Review: #2.05 Der Zeitreisende
Frei nach dem Motto "Du sollst den Tag nicht vor dem Abend loben" erwähnte ich in meiner letzten Review noch, wie angenehm ich es finde, dass die Liebesgeschichte um Liz und Max momentan nicht weiter vertieft wird. Und prompt kommt eine Episode, die sich im Wesentlichen mit diesem Thema beschäftigt. Dennoch war sie nicht so enttäuschend wie die letzten Episoden, ganz im Gegenteil, nach dieser Folge habe ich das Gefühl, dass es mit der zweiten Staffel endlich bergauf geht.
I Shall Believe
Die Episode beginnt mit einer äußerst kuriosen Szene: Max und Liz, die plötzlich dieselbe Haarlänge haben, sind bei dem Graniliten und müssen sich voneinander verabschieden. Nicht minder verrückt geht es weiter, denn Alex, Liz und Maria suchen eine Wahrsagerin auf. Unfreiwillig komisch ist die Szene, in der sich Liz anschließend einen Schleier anprobiert, denn nur auf Grundlage von der Aussage einer Wahrsagerin wird sie wohl kaum glauben, dass sie und Max tatsächlich einmal heiraten werden. Allerdings macht diese Episode mal wieder mehr als deutlich, dass sie tatsächlich das Endgame sind, denn Max lässt Liz wieder spüren, dass er über beide Ohren in sie verliebt ist. Dass sein Ständchen mehr als peinlich war, muss ich an dieser Stelle wohl kaum erwähnen, doch obwohl ich so etwas normalerweise nicht mag, war es gepaart mit dem Max aus der Zukunft und der amüsierten Liz dann doch eine sehr stimmige Szene, die einen zum Schmunzeln bringen konnte.
Über die Tatsache, dass Liz sich relativ schnell auf den Max aus der Zukunft einlässt, nachdem sie anfangs noch panisch angeschrien hat, kann man noch hinweg sehen. Weniger realistisch finde ich jedoch Max plötzliches, doch sehr übertriebenes Verhalten. Man kann hier nicht von einer Sinneswandlung sprechen, immerhin hat sich schon in den ersten Folgen der Staffel angedeutet, dass er um seine Beziehung zu Liz kämpfen wird, aber nachdem wir in den letzten beiden Episoden nichts von den beiden gesehen haben, kommt sein Verhalten doch sehr plötzlich. Liz hingegen macht eine starke Wandlung durch, denn dass sie Max so schnell aufgibt und freiwillig Tess überlässt, finde ich dann weniger realistisch. Insbesondere in Anbetracht dessen, dass diese Entscheidung endgültig ist und nicht mehr rückgemacht werden darf, andernfalls würde sie das Leben der Außerirdischen aufs Spiel setzen. Doch vielleicht ist es gerade der dramatische Gedanke für Leben und Tod verantwortlich zu sein, der Liz dazu bringt, Max gehen zu lassen. So oder so, es wird spannend zu erfahren, wie die Gruppe es schafft, die Gefahr zu bannen und so allen eine glückliche Zukunft mit dem Partner zu ermöglichen, mit dem sie auch tatsächlich zusammen sein wollen. Ob Tess und Max nun zumindest für einige Episoden ein Paar werden, bezweifle ich noch, dazu ist Max einfach viel zu verliebt in Liz. Ich hoffe nur, dass dies keinen Einfluss auf das Zusammensein der Gruppe haben wird, denn wie schon des Öfteren erwähnt ist "Roswell" dann am stärksten, wenn alle an einem Strang ziehen. Solange Max davon ausgeht, dass Liz ihn betrogen hat und diese krampfhaft versucht, sich ihn vom Leibe zu halten, wird das jedoch eher schwierig.
Trotz dieser beiden Schwächen in der Charakterentwicklung konnte die Folge einen gut unterhalten. Es gab ungewöhnlich viele Szenen zum Lachen (You are like some other kind of alien with the ability to look like Max with that beard and those gray hairs." – "Do you really see gray?), aber auch Emotion und Spannung waren endlich mal wieder in der Form geboten, die man aus der ersten Staffel von "Roswell" gewohnt ist. Ein besonders schöner Moment bietet hierbei die Schlussszene mit Sheryl Crows "I Shall Believe".
Seit langem sehen wir auch wieder etwas von Kyle, der weiterhin dem Buddhismus folgt, was noch nicht so recht zu seinem Äußeren passt. Schade ist, dass seine Mitbewohnerschaft mit Tess bisher nicht weiter ausgenutzt wurde, denn ihre gemeinsame Szene in dieser Folge hat bewiesen, dass zwischen den beiden eindeutig eine Chemie vorhanden ist. Aber auch im Zusammenspiel mit Liz war er toll. Die beiden haben in ihrem Gespräch ja bereits auf den Punkt gebracht, dass es an der Zeit war, dass sie sich wieder normal miteinander unterhalten.
"You obviously came here for two reasons, huh?"
Für Unterhaltung sorgten in dieser Episode auch Michael und Maria. Aufgrund der Art, wie sie miteinander umgegangen sind und Marias "We're done." hatte ich das Gefühl, eine Folge verpasst zu haben, denn wie kann man mit jemandem Schluss machen, ohne mit ihm zusammen gewesen zu sein? Ich hatte nach der letzten Folge zumindest nicht das Gefühl, dass die beiden nur aufgrund von Michaels Bedankung wieder zusammen sind. Nun ja, Maria kann offensichtlich dennoch mit ihm Schluss machen und sie kann deswegen auch ganz schön frustriert sein. Schade war, dass Liz als beste Freundin in diesem Moment nicht für sie da war. Umso toller war Alex' Einsatz für Maria. Er zeigt immer wieder, was für ein guter Freund er ist und dass er sich sogar mit Michael anlegt, beweist großen Mut. So gab es in dieser Folge viele Interaktionen, auch mit Figuren, die wir schon lange nicht mehr zusammen gesehen haben. Das hat Freude bereitet und hat "Roswell" wieder so richtig aufleben lassen.
Fazit
Nicht alles in #2.05 Die Zeitreisende machte Sinn, doch die vielen Interaktionen der verschiedenen Charaktere ergaben eine unterhaltsame und emotionale Folge. Die Weichen für die weiteren Folgen wurden gelegt und nun gilt es, die Spannung aufrecht zu erhalten.
Laura Krebs – myFanbase
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The End of the WorldErstausstrahlung (US): 30.10.2000
Erstausstrahlung (DE): 04.08.2001
Regie: Bill Norton
Drehbuch: Jason Katims
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