Bewertung

Review: #6.04 Mein Dr. House

Scrubs wie es leibt und lebt. Mit viel Witz stellt sich die Serie wieder selbst dar, ohne dabei die Selbstironie zu verlieren.

Unbemerkt neu

Elliot tritt ihren neuen Job auf der anderen Seite des Krankenhausflures an und wird kaum wahrgenommen. Für ihre Freunde ändert sich gar nichts, was sie ärgert, weil sie damit auch ihre Entwicklung ignorieren. Das ist durchaus zu verstehen, aber wenn sich im Arbeitstrott kaum was ändert, lässt sich auch nicht so einfach nachvollziehen, warum für Elliot alles anders sein soll. Der Job ist also wie gemacht, um übersehen zu werden. Komplett übergangen wird sie von nun an von Kelso. Dessen Mimik ist in diesen Szenen großartig gelungen und sein Unverständnis, dass Elliot seiner Klinik den Rücken zugekehrt hat, ist durchaus nachzuvollziehen. Allerdings wird sie nicht die erste Ärztin gewesen sein, die aus dem Sacred Heart ausscheidet. Insofern kann man Kelsos Reaktion als Kompliment für Elliot werten, weil er sie offenbar auch für eine überdurchschnittlich gute Ärztin hält. Ob er sie nun aber wirklich für immer ignorieren wird, kann ich mir nicht vorstellen. Sicherlich wird da Gras drüber wachsen oder Elliot beweist auf eine andere Weise ihren Dank für die Klinik. Großartig war in diesem Abschnitt vor allem die Raumgestaltung von Elliots neuem Büro durch den Hausmeister. Das Gemälde ist unschlagbar.

Geldprobleme

Turk hat schon in der letzten Episode erkannt, dass er mit Carla in finanzielle Schwierigkeiten geraten wird. Carla hat nur leider ihre ganz eigenen Probleme und somit kein Verständnis für Turks Rechnereien. Das Krankenhauszimmer ungemein teuer sind, muss er nun aus erster Hand erleben. Es hat was, dass Turk nun quasi auf der anderen Seite des Krankenbettes steht und so auch mal von den Problemen der Patienten bzw. deren Angehörigen erfährt. Dass er die Geldprobleme Carla immer wieder an den Kopf wirft und alles vorrechnet, zeigt, dass es ihn so sehr belastet, dass er ganz vergisst, sich noch um seine Frau zu kümmern. Carla wiederum lässt hier schon erkennen, dass sie einfach im Krankenhaus arbeiten muss, als sie beim Diagnostizieren einfach mitmacht.

Realität

Es ist nicht das erste mal, dass in Scrubs eine andere Serie erwähnt wird. Da es sich diesmal aber um eine andere Arztserie handelt, hat man diesen Aufhänger etwas ausgebaut. Hier gehen die Geschmäcker sicherlich auseinander, aber ich finde, dass es genial inszeniert wurde. Die Heroisierung von "Dr. House" auf Grund seiner Diagnosefähigkeit runterzuspielen, macht durchaus Sinn. Diese großartige Serie widmet sich eben immer den Extremfällen und ist vom Alltagsgeschehen einer Intensivstation recht weit weg. Das versucht Cox den Assistenzärzten nur klarzumachen. Die Rätsel im Sacred Heart sind dann auch wirklich recht einfach und ohne medizinisches Wissen lösbar. Dass Dr. Cox am Schluss mit Krückstock zum Rundumschlag ausholt, ist einfach nur witzig gewesen. Mir ist nicht bekannt, ob hinter den Kulissen irgendwelche Differenzen zwischen den Serienmachern oder den Sendern existieren, aber die Idee ist toll und kritisiert auch nicht das Format "Dr. House". Man versucht lediglich, das Fernsehen von der Realität zu trennen.

Schwer machen

J.D. hat in der Episode ganz eigene Probleme. Er will Kim imponieren, dass sie sich doch noch umentscheidet und nicht geht, weil sie ihn zu sehr vermissen würde. Irgendwie war klar, dass diese Idee nach hinten losgehen musste. Das Vorgehen ist dabei ziemlich logisch gewesen und wurde sicherlich auch schon von dem ein oder anderen Leser versucht. Sicherlich auch mit ähnlichem Ausgang. Die Schlussszene hat der Episode dann aber noch einen schönen Abgang beschert. Die Flughafenvorstellung, die man zunächst als Realität verstanden hat, bis Kim sich ihres Oberteils entledigen musste, hatte ihren Witz mit der dazugehörigen Auflösung. Das hat es einem richtig schwer gemacht, nicht gleich die nächste Folge weiterschauen zu können. Kim ist nun also vier Monate nicht mehr zu sehen. Es wird interessant sein, wie sich die Beziehung der beiden nun entwickelt. Der Wille ist auf jeden Fall vorhanden und J.D. bekommt schließlich auch ein Headset.

Fazit

Mit einer gelungen Anspielung auf die Serie "Dr. House" und zahlreichen weiteren witzigen Momenten konnte die Folge das kleine Zwischentief aus der Vorfolge vergessen machen.

Emil Groth - myFanbase

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