich ist, doch immerhin kann Max die anderen davon überzeugen, ihn zumindest bei der Suche nach Liz um Hilfe zu bitten. So ist er nun in dem Geschehen involviert und wird hoffentlich in den kommenden beiden Episoden ebenso eine Rolle spielen. Denkbar ist nun auch, dass er durch die Arbeit des FBI erfahren wird, dass Max tatsächlich ein Alien ist, auch wenn er es tief im Inneren sicher schon seit langem ahnt.

Das Spiegellabyrinth auf dem Jahrmarkt bietet eine gelungene Kulisse für den Showdown der Episode. Die Tatsache, dass es sich nicht um das Staffelfinale handelt, obwohl es in der Schlussszene durchaus den Charakter eines Finales hat, lässt bereits erahnen, dass die Episode nicht gut ausgehen wird. Tatsächlich bekommen wir also am Ende einen ziemlich fiesen Cliffhanger präsentiert. Das FBI hat Max gefangen genommen, nicht zuletzt mit der Hilfe des neuen Deputys des Sheriffs, der sich letztendlich doch noch als der Böse entpuppt hat. Rückblickend hätte einem eigentlich von Anfang an klar sein müssen, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Dass ausgerechnet Michael derjenige ist, der Liz in ihrer Verzweiflung in die Arme schließt, ist übrigens ein nettes Detail zum Ende und zeigt, dass es für ihn doch nicht nur die vier Außerirdischen gibt.

Fazit

Die Episode war eine der spannendsten Folgen der bisherigen Staffel und macht so richtig Lust auf die verbleibenden zwei Stunden der Staffel, die vom Niveau her hoffentlich an #1.20 Max Maximal anknüpfen werden.

Laura Krebs – myFanbase

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