Bewertung

Review: #4.13 Mein Absturz

Einschneidende Erlebnisse sowohl für Turk als auch für J.D. bestimmen diese Episode und bringen somit endlich mal wieder ein bisschen Bewegung in den Gesamtverlauf der Serie.

Kompetenzen

J.D. muss erkennen, dass Elliot eine wirklich gute Ärztin geworden ist und sich inzwischen sogar an ihm vorbeigemogelt hat. Für J.D. ist das ein harter Schlag. Immerhin ist er derjenige, der immer versucht, all seine Schwächen zu eliminieren und immer der bestmögliche Arzt zu werden. Offenbar hat er sich also viel zu lange auf seinen Lorbeeren ausgeruht und will dies nun schnell wieder gutmachen. Dass er sich dabei leicht reizen lässt, ist ziemlich verständlich. Dass Elliot J.D. nach seinem Blackout ein Erfolgserlebnis bei Cox verschaffen wollte, ist zwar nett gemeint gewesen, aber irgendwie wirkt es auch ein bisschen von oben herab von ihr. Sie hat es wohl nicht nötig und fühlt sich inzwischen so gut, dass sie Erfolge abgeben kann. Naja, es war ein blöde Situation und ich will Elliot keine Bösartigkeit unterstellen, aber für J.D. war es mit Sicherheit ein herber Schlag.

Er sucht schließlich lieber Hilfe bei Dr. Cox statt bei Elliot, weil er sich offenbar immer noch für besser hält und nicht glaubt, dass er von ihr Hilfe nötig hätte. J.D. und sein Ego sind einfach ein ganz eigenes Kapitel. Selbst wenn er glaubt, dass Elliots Methode bei ihm nicht wirkt, kann er es trotzdem als sinnvolle Hilfe für andere anerkennen und es nicht derart herunter spielen. Hier erkennt man sehr deutlich, wie gekränkt J.D. ist, denn er wird absolut emotional und unrational. Cox verweigert ihm aber den Rat, den er haben möchte, er zieht sich tatsächlich zurück. Als J.D. dann erneut in Bedrängnis gerät, bleibt ihm nichts anderes übrig, als über seinen eigenen Schatten zu springen und zu aktzeptieren, dass er Hilfe von Elliot annehmen kann, weil sie gleichberechtigt ist. Im Endeffekt sitzen sie im gleichen Boot und beide versuchen ihr bestes, um das Leben der Patienten zu retten. Zusammenarbeit sollte man da sehr groß schreiben und J.D. wird sicherlich auch wieder die Gelegenheit bekommen, Elliot unter die Arme zu greifen. Ihrer Freundschaft hat auch dies gewiss weiteren Auftrieb gegeben. Diese entwickelt sich stetig und steil nach oben und nimmt ungeahnte Ausmaße an, wenn man bedenkt, was sie schon zusammen erlebt haben. Offenbar haben es beide aber wirklich komplett geschafft, ihr Verhältnis ohne Reue, Rachegedanken oder Bedauern in eine Freundschaft umzuwandeln, die, wenn es so weiter geht, auf Symphatie und Vetrauen aufbaut, wie ich es nicht mehr für möglich gehalten hätte. Die Liebe scheint zwischen den beiden jedenfalls erledigt zu sein.

Konsequenzen

Carla macht in dieser Episode ein weiteres Mal deutlich, dass ihr die Patienten wirklich am Herzen liegen und sie trotz der vielen Arbeit nicht akzeptieren will, dass sie nur Objekte sind, die behandelt werden müssen. Diese ehrbare Einstellung versucht sie an ihre Kolleginnen weiterzugeben und macht natürlich auch vor Turk nicht halt. Gerade den Chirurgen wird vorgeworfen, dass sie sich nicht wirklich um ihre Patienten kümmern und Turk unterstreicht dieses Klischee gleich mal. Nun lässt er sich von seiner Frau aber auch belehren und erfährt so mehr über seinen nächsten Patienten und wie das Leben eben so spielt, ist dieser ein Diabetis-Erkrankter, der die Krankheit nicht ernst genommen hat und deswegen nun ein Bein verliert.

Ein verständlicher Schock ist Turk ins Gesicht geschrieben. Diese Situation soll einschneidende Folgen für seine Lebensführung haben. Bisher hat er die Krankheit auch nicht ernst genommen und sich meistens nur einen Spaß daraus gemacht. Nun, da ihm die Konsequenzen direkt vor die Augen gehalten wurden, wird Turk fast panisch. Die neue Erkenntnis führt erstmal dazu, dass er seine Frau anfährt, als diese eine lässige Bemerkung über sein Diabetis macht. Eigentlich sollte Turk es besser wissen, denn Carla ist bisher diejenige gewesen, die sich intensiv mit der Krankheit auseinander gesetzt hat und auch alles sehr ernst nahm. Doch zwischen den beiden soll gar kein großer Konflikt entstehen. Schnell klärt Turk sie über seine neue Angst auf und Carla macht ihm deutlich, dass sie sich als Ehefrau doch mitverantwortlich fühlt und sie somit doch gemeinsam einen angemessenen Umgang hinbekommen werden. Das Traumpaar der Serie lässt sich von sowas selbstverständlich nicht aus der Bahn werfen. Für Turk war es einfach nur eine Warnung im richtigen Moment. In so mancher Beziehung muss er eben einfach erwachsen werden und hier ist nun ein Anfang getan.

Chefrollen

Irgendwie wird das Thema immer nur noch so nebenbei behandelt und geht dadurch fast unter. In dieser Episode dominierte es immerhin die ersten Minuten. Nachdem dann doch die Rollenverteilung der beiden Chief Residents geklärt war, hat sich, auch durch die wieder erlangte Freundschaft, ein gutes Führungsteam entwickelt. Dr. Cox sieht das natürlich ganz anders und gibt J.D.s Gedanken sofort einen Dämpfer, aber ich denke schon, dass sich die neuen Assistenzärzte mit der Betreuung von J.D. und Elliot glücklich schätzen können. Leider bekommt man nicht so viel mit. J.D. missbraucht Lonnie relativ gerne für seine Größte-Doktor-Albereien, aber in schwierigen Fragen stehen sie durchaus zur Verfügung und stellen sich auch mal vor sei, wenn es sein muss. Das ein oder andere Mal kommt es zwar auch zum Machtmissbrauch, aber das dient vor allem der Unterhaltung in der Serie. Generell machen die beiden ihre Sache sicherlich gut, was allein durch Tatsache, dass Cox sie so herunter macht, fast schon belegt wird. Cox würde sich nie aufregen, wenn sie durchschnittlich wären. Die zahlreichen Folgen haben es im Prinzip gezeigt. Je mehr er meckert, desto besser hält er auch die Leistung, will aber das letzte bisschen auch noch herauskitzeln.

Fazit

So ein bisschen plätschert die Serie gerade dahin. Die Episoden sind nicht schlecht, aber irgendwie fehlt auch was. Es fehlt im Moment die richtige Idee, irgendetwas Außergewöhnliches. Aus diesem winzigen Tal kommt "Scrubs" aber bestimmt bald heraus, wenn es Richtung Staffelende geht.

Emil Groth – myFanbase

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