Review: #6.17 Meine Nebendarsteller
Fast schon eine Hommage an die Nebendarsteller ist diese Folge, in der wir aus Jordans, Teds und Todds Sicht Geschichten erzählt bekommen. Inhaltlich drehen wir uns zwar nur im Kreis, was die Folge eigentlich überflüssig macht, aber der Perspektivwechsel ist nicht nur sehr unterhaltsam sondern auch extrem erfrischend. An Abwechslung mangelt es bei "Scrubs" diesmal mit Sicherheit nicht.
Beziehungskiller
Jordan ist wieder voll in ihrem Element, als sie versucht, einen Keil zwischen Elliot und Keith zu treiben. Elliot glaubt ihr natürlich und macht aus einer Mücke einen Elefanten. Nur statt das Problem mit Keith zu besprechen, hält sie auf Jordans Rat hin dagegen. Dass man sich so schnell aus der Bahn werfen lässt und seine Prinzipien in der Beziehung über Bord wirft, ist zwar übertrieben, aber wir reden hier nicht von einem längeren Zeitraum, weshalb das in dieser Form in Ordnung geht. Die Beziehung zwischen Elliot und Keith ist auch nicht wirklich das wichtige Thema. Vielmehr wird hier gezeigt, welche Rolle Jordan spielt, was sie anrichten und was sie auch zum Positiven beitragen kann. Dass Jordan sich in diesem Abschnitt fast in eine Selbstkrise stürzt, ist ein kreativer Nebeneffekt. Einen solchen tiefen Einblick in Jordans Leben haben wir schon lange nicht mehr erhalten. Da ihr ganzes Ringen mit sich selbst auch noch witzige Aspekte hatte, ist dies ein gelungener Abschnitt geworden.
Einmischen
Todd ist uns eigentlich bisher noch nie nähergebracht worden. Er war zwar immer für tolle Sprüche, das Auftauchen im richtigen oder falschen Moment und alle möglichen Dummheiten im Bilde, aber was so durch seinen Kopf geht, wusste man nicht. Überrascht hat es allerdings dann auch keinen, weil man es sich so in etwa vorgestellt hat. Hier ist am meisten die veränderte Sichtweise klar geworden, weil Todd mit Turk und J.D. zu tun hatte und ihr Verhalten kommentiert wurde. Gerade das Warten aufs Ende von J.D.s Vision war sehr unterhaltsam und ist durch den Perspektivwechsel sehr schön dargestellt worden. Dass Todd dann auch noch wirklich clever agiert hat und Turk durch das Gespräch mit der Patientin überzeugen konnte, dass die Brustvergrößerung eine richtige Entscheidung ist, hätte man ihm fast nicht zugetraut. Aber das ist nicht das erste Mal, dass man merkt, dass in Todd mehr steckt, als bisher offenbart wurde, auch wenn er angeblich nicht ausstopft.
Dass sich Turk aber derart einmischt und sich sogar mit dem Chef von Todd anlegen will, ist eine schöne Kleinigkeit, die nicht untergehen soll. Turk ist trotz all seiner Blödeleien durch seine Tochter erwachsen geworden und denkt sich ganz anders in Situationen hinein. Er ist besorgt und spontan emotional, lässt den Vater an die Oberfläche und handelt wie ein Beschützer, nur dass er gar nicht zu beschützen braucht. Leider wird die Serie nicht mehr so lange gehen, aber es wäre schön, wenn dieses Ereignis ihm bei der Erziehung seiner Tochter immer ein Beispiel ist, denn der durchdachte Wunsch der Tochter kann manchmal richtiger sein als eine rationale Entscheidung. Das hat Turk hoffentlich gelernt.
Streik
Die Schwestern wollen mehr Gehalt bekommen und treten daher in einen Streik, der nicht durch Arbeitsniederlegung begangen wird sondern durch Arbeitsverlangsamerung. Das ist wahrscheinlich fast noch schlimmer, weil der normale Ablauf nicht völlig gestört aber ständig behindert ist. Leider hat man nicht gesehen, welche Auswirkungen dieses Verhalten mit sich brachte. Irgendwie müssen die Ärzte so auch nicht mehr richtig arbeiten können. Nun gut, auch das war nur ein Aufhänger, um sich in dieser Folge mehr mit Ted auseinanderzusetzen. Leider brachte das nur wenig Neues, weil seine Abneigung gegen Kelso schon lange bekannt ist, seiner Unsicherheit schon oft Ausdruck verliehen wurde und auch sonst keine großen Neuigkeiten auf uns warteten. Auch hatte er schonmal durch seine Arbeit gegen Kelso Widerstand geleistet, als Elliot eine eigene Umkleidekabine gefordert hat. Hier war es also für den Charakter selbst kaum bedeutend, seine Gedanken zu hören, allerdings war es dafür umso witziger. Vor allem, als er Gedanken und tatsächliche Worte vertauscht hat, konnte man sich vor Lachen kringeln.
Fazit
Inhaltlich hätte man sich diese Episode sparen können, aber allein schon durch die Aussage, dass alle Nebencharaktere ihre Rolle in dem ganzen Komplex spielen, macht die Episode sehenswert. Sechs Jahre lang waren diese drei und andere Teil der Serie, Ursache für viele Lacher und Entwicklungen. Eine Würdigung war quasi überfällig und das ist mit dieser Folge absolut gelungen.
Emil Groth – myFanbase
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Their StoryErstausstrahlung (US): 19.04.2007
Erstausstrahlung (DE): 08.12.2007
Regie: Richard Alexander Wells
Drehbuch: Andy Schwartz
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