Bewertung

Review: #4.18 Meine Mitbewohner

Turk und Carla versuchen ihre Eheprobleme zu lösen, indem sie J.D. als Hindernis sehen und ihn zum Ausziehen bewegen wollen. Cox führt derweil einen großen Konkurrenzkampf gegen einen alten Freund, der zu Besuch ist.

Egomanie

Man mag es kaum glauben, aber Cox hatte früher einen schwarzen, besten Freund, wobei Freund eigentlich unzutreffend ist. Vielmehr war er ein Wettkampfpartner, denn offenbar gab es nichts, was die beiden nicht zu einem Wettkampf genutzt haben. Einen ähnlichen Tick haben J.D. und Turk zwar auch, aber da Cox es überhaupt nicht leiden kann, den Kürzeren zu ziehen, ist das bei den beiden viel verbissener. Das führt zu amüsanten Szenen, ist aber auch nahe an der Grenze der erträglichen Übertreibung. Da konnte man sich gut in Jordan hineinversetzen, die von dem ganzen Trara ziemlich genervt war. Immerhin hat sich dieser Konflikt insgesamt in eine gute Richtung entwickelt. Es blieb nicht der Zweikampf sondern artet zu einem echten Problem aus, als Cox erkennt, dass der Sohn seinen Kumpels offenbar autistisch veranlagt ist. Schnell kann Cox mit seiner Ernsthaftigkeit verdeutlichen, dass dies kein blöder Spruch ist, um eine Niederlage zu kompensieren. Trotzdem fehlt der Geschichte das gewisse Etwas. Die Freundschaft hat einfach keinerlei Tiefe, wie es beispielsweise schnell bei Ben Sullivan der Fall war. Insofern ist dieser Abschnitt recht schnell wieder vergessen und es gibt auch keinen Grund, Cox' Freund erneut zu integrieren.

Die Suche nach einen Schlafplatz

J.D. zieht für eine Woche aus, weil Carla und Turk glauben, dass er ihnen nicht den nötigen Freiraum gibt. Dabei hat er sicherlich nicht erwartet, dass die Suche nach einer anderen Bleibe so schwierig sein wird. Kylie lässt J.D. weiter zappeln, sodass er gegen den Teddy den Kürzeren ziehen muss, Elliot wehrt verständlicherweise sofort ab, und dann wird es bereits eng und vor allem witzig. Lonnie hat wegen seiner Großfamilie keinen Platz, dem Hausmeister kann man nicht vertrauen und bei Ted und seiner Mutter ist es sicherlich nicht bequem. Da ist Todd fast schon eine sehr erträgliche Möglichkeit, aber die Stringtanga-Hausregeln behagen J.D. dann doch nicht. Da ein Hotel wohl finanziell nicht drin ist, übernachtet er schließlich im Krankenhaus, das man wohl wirklich als letzte Absteige betrachten kann. Insgesamt ist es ein wenig einfach gehalten, dass J.D. keine bessere Möglichkeit findet (er hätte sicherlich auch bei Ted auf der Couch schlafen können), insofern ist auch dieser Part etwas unausgereift, aber die Szenendichte und Abwechslung haben die Episode trotzdem positiv bereichern können. Als J.D. bei Kylie dann doch etwas Mitleid und die notwendigen Sympathiepunkte durch seinen Respekt vor ihrer Entscheidung sammeln konnte, ist er seinem großen Ziel doch sehr nah, doch sein Glück wird zunichte gemacht. Seine unangebrachte, erste und zweite Reaktion könnte gar dazu führen, dass der Schlafplatz bei Kylie für immer gesperrt bleibt.

Hausgemachte Probleme

Der Schwerpunkt der Episode liegt natürlich bei Carla und Turk, die merken, dass ihre Ehe derzeit nicht besonders gut verläuft. Etwas arrogant und weil sie sich ihre eigene Schwäche nicht eingestehen wollen, suchen sie die Lösung darin, ihr Leben ohne J.D. zu bestreiten. Diese Änderung soll alles besser machen, doch bis auf die kurzzeitig attraktive freie Wahl für einen Beischlafplatz hilft das überhaupt nichts. Vielmehr gehen sich Turk und Carla noch viel mehr auf den Keks, weil sie keine Ablenkung mehr haben. Der verzweifelte Versuch, Elliot einzuladen, macht das auch nicht besser. Alltag ist eben ein schwieriges Unterfangen. Wenn man aufhört, zu investieren, dann reicht es für ein glückliches Zusammenleben einfach nicht. Ohne J.D. in der Wohnung klappt zudem auch der Haushalt nicht mehr, weil dieser sich fast selbstverständlich um alles gekümmert hat. Turk und Carla sind ihm einfach derart wichtig, dass er diese Arbeit mit Freude erledigt hat und ihm das nicht mal eine Last war. Genau das ist offenbar das Problem von Carla und Turk. Sie können miteinander derzeit nicht viel anfangen und sehen in einem Entgegenkommen, sei es Tratschen oder das für Turk und J.D. absolut typischen "Finger oder Zeh"-Spiel, einen Aufwand, den sie nicht auf sich nehmen wollen. Das Traumpaar der Serie muss sich am Ende eingestehen, dass ihre Probleme doch größer sind, als ihnen lieb ist. Man darf gespannt sein, wie sie mit dieser neuen und kritischen Situation umgehen werden.

Fazit

Außer der Weiterentwicklung der Krise von Turk und Carla hat diese Episode nur gewohnt witzige Szenen und eine belanglose Geschichte um Dr. Cox zu bieten und kann sich damit zu den "Scrubs"-Episoden gesellen, die man auch getrost wieder vergessen kann.

Emil Groth - myFanbase

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