Bewertung

Review: #7.07 Meine Wasserbomben

Es steht ein wichtiges Jubiläum an. Vor genau sechs Jahren haben sich Turk und Carla zum ersten Mal verabredet und man wird daran erinnert, dass die beiden wirklich schon seit dem Beginn der Serie zunächst anbandelten und schon bald zusammen waren. Auch das andere Hauptcharakterpärchen wird berücksichtigt.

Freunde

J.D. hat ein Brandopfer zum Patienten und dieser will unbedingt bei seiner Zeugnisvergabe dabei sein. Seine Verletzung lässt das eigentlich nicht zu, aber J.D. will es ihm so gerne versprechen, dass er auch nicht die erbetene Hilfe von Elliot annimmt, die ihm dazu rät, dem Jungen keine Hoffnungen zu machen. J.D. hört mal wieder nicht auf Elliot. Das ist schon häufig nicht gut gegangen und auch diesmal wäre es besser gewesen, den Rat anzunehmen und nicht auf eigene Faust zu handeln. Was natürlich nicht nur J.D. erstaunte, war, dass Elliot nicht beleidigt war, sondern J.D. weiterhin unterstützte und den Patienten mit zur Zeugnisverleihung hiefte, damit J.D. sein Versprechen halten kann. Das ist eine wahrlich freundschaftliche Geste, die sehr viel über die Entwicklung von Elliot aussagt. Sie ist richtig erwachsen geworden und legt auf solche Kleinigkeiten keinen Wert mehr. Vielmehr hat sie das große Ganze im Blick. Als sich die beiden darüber unterhalten, schließen sie sogar einen Pakt, dass sie immer füreinander Zeit haben werden und ihre Freundschaft diesen Stellenwert behalten wird, den sie jetzt hat. Irgendwie war es eine bewegende Szene, auch wenn ich glaube, dass es zwar ernst gemeinte aber nicht umsetzbare Worte sind. Die Freundschaft der beiden funktioniert bestimmt nicht mehr so gut, wenn sich die Umstände wieder ändern und sich einer der beiden in einer Beziehung wiederfindet. Elliot traue ich das zu, aber gerade J.D. halte ich dann doch nicht für stabil und erwachsen genug, als dass er den Pakt einhalten könne.

Diese Geschichte wurde noch von einer Kleinigkeit begleitet, die ich nicht unerwähnt lasssen möchte. Lloyd, der immer wieder für sehr witzige, kleine Szenen sorgt, hat den Job gewechselt. Er transportiert nun nicht mehr die Post sondern Patienten, auch wenn ihm der Unterschied kaum auffällt, weil er ganz in seinem verrückten Element bleibt. Es waren wieder erheiternde Momente mit einer Figur, die eine Beförderung verdient hat.

Sechs Jahre

Zwar ist es kein wirklich rundes Jubiläum, aber bevor es in das verflixte siebte Jahr geht, kann man sich ruhig etwas Gutes tun. Turk hatte die grandiose Idee, Spanisch zu lernen, bekommt dann aber doch kalte Füße, macht einen Rückzieher und erzählt dies Carla nicht. Er hat, dadurch, dass Carla nicht wusste, dass Turk ihre Unterhaltung auf Spanisch verstehen kann, ihr Wünsche erfüllen können und somit seinen größten Traum, ein Brinner (Breakfast + Dinner), erfüllt bekommen. Diesen offensichtlichen Vorteil wollte er doch weiter nutzen und die vermeintlichen Eheexperten Cox und Kelso haben ihn in dieser Idee auch noch bestärkt. Aber da ist Turk eben doch immer noch genauso ein Kind wie J.D. auch, was sie in dieser Episode wieder prächtig unter Beweis gestellt haben. Die Assistenzärzte lassen aber auch alles mit sich machen. Sie spielen sogar eine Alieninvasion nach und lassen sich von Wasserbomben abfeuern. Eine tolle Szene.

Turk hat jedenfalls Oberwasser und fühlt sich so gut, dass er sogar Cox einen mitgibt. Doch die Rache folgt glatt auf dem Fuße. Cox lässt sich doch nicht von Turk veralbern. Er verrät Turks kleines Geheimnis an Carla und Turk bettelt um Vergebung. Die gibt sie ihm aber prompt, weil Turk zu Beginn der Episode den besten Kommentar abgegeben hat, den man einer jungen Mutter sagen kann. Leider ist dadurch der ganze Effekt verpufft, den Turk hätte haben können. Carla mit seinem Können zu überraschen wäre sicherlich viel romantischer gewesen, als durch das Abhören ihrer Gespräche auch immer mal das Richtige im Haushalt zu tun. Er hat es also vermasselt.

Leider hat die Geschichte insgesamt einen kleinen Haken. Turk hat nicht von heute auf morgen Spanisch gelernt sondern eine ganze Zeit damit verbracht, in der er nach und nach Fortschritte gemacht hat. Er hätte also auch schon viel früher das ein oder andere Detail aus Carlas Gesprächen aufschnappen können, um so um den Vorteil zu wissen. Auch war er ganz schön gut in der Sprache, soweit mein Laienohr das beurteilen kann. Man muss also ein Auge zudrücken, aber das macht man doch gerne mal.

Fremdsprache

Das neue Können von Turk hat großen Nutzen für ihn und Carla und somit auch für die Serie. Zunächst dachte selbst J.D., dass ihm es etwas bringt, wenn Turk Spanisch kann, aber sein Traum vom Paradies ist schließlich doch geplatzt. In den USA ist es aufgrund einiger Spanisch sprechender Immigranten durchaus von Nutzen, die Sprache zu können. Elliot musste das mal erfahren, als sie Carla zur Übersetzung brauchte. Es ist fast seltsam, dass es nicht schon häufiger solche Probleme gab. Turk und Carla sind jetzt außerdem erst recht ein Herz und eine Seele, weil sie sich, wie Turk es so schön sagt, über Leute unterhalten können, die sich auch im Raum befinden. Und hier wird der Nutzen für die Serie deutlich. Carla und Turk sprechen auf Spanisch über J.D. und dem nicht Spanisch sprechenden Zuschauer bleibt nichts anderes übrig, als zu spekulieren, was die beiden wohl gesagt haben, weil die Untertitel ausgeblendet wurden. Wie gemein. Da fühlt man sich doch fast diskriminiert. Was haben die beiden nur gesagt? War das ein Spoiler? Drückte Turk eine tiefe Hoffnung aus, die auch in dem ein oder anderen Zuschauer steckt? Wer es unbedingt wissen will, findet hier die Antwort.

Turk sagt zu Carla: Nimm die beiden. Ich wette, sie werden in zwei Wochen wieder zusammen sein.

Carla zu Turk: Meinst du? Das werden einige Menschen nicht mögen.

Welch eine wunderbare Anspielung auf die Diskussion unter zahlreichen Fans, ob J.D. und Elliot nun ein Paar oder nur Freunde sein sollen. Mir ist es eigentlich egal. Die beiden sind schon toll zusammen, so oder so, auch wenn sie als Paar früher ganz schön nervig waren. Aber irgendetwas verbindet sie auch miteinander und da sie älter und (selbst J.D.) auch reifer geworden sind, kann ich mir die beiden auch als Paar vorstellen. Am besten ist wohl, wenn man den Ausgang dieser Geschichte offen lässt, damit es sich jeder so denken kann, wie er will. Wenn aber Turks Prophezeiung war wird, kann ich gut damit leben. Die letzten Folgen deuten auch wirklich viel in diese Richtung an, auch wenn einem das bisher noch Spanisch vorkam.

Fazit

Die Folge gehört zu den guten und soliden der Serie, die schöne Geschichten mit witzigen Kleinigkeiten (zum Beispiel auch Cox und Kelso) zu bieten hat. Da das aber so viele andere Episoden auch leisten, ist sie im Endeffekt auch nichts Besonderes, sondern einfach nur Teil einer tollen Serie.

Emil Groth - myFanbase

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