Review: #4.10 Meine Hexe (2)

Diese Episode beschäftigt sich in erster Linie mit Turks Problem mit Mr. Korman, der ihn einfach aus Prinzip verklagt, um sein elendiges Leben besser ertragen zu können. Elliot wird unterdessen als Ärztin nicht ganz für voll genommen.

Das Gute im Menschen

Mr. Korman macht seine Drohung wahr und verklagt Turk mit der Hilfe von Neena und da Ted nicht den Hauch einer Chance hat, überhaupt die Verhandlung zu führen, hat Turk auch keine Chance, diesen Fall zu gewinnen. Doch Turk verliert nicht nur diesen Fall sondern auch seine Freude am Beruf. Carla spürt das sofort und will ihm mit Dr. Cox Beistand schicken, doch der nutzt es gleich wieder für seine Gehässigkeiten und zieht ihn noch mehr herunter. Zauberzylinder haben einen doppelten Boden? Cox macht wirklich alles kaputt und wenn man innerlich zerstört wurde, trägt man das auch prompt nach außen. Der kleine Junge, dem Turk etwas über den Arztberuf erzählt hat, kann einem nur leid tun. Carla stellt folgerichtig dann endlich Mr. Korman zur Rede und der gibt ein doch überraschendes Statement ab. Er findet, dass Turk ein toller Arzt ist und beschwert sich über nichts, diese Klage musste er aber für sich machen, weil ihn kein Mensch mag, er auf dem Tennisplatz aber die Gegner dazu zwingt, sich mit ihm abzugeben. Das ist eigentlich das traurigste, was ich seit langem gehört habe. Immerhin konnte die Klage somit doch verhindert werden, was für Turk ein positives Ende ist. Da hat er doch nochmal Glück gehabt, aber es wäre auch insgesamt eine etwas harte Strafe für seine Albereien aus der Vorfolge gewesen. Nachdem sich weder Mr. Korman noch Dr. Cox als gute Menschen erwiesen haben, dürfen sich die beiden nun auf dem Tennisplatz nerven. Sehr witzig und für Cox genau das, was er verdient hat.

Wer ist dieser Elliot Reed

Elliot will sich beweisen, dass sie auch ohne Molly als kompetente vor Selbstbewusstsein strotzende Ärztin durch den Tag kommt. Ungünstigerweise bekommt sie einen Patienten, der die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte verpasst hat und jede Frau im Krankenhaus für eine Schwester hält. Elliot spielt das Spiel zunächst mit und agiert nur als Nachrichtenüberbringerin. Dr. Reed habe zu viel zu tun und kann nicht persönlich vorbeischauen. Doch Irgendwann kommt sie aber in die Bredouille und kann sich nicht anders helfen, als den Hausmeister als Arzt auszugeben. Dem missglückt dieses Schauspiel glänzend, obwohl ich ihm zugetraut hätte, dass er diese Rolle souveräner ausführt. Das wäre aber deutlich weniger witzig geworden. Toll waren auch die Blicke von Cox und Jordan, als sie diese seltsame Situation wahrnahmen. Cox muss Elliot ihr Verhalten natürlich wieder unter die Nase reiben, aber hier zeigt sich eben die neue Elliot. Davon lässt sie sich nicht mehr fertig machen. Sie erzählt ihrem Patienten trotzig die Wahrheit und geht erhobenen Hauptes an Cox vorbei. Das war ein starker Auftritt, der auch Cox wieder ein bisschen beeindruckt haben wird.

Sklaventreiberei

J.D. ist in der Verlegenheit, dass die Frau, mit der er schläft, die Frau ist, die seinen besten Freund verklagt. Glücklicherweise gibt es da die sechs-Monate-Regel, wodurch Turk nicht so sauer ist, wie er müsste. Carla kann dem allerdings nichts abgewinnen. Da J.D. bekommen hat, was er wollte, entschließt er sich dann doch, mit Neena Schluss zu machen, doch diese lässt das gar nicht erst zu. Was für ein Biest. Wer so dominant durch die Gegend läuft, kann mit dem Wort Powerfrau kaum noch beschrieben werden. Sofort erinnert man sich an die Parallelen zu J.D.s Tête-à-Tête mit Jordan aus Staffel 1, wo er auch nichts zu sagen hatte. Die Autoren haben das ganz bewusst gemacht, um Jordan dann auch noch in einer genialen Szene auf Neena treffen zu lassen. Eigentlich gibt es für einen Mann nichts Schöneres, als wenn zwei Frauen um ihn kämpfen, aber die Voraussetzungen sind bei J.D. alles andere als günstig. Er wird nun eben wieder von Jordan als Sklave gehalten. Es ging also nicht um ihn, sondern um die Vormachtstellung im Sacred Heard. Und so endet ein toller Gastaftritt von Julianna Margulies.

Fazit

Die Fortführung der Inhalte von der letzten Folge ist zwar insgesamt gelungen, konnte aber an die hohe Qualität des ersten Teils nicht heranreichen.

Emil Groth – myFanbase

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