Review: #2.21 Aufbruch
Nun steht uns das Finale der zweiten Staffel von "Roswell" also bereits bevor. Es ist alles angerichtet für eine spannende und emotionsgeladene Episode und die Autoren wissen dieses Potential ebenso wie in dem vorherigen Staffelfinale voll auszunutzen.
"Everyone say your goodbyes."
Nachdem die Gefahr um Brody Davis als Mitwisser in der letzten Episode beiseitegeschafft wurde, bleiben den Autoren nur noch die 40 Minuten des Finales, um Alex' Tod endgültig aufzuklären und die die Reise der Außerirdischen auf ihren Heimatplaneten vorzubereiten. Daher wird auch nicht lange gefackelt. Der Umzug auf einen anderen Planeten scheint kein großes Problem darzustellen. Nur die Tatsache, dass es nur eine einzige Chance gibt, den Granilithen zu aktivieren, setzt die Gruppe unter Druck. So ist aber gleich von Anfang an viel Spannung vorhanden, denn den Charakteren bleiben nur 24 Stunden, um alles Offene auf der Erde zu regeln.
Dabei wird gleich zu Beginn deutlich, dass es eine sehr emotionale Folge wird, denn für alle Charaktere steht der Abschied von mindestens einer geliebten Person bevor. Selbst Tess, die ihr ganzes Leben lang nur Nasedo als Bezugsperson hatte, fällt es schwer, sich von den beiden Valenti-Männern zu verabschieden. Bei Isabel, die ohnehin schon immer stark an ihren Adoptiveltern gehangen hat, fließen bereits nach wenigen Minuten die ersten Tränen. Ihre Gefühle sind sehr gut nachzuvollziehen, da sie auch die einzige ist, die zugibt, Angst vor dem zu haben, was auf sie zukommt. Auch wenn es ihre Heimat ist und vor allem Michael immer das starke Bedürfnis hatte, mehr darüber herauszufinden und dorthin zurückzukehren, so ist es dennoch eine völlig fremde Welt, ein ganz anderer Planet, auf dem sie alle Gesetze und Regeln neu erlernen werden müssen. Nicht minder emotional sind jedoch die Szenen zwischen Michael und Maria. Michael beweist wieder einmal, wie sehr er sich verändert hat, seitdem er es geschafft hat, Maria sein Herz zu öffnen. Dass es ausgerechnet nun, da es zwischen den beiden so gut läuft, zu einem Abschied kommen muss, ist tragisch und zerreißt einem fast das Herz, wenn man die sehnsüchtigen, tieftraurigen Blicke sieht, die sie miteinander austauschen.
"It was Tess. Tess killed Alex."
Bis zur Mitte der Episode verläuft zunächst alles friedlich und ohne einen großartig schockierenden Moment ab. Dann erinnert sich Kyle plötzlich an ein wichtiges Detail von dem Tag von Alex' Ermordung und Tess nimmt ihm diese Erinnerung aber sogleich wieder. Tess hat noch nie zu meinen Lieblingscharakteren gehört, doch in dieser Staffel ist sie mir an vielen Stellen positiv aufgefallen. Mit dieser Aktion hat sie ihre Pluspunkte aber eindeutig alle auf einmal wieder verspielt. Auch ihr selbstgefälliger Satz "You kissed Liz. Don't worry. You won't remember her where we're going.", nachdem sie herausgefunden hat, dass es zwischen Liz und Max zu einem Kuss gekommen ist, steigern die Wut auf sie, zumal die Szene zwischen Max und Liz im Auto so schön war, dass man sich die beiden wieder als Paar herbeisehnt.
Dann ereignet sich alles Schlag auf Schlag und plötzlich macht auch alles einen Sinn. Alle Puzzleteile fügen sich zu dem großen Ganzen zusammen. Natürlich ist Alex nicht von selbst auf die Idee gekommen, das Buch in der Alienschrift zu übersetzen, sondern Tess hat ihn dazu gezwungen und Kyle, der davon Wind bekommen hat, wurde einfach manipuliert. Nun ist auch verständlich, warum die Autoren die vorherige Episode benötigt haben, um das Geheimnis um Alex' Tod zu lüften. Amy DeLuca war der Schlüssel, da sie ebenso von Tess manipuliert wurde, wenn auch nur wegen einer Kleinigkeit.
"Ever since we came out of the pods I've been on some quest to figure out where I belong. I've finally found home. But the weird thing is it's here."
Ab diesem Zeitpunkt war es absehbar, dass Tess alleine zurück auf den Planeten kehren wird. Was jedoch eine sehr schöne Überraschung war, war die Tatsache, dass Michael noch bevor er davon erfahren hat, beschließt, auf der Erde zu bleiben, da dies mittlerweile zu seinem Zuhause geworden ist. In diesem Moment bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass Isabel seinem Beispiel folgt, doch für sie ist ihr Zuhause dort, wo Max ist, was ebenso nachvollziehbar ist.
Ein Ausblick auf die dritte Staffel wurde uns am Ende auch direkt gegeben. Max will seinen Sohn trotz der Ereignisse nicht vernachlässigen, sondern ihn seiner eigenen Aussage nach retten. Was genau er damit meint, steht noch in den Sternen. Sicherlich will er nicht, dass sein Sohn zusammen mit Tess und seinen anderen Gegnern, mit welchen Nasedo einen Vertrag ausgehandelt hat, aufwächst, sondern eine ähnliche Liebe widerfährt, wie er bei seinen Adoptiveltern. Nichtsdestotrotz stellt sich natürlich die Frage, wie genau er das erreichen will. Immerhin befindet er sich nun auf einem anderen Planeten und da erscheint eine Rettungsaktion eher als schwierig umsetzbar, zumal der Kleine ja noch gar nicht geboren ist. Ich bin in jedem Fall gespannt, wie die Handlung weiterverlaufen wird und was uns sonst noch in der kommenden Staffel erwarten wird. In Bezug auf das Finale war das Ende sehr zufriedenstellend, denn die Handlung an sich ist abgeschlossen, alle offenen Fragen sind geklärt und es wurde bereits angekündigt, was uns als nächstes erwartet.
Fazit
#2.20 Aufbruch war ein Finale, wie man es sich nur wünschen kann: Durch die Abschiedsstimmung war eine hohe Emotionalität vorhanden, alle wichtigen Charaktere hatten eine angemessene Screentime, der Spannungsbogen war ideal und letztendlich wurden alle offenen Fragen, auf deren Antworten man sehnsüchtig gewartet hat, geklärt. Die Handlung um Alex' Tod war eine der besten der Serie, wenn nicht bisher sogar die beste. Staffel 3 kann also gerne kommen!
Laura Krebs – myFanbase
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: DepartureErstausstrahlung (US): 21.05.2001
Erstausstrahlung (DE): 25.11.2001
Regie: Patrick Norris
Drehbuch: Jason Katims
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