Review: #3.06 Der ungebetene Hochzeitsgast
Wer der Meinung war, dass Isabel in den vergangenen Staffeln zu kurz kam, wird in dieser sicher eines Besseren belehrt. Wieder einmal steht sie, sowie ihre Beziehung zu Jesse und ihre gemeinsame Hochzeit im Mittelpunkt. Es geht also Schlag auf Schlag in der finalen Staffel von "Roswell".
"We've got bad news, Maxwell. Jesse Ramirez is... Ta-da! Human."
In Anbetracht dessen, dass wir Jesse erst seit sechs Folgen kennen, scheint einem die bevorstehende Hochzeit tatsächlich etwas zu schnell vonstatten zu gehen. Ich wünschte, wir hätten vorher die Möglichkeit gehabt, Jesse noch näher kennenzulernen. Bisher wissen wir nur sehr wenig über ihn und seine Vergangenheit sowie die Frage, wie eine mögliche Reaktion auf die Tatsache, dass er gerade eine Außerirdische heiratet, aussehen könnte. Dementsprechend merkwürdig ist auch Jesses Frage, ob Max sein Trauzeuge wird, denn dieser kennt ihn ja immerhin genauso wenig wie wir Zuschauer.
Isabels Verhalten in dieser Folge erinnert übrigens stark an den Weihnachtsschreck aus #2.10 Der Geist der Weihnacht, nur dass sie hier vielmehr den Hochzeitsschreck darstellt. Aber für eine Frau, die die ganze Hochzeit alleine organisieren muss (und vermutlich auch will) und die keinerlei Unterstützung von ihren Eltern bekommt, obwohl sie sich dies so sehr wünschen würde, ist es wohl normal, im ein oder anderen Moment auszurasten und den Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung anzupöbeln, wenn dieser ihr mitteilt, dass die Blumen nicht rechtzeitig zum Trautermin geliefert werden können. Wie bereits in der Weihnachtsepisode führt das zu reichlich Komik. Jason Katims und Patrick Norris haben hier sehr gute Arbeit geleistet und das Chaos um die Hochzeit perfekt in Szene gesetzt, beispielsweise als Isabel panisch realisiert, dass der große Tag bereits in 24 Stunden stattfindet und im Hintergrund die "Vier Jahreszeiten" von Vivaldi zu hören sind. Perfekt inszeniert!
Mindestens genauso amüsant, aber gleichzeitig auch sehr emotional ist die Szene, in der Michael Isabel klarmacht, dass ihre Träume keine Rolle spielen, weil sie nicht für die Handlungen ihres früheren Alien-Ichs verantwortlich ist, sondern lediglich für das Leben, das sie auf der Erde führt.
Michael: "None of us know what happened in that life. All we know for certain is who are in this life. And in this life, you're Isabel, and Isabel isn't the kind of person who's gonna betray her husband."
Amüsant wird es dann, als Maria hinzukommt und Isabel unauffällig das Mikroskop unter dem Sofakissen verschwinden lässt. Ich liebe diese kleinen Details der Serie, die einem meist nur beim mehrfachem Schauen auffallen, denn der Fokus lag in dem Moment eigentlich auf dem Gespräch zwischen Maria und Isabel.
"You'll lose her. You and I, we're having problems, and I don't know what to do about that right now, but I hope that eventually we'll work it out. But you miss your own daughter's wedding, and I don't think you'll ever work that out."
Doch nicht nur Isabel hat mit Problemen zu kämpfen, auch ihre Eltern finden sich weiterhin in einem Gewissenskonflikt wieder. Sollen sie die Hochzeit ihrer geliebten Tochter verpassen, weil sie nicht damit einverstanden sind oder sollen sie gute Mine zum bösen Spiel machen, weil es ja immerhin ihre Tochter ist? Von Diane hätte ich eigentlich eher erwartet, dass sie ihre Entscheidung zugunsten ihrer Tochter zu einem früheren Zeitpunkt trifft. So kam es aber wiederum zu der schönen Mutter-Tochter-Szene, in welcher sie Isabel ihr eigenes Hochzeitskleid übergibt. Natürlich war das alles sehr kitschig und man kann hier durchaus die Kritik anbringen, dass so etwas nur in Filmen und Serien passiert aber keinesfalls im echten Leben, aber nach all den lustigen Handlungen in der Folge hat die Szene an dieser Stelle wunderbar gepasst. Und auch wenn es rührend war, dass Sheriff Valenti sich bereit erklärt hat, Isabel zum Altar zu begleiten, so war es dennoch richtig, dass es letztendlich ihr Adoptivvater war.
Auch Max hat so seine Probleme, Isabels Verlobtem zu vertrauen und bricht ihm aus Versehen unmittelbar vor der Hochzeit die Nase. Isabel ist verzweifelt, kein Wunder, denn auch sie ist zuvor schon auf die Idee gekommen, Jesses Identität zu prüfen und sich zu versichern, dass er weder für das FBI arbeitet noch dieselbe DNA wie sie, Max und Michael hat. Aber wie es zu erwarten war gibt es auch hier ein Happy End. Die Wunderheilung von Jesses blauer Nase war natürlich etwas zu offensichtlich. Hier hat Max wohl einfach den Vorteil, dass Jesse an seinem Hochzeitstag wohl zu viel im Kopf vorgeht, sodass er keine Gelegenheit hat, sich ausgiebig darüber Gedanken zu machen, wie ein Steak innerhalb weniger Sekunden die blaue Färbung um seine Nase verschwinden lässt. Für das perfekte Happy End gab es dann natürlich auch noch einen Tanz zwischen Liz und Max und das sogar mit der stillen Zustimmung von Jeff. Hier ist das letzte Wort sicher nicht gesprochen, aber für den Moment war es richtig, dieses Fass nicht erneut aufzumachen, sondern alle einen schönen Tag verbringen zu lassen.
Was die kommenden Episoden betrifft, so hat Max dies in seiner Trauzeugenrede bereits perfekt zusammengefasst: To Jesse: Welcome to the family. I think you'll find it's going to be an interesting experience.
Fazit
Bis auf die Tatsache, dass die Hochzeit im gesamten Kontext der Staffel etwas zu überstürzt wirkt, ist an der Folge nichts auszusetzen. Alle Charaktere haben sich wie erwartet verhalten und für Isabel gab es zu guter Letzt dennoch ihr verdientes Happy End. Genügend Stoff für die kommenden Episoden ist durch das Auftauchen von Kivar und der noch immer bestehenden Storyline um Max und seinen Sohn auch gegeben. Man darf also gespannt sein!
Laura Krebs – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: To Have and to HoldErstausstrahlung (US): 13.11.2001
Erstausstrahlung (DE): 26.07.2003
Regie: Fred K. Keller
Drehbuch: Ronald D. Moore
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