Bewertung

Review: #3.16 Abgestürzt

Die Autoren von "Roswell" haben bereits zweimal bewiesen, dass sie zum Ende einer Staffel hin einen tollen Spannungsbogen aufbauen können sowie in der Lage sind, großartige Charakter- und Beziehungsmomente auf die Bildschirme zu zaubern. Da es nur noch drei Episoden bis zum großen Serienfinale sind, konnte man als Zuschauer also eigentlich darauf hoffen, dass in dieser Episode der Showdown beginnt – leider ist dies aber nur bedingt der Fall.

"And here I am, just a guy that ran into a UFO. "

Zunächst scheint es so, als würden die Autoren passend zum Ende de Serie noch einmal eine nervenaufreibende, spannende Handlung ganz im Stil der Serie auspacken: ein UFO wird in Roswell gesichtet und stürzt ab! Wenn das mal nicht ein Grund ist an die Wurzeln der Serie und der Stadt im Speziellen zurückzudenken.

Jeff wittert das große Geld durch neugierige Touristen, die nach dem Ereignis in Roswell erwartet werden. Als schließlich verkündet wird, dass es sich aber lediglich einen abgestürzten Jet handelt, ist Jeff wirklich zu bedauern. Sein Gesichtsausdruck und seine Aussage in dem Moment sprechen Bände über seine finanzielle Situation. Auch wenn die Hauptcharaktere der Serie einen natürlich am meisten interessieren und man sich vor allem für allem für Max, Michael, Isabel und all ihren Verbündeten ein Happy End wünscht, so ist mir Jeff mittlerweile doch auch sehr ans Herzen gewachsen. Ich hoffe, dass auch seine Probleme in den kommenden Episoden behandelt und gelöst werden, nun da man sie bereits mehrere Male hat durchscheinen lassen.

Aber auch die Außerirdischen haben es natürlich mal wieder nicht leicht. Schade war, dass durch die Handlung rund um den UFO-Absturz noch einmal ein neuer Charakter – Connie – eingeführt werden musste. So kurz vor Serienende hätte man das gar nicht mehr gebraucht und die Screentime lieber für die vorhandenen Charaktere genutzt, die doch noch zahlreiche Konflikte und Probleme mit sich herumtragen. Nichtsdestotrotz bringt die Handlung unheimlich viel Spannung und fordert mal wieder den Teamgeist unserer Lieblingsaliens heraus. Es ist nach wie vor eine der großen Stärken von "Roswell", die Charaktere bei gemeinsamen Rettungsaktionen zu zeigen. Mittlerweile ist aus der Gruppe Jugendlicher ein echtes Ermittlungsteam geworden, das wird in dieser Folge noch einmal ganz deutlich.

Dass der Fall letztendlich so schnell gelöst wird, hatte ich allerdings nicht erwartet. Am Anfang der Episode hatte man das Gefühl, es wäre der Auftakt für den Showdown, der sich bis zum Staffelfinale hinzieht. Das hätte mir sehr gut gefallen, denn so wirkte die Handlung letztendlich wie ein Lückenfüller, der dazu dient, noch einmal Spannung aufzubauen, aber diese direkt wieder aufzulösen, um sich dann dem Serienfinale widmen zu können. So oder so, ich bin gespannt, was die kommenden beiden Episoden noch zu bieten haben und wann die Autoren sich endlich damit beschäftigen, all die offenen Handlungsstränge zu Ende zu führen.

Immerhin ist immer noch Max' Sohn mit Tess auf einem anderen Planeten gefangen, zwischen Jesse und Isabel herrscht auch noch kein harmonisches Eheleben und Michael und Maria sind momentan nicht einmal ein Paar. Zu Beginn der Episode sprühen zwischen den beiden zwar mal wieder die Funken, aber leider im negativen Sinne. Maria, emotional wie sie ist, verlangt eine Entschuldigung von Michael für sein patziges Verhalten in der letzten Folge, der aber, so trottelig er nun mal ist, es nicht einsieht, sich bei ihr zu entschuldigen. Das Ende stimmt einen als Fan der beiden aber wiederum versöhnlich und zeigt, dass die beiden nicht einmal Worte brauchen, um ihre Zuneigung zueinander auszudrücken.

"They're working on this together now. It's just a matter of time. "

Nachdem Jesse und Isabel in der letzten Episode sehr im Fokus standen, treten sie dieses Mal erwartungsgemäß mehr in den Hintergrund. Das macht ihre Beziehung aber nicht weniger interessant. Auch wenn ich mich darauf eingestellt hatte, dass man sich in dieser Episode weiter mit der Versöhnung der beiden beschäftigen wird, so war die Thematik, die stattdessen behandelt wurde, mindestens genauso spannend. Isabels Eltern, insbesondere ihre Vater Philipp, erkennt, dass das Paar ein Geheimnis vor der Familie hat und versucht diesem auf den Grund zu gehen.

Wie weit Philipp und Diane tatsächlich gehen, stellt sich jedoch erst am Ende der Episode heraus: Sie haben doch tatsächlich eine Kamera in Isabels Zimmer installiert, um sie in einem Moment, in dem sie sich unbeobachtet fühlt, zu enttarnen. Oder besser gesagt, sich bestätigen zu lassen, dass ihre Tochter nicht normal ist, denn was genau hinter Isabels Fähigkeiten steckt, wissen sie noch nicht. Bisher können sie sich nur sicher sein, dass Isabel Gegenstände herumfliegen lassen kann, aber das ist selbstverständlich schon Grund genug, schockiert zu sein und das adoptiere Kind abnormal zu finden. Ich bin mir sicher, dass die beiden Isabel auch sofort damit konfrontieren werden und ihrem Charakter nach zu urteilen wird Isabel auch augenblicklich eingestehen, dass sie eine Außerirdische ist – vermutlich mit der Betonung darauf, dass sie ihre Eltern trotzdem liebt und ihnen sehr dankbar dafür ist, dass sie Max und sie als Sechsjährige bei sich aufgenommen haben. Und damit wäre der erste emotionale Moment für das Serienende schon perfekt!

Fazit

Obwohl das Serienfinale immer näher rückt, entscheiden sich die Autoren in der drittletzten Episode für eine in sich abgeschlossene Handlung. Lediglich die Geschehnisse um Isabel und ihre Eltern bauen Spannung für die kommenden Episoden auf. Man kann nur hoffen, dass #3.16 Abgestürzt die Ruhe vor dem Sturm ist und die Autoren nun so richtig an Fahrt aufnehmen. Im Gesamteindruck lässt einen diese Episode leider eher enttäuschend zurück.

Laura Krebs – myFanbase

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