Bewertung

Review: #6.13 Meine neuen Klamotten

Welche Bedeutung Arbeitskleidung für das gesamte Arbeitsklima haben kann, wird in dieser Episode schnell deutlich. Viel dominanter aber ist eine ganz andere Eigenschaft.

Geldsorgen

Ein fieser Streich von J.D. und Turk führt dazu, dass Ted, der in dieser Folge wieder viel einstecken muss, einen Unfall hat und Kelso seine Budgetplanung überdenkt. Schnell wird klar, dass die Dienstkleidung enorme Kosten verursacht. Die Vorstellung, dass die meisten Kollegen sich zu Hause mit diesen Klamotten eindecken, ist wirklich urkomisch. Der Duschvorhang von J.D. hatte schon wieder richtig Stil. Was mich allerdings etwas wundert, ist, warum die graue Kleidung nun nicht mehr geklaut werden sollte. Der Chor sieht dann vielleicht etwas trist aus, aber J.D. hat sicherlich auch nichts gegen graue Handtücher. Nun gut. Viel wichtiger sind die Auswirkungen, die sich durch den Kleidungswechsel ergeben.

Die neue Strenge von Dr. Kelso wird als Warnzeichen vernommen, sodass sich die Belegschaft nun nicht mehr traut, Regeln zu brechen und Patienten auch ohne Versicherung zu behandeln. Da Kelso diesmal sogar direkt betroffen ist, muss er das wieder ändern. Zunächst denkt man, dass er das Brechen von Regeln nur gutheißt, weil er in diesem Moment einer Freundin damit hilft. In seiner Ansprache wird aber deutlich, dass er schon weiß, dass man öfter hinter seinem Rücken agiert, um den Menschen zu helfen. Er übersieht es aber absichtlich, weil seine Ideale als Arzt sicherlich auch sehr human sind. Ein bisschen hat mich das schon überrascht. Zu oft kommt er doch egoistisch und geldgeil herüber und lässt gerne den Chef heraushängen. Jetzt hat er mal durchblicken lassen, dass er im Innern auch noch mehr ist. Eine Tatsache, die mein Bild von Kelso schon deutlich verbessert hat.

An dieser Stelle müssen noch unbedingt ein paar Szenen erwähnt werden, die in dieser Storyline sehr unterhaltsam waren. Kelsos Erleichterung, dass das Krankenhaus tatsächlich über einen Notgenerator verfügt, war ebenso witzig, wie die Freude von J.D. über die Zurückerlangung der farbenen Arbeitskleidung, die die anderen aber nicht teilen wollten. Getoppt wurde das aber noch von J.D.s doppelter Version über die Behandlungsmöglichkeiten vor hunderten von Jahren. Gerade die Neandertaleridee ist großartig gewesen und gipfelte in J.D.s Uga uga-Gedanken. Mein Zwerchfell hatte da ganz schön zu arbeiten.

Rowdy

Der Hausmeister will Carla erpressen, aber da hat er nicht mit der kleinen Powerfrau gerechnet. Sie lässt sich das nicht so einfach gefallen und entwickelt nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Widerstand einen ungemein guten Plan. Auch Laverne war ganz begeistert und nahm sich allen Mut zusammen. Wie witzig war das denn? Mit einem aufbauenden "Laverne Roberts" schlägt sie die Scheibe von Turks Auto ein, obwohl Carla den Schlüssel hatte. Manchmal möchte ich die Autoren der Serie einfach nur in den Arm nehmen und knuddeln für diese vielen Ideen und deren Umsetzungen. Die zerbrochene Scheibe hatte dann noch etwas nützliches, denn so sah das ganze noch viel realer aus und der Hausmeister stand plötzlich wie ein zu verachtender Unmensch da. Schon in der letzten Episode musste der Hausmeister eine Art Rückschlag hinnehmen. Das kann er doch nicht auf sich sitzen lassen.

Carla vertraut Turk und J.D. dann aber schließlich doch die ganze Wahrheit an, hat aber mit Steven (dem Duplikat von Rowdy) das richtige Ass im Ärmel. Die Freude über den zweiten Hund ist so groß, dass alles andere in den Hintergrund gestellt wurde. Und J.D. hat wirklich recht. Wir wollen nicht wissen, woher er wusste, welcher der beiden Hunde Steven ist.

Rechthaberei

Dr. Cox ist derweil wieder damit beschäftigt, seine Allwissenheit den anderen vorzuhalten. Durch die Episode #6.04 Mein Dr. House habe ich meinen Sinn auf den Vergleich Cox – House ein bisschen geschärft und es sind Episoden wie die heutige, die einem diese Idee wieder hervorrufen. Allerdings wird auch ein Unterschied sehr deutlich. Cox hat absichtlich den Kürzeren gezogen und Elliot in dem Glauben gelassen, dass Menschen sich doch ändern und sie den Patienten weiter vertrauen kann. Hätte ein Dr. House das auch getan? Ich fand es jedenfalls unglaublich toll, dass Cox sich diesmal einfach zurückgenommen hat, obwohl er doch mal wieder so Recht hatte. Das ist vielleicht sogar ein kleines Privileg, was Elliot bei ihm hat. Es ist zwar mühselig, dies wirklich zu diskutieren, aber ich kann mir gut vorstellen, dass Cox bei Turk oder J.D. nicht so lieb gewesen wäre. Dort hätte er sicher eine seiner berühmten Reden abgefeuert.

Fazit

Eine durchweg runde und sehr unterhaltsame Folge, die mit verschiedenen Höhepunkten voll überzeugen konnte.

Emil Groth – myFanbase

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