Review: #3.05 Allein gegen alle

Wie erwartet knüpft #3.05 Allein gegen alle nahtlos an die vorherige Episode an und führt die dort begonnenen Handlungsstränge zu Ende. Dabei werden maßgeblich die Fragen beantwortet, wie Isabel Familie auf ihre Hochzeitspläne reagieren wird sowie ob Max seinem Plan, Kontakt mit seinem Sohn aufzunehmen, ein Stückchen näherkommt.

"Word of advice: The more you embrace our alien side, the more you're gonna lose."

In der letzten Episode habe ich mich noch darüber gefreut, dass Max sich endlich wieder der Suche nach seinem Sohn widmet, doch leider plätschert dieser Handlungsstrang der Episode nur vor sich hin und bietet trotz der wichtigen Thematik kaum Spannung. Max' Plan, mit dem Schiff zurück auf seinen Planeten zurückzukehren, seinen Sohn von dort zu holen und dann wieder zurückzukehren, ist so simpel, dass ihm eigentlich klar sein müsste, dass es nicht funktionieren kann. Etliche Dinge scheint er nicht bedacht zu haben, wie etwa die Frage, ob die Außerirdischen ihn einfach wieder gehen lassen werden, ob sein Sohn auf der Erde überhaupt eine Überlebenschance haben wird, was mit Tess geschehen wird und wie er seine Freunde auf der Erde überhaupt darüber informiert, dass er mal einen kurzen Ausflug auf einen anderen Planeten machen wird. Oh, Max, wie konntest du nach all dem, was du bereits durchgemacht hast, nur so unbedacht vorgehen? Da kann man nur froh sein, dass sein Plan so nicht funktioniert hat und er nun nach einer Alternative suchen muss, um an seinen Sohn heranzukommen.

Wenn man dann parallel dazu Liz beobachtet, die sich Sorgen um ihren Freund macht, da er sich nicht meldet, dann muss man sich nicht wundern, denn das tut sie in dieser Episode absolut zurecht. Max wäre doch tatsächlich in das Schiff eingestiegen, ohne sie vorher darüber zu informieren und das obwohl sie ihm mit einem Anruf die Möglichkeit dazu gegeben hat. Somit hat er ihre Zuneigung in der Schlussszene eigentlich gar nicht verdient, aber die Szene zwischen den beiden war sehr schön inszeniert und hat der Episode einen gelungenen Abschluss gegeben. Ich hoffe, Max verzichtet zukünftig auf solche Alleingänge und die Gruppe geht sie Sache nun gemeinsam an. Denn als Team erzielen sie nicht nur die besten Ergebnisse, sondern bereiten den Zuschauern auch die unterhaltsamsten Episoden der Serie.

"Why am I the only second-class citizen here?"

Isabel hat derweil mit allerlei negativer Reaktionen auf die Verkündung ihrer Verlobung zu kämpfen. Weder ihre Mutter noch Michael können sich darüber freuen und die, die es vielleicht würden, nämlich Maria und Liz, serviert sie ziemlich schnell ab. Warum alles so überstürzt geschehen muss und Isabel sich keine Zeit mit der Hochzeit lässt, ist für mich nicht nachvollziehbar. Es wirkt beinahe so, als hätte sie das Bedürfnis, den anderen zu beweisen, dass sie trotz ihres Aliendaseins ein normales, glückliches Leben führen kann. In manchen Momenten wirkt sie dann aber wiederum wirklich verliebt in Jesse und so, als wäre es tatsächlich ein Herzenswunsch von ihr, sich so schnell wie möglich an ihn zu binden. Umso trauriger ist es natürlich, dass sie von den wichtigsten Personen in ihrem Leben keine Unterstützung erhält.

Immerhin gab es da noch die Schlussszene, in der sie sich immerhin wieder mit Michael versöhnt hat. Angefangen mit der Tatsache, dass ausgerechnet er ihr Vorwürfe macht, das Eigentum der Stadt zu beschädigen, wo er doch der größte Draufgänger der Gruppe ist, bis hin zu seinem versprochenen Beistand für ihr Vorhaben, Jesse zu heiraten, war einfach alles an der Szene perfekt.

Spannend bleibt bei diesem Handlungsstrang natürlich die Frage, wie Jesse auf die Tatsache, dass sie eine Außerirdische ist, reagieren wird. Auch wenn Isabel nicht vorhat, es ihm in der nächsten Zeit zu sagen, so hat Michael einen wichtigen Punkt angesprochen, nämlich dass er es spätestens erfahren wird, wenn die beiden miteinander im Bett landen und davor wird Isabel sich wohl nicht ewig drücken können. In dem Hinblick finde ich die Beziehung der beiden sehr spannend zu beobachten. Jesse ist jemand, dem ich aufgrund seines erwachsenen und vernünftigen Verhaltens durchaus zutraue, dass er sich damit abfinden könnte, auch wenn er wie alle anderen vermutlich erst einmal Zeit braucht, um den Schock der Neuigkeiten zu verdauen. Momentan ist es aber noch nicht so weit und so könnte Isabels Handlungsstrang um ihre Hochzeit und die Beziehung zu ihrer Mutter ebenso aus einem Teeniedrama entsprungen sein anstatt Teil einer Mysteryserie zu sein. Schade, hier steckt viel mehr Potential dahinter, das hoffentlich im Laufe der Staffel noch ausgeschöpft wird.

Randnotizen

• Wem ist noch aufgefallen, dass Michael Diane eine schmutzige Auflaufform zurückgegeben hat? Ich liebe es, wenn solche Details in Serien eingebaut werden. Es passt einfach zu hundert Prozent zu Michaels Charakter und bringt einen trotz der eigentlich ernsten Szene zum Schmunzeln. Super gemacht!
• Apropos Michael: Nach zwei Episoden Michael und Maria-Entzug erhoffe ich mir von der kommenden Episode mindestens eine Szene, in der die beiden in irgendeiner Form miteinander interagieren.

Fazit

Leider handelt es sich bei #3.05 Allein gegen alle wieder um keine herausragende Episode. Lediglich einzelne Szenen wie etwa zwischen Isabel und Michael konnten überzeugen. Für mehr als sechs Punkte reicht es daher leider nicht.

Laura Krebs – myFanbase

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