Bewertung

Review: #2.01 Haut und Knochen

Nach dem großartigen Finale der ersten Staffel waren meine Erwartungen an den Staffelauftakt entsprechend hoch. Spannend war nicht nur die Frage, was den Charakteren in dem Zeitsprung zwischen den beiden Episoden alles widerfahren ist, sondern auch, in welche Richtung die zweite Staffel sich generell entwickeln wird und welche neuen Handlungen uns erwarten.

"Just normal teenage stuff."

Zu einem großen Teil beschäftigt sich die Episode natürlich zunächst damit, den Zuschauern nahezubringen, was seit den Ereignissen aus dem Staffelfinale alles geschehen ist. Dabei haben die Hauptcharaktere nicht nur äußerlich einige Veränderungen durchgemacht, sondern auch innerlich. Als erstes sehen wir Max, der von seinen besorgten Eltern zum Psychiater geschickt wurde. Die Szene, in der dieser ihm versucht klarzumachen, dass, was auch immer seine Probleme sind, es sich nur um die normalen Sorgen eines Teenagers handelt und von vielen anderen ebenso empfunden wird wie von ihm, ist durchaus amüsant. Doch schon allein die Tatsache, dass bei der Rettungsmission von Max ein Mensch ums Leben gekommen ist, dürfte weit über den "normalen Teenagerkram" hinausgehen.

Schön zu sehen ist in jedem Fall, dass Sheriff Valenti und Max mittlerweile ein echtes Team zu sein scheinen. Sheriff Valenti hat sich im Laufe der ersten Staffel vom Feind zum Freund entwickelt und es ist toll, dass diese Entwicklung nun auch nun auch tatsächlich hilfreich für die Außerirdischen ist, auch wenn Valenti zur Bewahrung seiner Seriosität Michael in dieser Folge festnehmen muss. Ins Negative hat sich hingegen die Beziehung zwischen Max und Michael entwickelt. Der Konflikt, hervorgehend durch der Bezeichnung von Max als König und Anführer der Gruppe, ist durch den Nasedos Tod am Ende der Episode sicherlich noch nicht aufgehoben und wird uns noch eine Weile begleiten. Es ist durchaus verständlich, dass Michael eine Art von Minderwertigkeitskomplex bekommt, wenn Max ohne einen ersichtlichen Grund bis auf die Vergangenheit auf einem anderen Planeten, an die sie sich jedoch nicht mehr erinnern können, zum Ranghöheren bestimmt wird. Es wird in jedem Fall spannend zu beobachten sein, wie dieser Konflikt gelöst wird, insbesondere wenn irgendwann wieder die Thematik von dem Heimatplaneten der Außerirdischen aufgegriffen wird.

Auch zwischen Liz und Max herrschen Spannungen, doch hier ist es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis die beiden wieder zueinander finden. Liz scheint über den Sommer zwar sehr gereift zu sein, doch nachdem uns in der vergangenen Staffel bereits so deutlich gemacht wurde, dass die beiden ein Traumpaar sind, stellt sich wohl kaum die Frage, ob die beiden wieder zusammenkommen oder nicht. Und an dieser Stelle hat der Psychiater übrigens recht: Hier handelt es sich eindeutig um ganz normalen Teenagerkram. Liz hat die Beziehung abgehakt, auch wenn sie in der letzten Szene mit Max nicht verheimlichen kann, dass sie die Erinnerung an ihre gemeinsamen Momente schön findet. Da sie aber sehr bestimmt ist, die Vergangenheit mit ihm hinter sich zu lassen, wird es sicher ein wenig dauern, bis die beiden wieder ein Paar werden.

Herzzerreißend ist die Szene zwischen Michael und Maria im Crasdhown Café, was leider auch die einzige Interaktion ist, die die beiden in dieser Folge haben. Während bei Liz und Max der Mann derjenige ist, der um die Beziehung kämpft, ist es hier Maria, die offenbart, wie sehr sie Michael vermisst. Dieser hegt vermutlich dasselbe Gefühl für sie, dennoch zeigt er sich nach außen eher kühl und macht Maria klar, dass sie ihn lieber vergessen sollte. An seinem Standpunkt hat sich seit dem Staffelfinale also genauso wenig verändert wie an dem von Liz. Auch hier habe ich die Vermutung, dass wir uns gedulden müssen, bis wir die beiden wieder als Paar sehen. Michael hat gerade wohl genügend andere Sorgen und Maria ist niemand, die ihm so penetrant hinterherlaufen wird, wie Max es bei Liz macht.

"They're among you now. The Skins."

Interessant ist die Konstellation von Liz als Praktikantin von Vanessa Withaker. Schon zu Beginn der Folge, als Nasedo heldenhaft dafür sorgt, dass die Spezialeinheit des FBI aufgelöst wird, wird deutlich, dass Whitaker so etwas wie der neue Agent Pierce ist und eindeutig eine Bedrohung für die Außerirdischen darstellt. Kritisch sehe ich hier lediglich, dass die Storyline um sie bisher zu sehr der ersten Staffel ähnelt, weswegen es sehr wünschenswert wäre, wenn die Autoren sich in Bezug auf sie etwas neues, innovatives ausdenken und sie nicht nur die Alienjägerin 2.0 wird.

Vielversprechender ist die Schlussszene, auch wenn wir mit der Aussage von Nasedo, dass die sogenannten "Skins" unter den Außerirdischen sind, genauso wenig anfangen können wie es wohl bei Max der Fall ist. Durch den Tod von Nasedo wird die gesamte Situation für die Aliens aber sehr schwierig, immerhin war er doch der, der in erster Linie dafür verantwortlich war, dass Max aus den Händen des FBI befreit werden konnte. Was es mit den Skins auf sich hat, werden wir sicher in den kommenden Folgen erfahren. Bisher klingt es wie eine Personengruppe mit einer bestimmten Eigenschaft, die aufgrund des Namens vielleicht etwas mit ihrer Haut zu tun hat. Doch mehr als spekulieren kann man mit dem bisherigen Wissen nicht, daher heißt es erst einmal abwarten.

Fazit

In #2.01 Haut und Knochen erfahren wir, wie sich die Charaktere seit dem Staffelfinale verändert haben. Außerdem werden neue Charaktere und Storylines eingeführt. Wie vielversprechend diese sind, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, doch der Grundstein für eine spannende zweite Staffel ist nun vorhanden. In Sachen Emotionalität und Spannung gibt es noch Luft nach oben, daher erhält der Staffelauftakt solide sieben Punkte.

Laura Krebs – myFanbase

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