Review: #4.12 Mein bester Moment

Ein Patient und dessen Sohn halten das ganze Krankenhaus auf Trapp, denn J.D. und Cox können die Ursache nicht herausfinden und der Sohn ist so niedlich, dass die Situation auch nicht einfacher wird.

Bester Moment

J.D. wird von Studenten gefragt, was denn sein bester Moment als Arzt gewesen sei und ihm fällt nur ein, dass er mal zu einem schnellen Abenteuer gekommen ist. Dass dies wirklich traurig ist, versteht sich von selbst, aber als auch die anderen Hauptcharaktere über diese Frage nachdenken, wird es nicht gerade besser. Das Ego der Ärzte kommt hier wunderbar zur Geltung. Cox freut sich über einen glücklichen Moment, in dem er durch Zufall wie ein Künstler dasteht und auch Turk geht es nur um den Konkurrenzkampf. Kelso hat wie immer nur Frauen im Kopf und auch Elliot sieht ihren besten Moment in einer persönlichen Genugtuung, die mehr ein Kindheitstraum denn ein bedeutenden Moment als Arzt war. Einzig Carla kann man noch verstehen, auch wenn es nicht gerade ein fachlicher Rat war. Dass man sie, obwohl sie eine sehr kompetente Krankenschwester ist, nicht immer wahrnimmt, ist sicherlich belastend. Da ist es im Endeffekt nur gut, dass einem im Krankenhaus eigentlich täglich beste Momente widerfahren können, weil man selbst in der Routinearbeit immer wieder Menschen das Leben rettet und ganze Familien glücklich macht. Ein bester Moment soll für alle alsbald folgen.

Gemeinsame Sache

Mr. Millikan ist krank und J.D. war sich so sicher, dass es keine große Sache ist, doch es erweist sich als komplizierte Diagnose und sein Leben steht auf Messers Schneide. Als wäre das nicht schon tragisch genug, hat Mr. Millikan auch noch einen wunderbar niedlichen Sohn, der die Krankenhausangestellten zur Rührung bringt. Letztlich kommt dann aber alles zusammen. Carlas Rat führt dazu, dass J.D. herausfindet, was Millikan hat, was Cox ungemein stolz macht. Turk wird die OP durchführen und obwohl er immer etwas unsicher ist, wenn Angehörige bei der Operation zugucken dürfen, was mir übrigens auch das Herz in die Hose rutschen lassen würde, gelingt ihm die perfekte Operation. Taylor hat unterdessen auch Kelso beeindruckt, weil er quasi der Sohn ist, den Kelso nie hatte, so dass dieser seine Kontakte genutzt hat, um das Problem mit der Krankenversicherung zu lösen. Elliot hatte sich während der ganzen Zeit um Taylor gekümmert und ihre Angst vor kleinen Händen (sowas gibt es?) besiegt. Summa summarum ist hier eine perfekt gelungene Zusammenarbeit aller Instanzen zu sehen, von der man hofft, dass es sie in dieser Form häufig an Krankenhäusern gibt. Das ist natürlich gleichzeitig auch eine tolle Geschichte zu Weihnachten, selbst wenn mal nicht Weihnachten ist.

Herauszuheben ist an dieser Stelle nochmal das Verhältnis von Cox und J.D., dass hier eine kleine Wendung bekommt. Cox gesteht sich dank Carlas Nachdruck endlich ein, dass er J.D. nicht mehr bei allem kontrollieren muss, weil er einfach ein guter Arzt ist. Es wäre somit fast schon Zeit für eine Umarmung, aber soweit lässt es Cox bestimmt nicht kommen. Ich kann mir auch vorstellen, dass Cox diese neue Konstellation auch nicht so richtig aufrecht erhalten kann und will. Im Endeffekt ist es doch eine Art Vater-Sohn-Beziehung und der Sohn ist erwachsen geworden, doch auch Väter halten dann noch fest und wollen die Bindung nicht lockern. Es wird also sicherlich immer noch so sein, dass Cox J.D. auf die Finger guckt und immer wieder seine Chancen nutzt, J.D. mit seinen Erniedrigungen abzuhärten und zu belehren. Trotzdem ist es schön zu sehen, dass sich die Autoren und somit letztlich Cox nicht aus Prinzip dagegen wehren, das Verhältnis weiter zu enwickeln und sicherlich über kurz oder lang auf eine gleichberechtigte Ebene zu stellen, die es ofiziell eigentlich schon gibt.

Fazit

Eine schöne Geschichte, die den Ärzten verdeutlicht, was das Tolle an ihrem Beruf ist. Der Zuschauer kann besinnlich genießen, hat aber auch schon bessere Episoden gesehen.

Emil Groth – myFanbase

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