Review: #8.13 Mein Vollmond
Nur Elliot und Turk sind in dieser Episode von den Hauptcharakteren dabei, werden aber von all den Neulingen ergänzt und stehen im Mittelpunkt einer Geschichte, die für die beiden die Weichen für die Zukunft legt.
Selbstbewusste Internisten
Wenn es läuft, dann kommt man auch schnell mal in die Verlegenheit, sich zu überschätzen. Elliot und Turk wollen dies schnell unterbinden und denken sich eine Vollmondgeschichte aus. Elliot hat diese dann wunderbar gruselig zu erzählen versucht und Turk hatte den Schocker-Auftritt. Als Zuschauer fand man es zwar nicht beängstigend, aber der Einstieg in die Episode ist gelungen. Das lag auch noch ein zwei weiteren Aspekten. Zunächst hat sich Turk köstlich lang und breit darüber aufgeregt, dass J.D. ohne ihn nach Disneyland gefahren ist, obwohl er sich das schon so schön ausgemalt hat. Zum anderen hatte Todd in den ersten Minuten schon zwei Auftritte, die ebenfalls verdeutlichten, dass man in dieser Episode viel lachen darf. Sowohl Howie als auch Turk und Elliot legen plötzlich zum High Five an und Todd sieht seine Vormachtstellung in Gefahr. Super, dass man dies so schön thematisiert. Dieser kleine Running Gag hat dann seinen Höhepunkt, als Todd wegen Schlaflosigkeit ganz verbietet, dass jemand anderes alle Fünfe geben darf. Super!
Humorvoll geht es auch deswegen in dieser Episode vor, weil die Fälle für die Neulinge doch sehr außergewöhnlich sind. Eine Frau soll furzen, ein Obdachloser soll seine Hände nicht anknabbern und ein dritter Patient, glaubt, dass sein Arzt nicht sein wirklicher Arzt ist. Die Internisten hatten alle zu kämpfen. Sehr amüsant waren die kleinen Szenen mit Katie, die richtig zu tun hatte. Howie konnte mit seinem trockenen Humor überzeugen, während Sunny relativ hilflos war. Einen schönen Part hatten zudem der selbstverliebte Derek und Denise, deren Humor auch einfach nur zum Schießen ist. So konnte diese Episode mit viel Abwechslung und mehreren Kleinigkeiten eine schöne Kurzweiligkeit schaffen, die mit vielerlei Witzen für richtig gute Unterhaltung sorgte.
Schubladen
Eine etwas ernstere Geschichte darf bei "Scrubs – Die Anfänger" aber natürlich auch nicht fehlen. Elliots Patientin Robyn wurde mit relativ eindeutigen Werten eingewiesen und Elliot ist sich sicher, dass es sich um Magersucht handelt. Nur hat Robyn hoch und heilig zu vermitteln versucht, dass sie doch fleißig essen würde. Leider sind Patienten nicht immer vertrauenswürdig, wenn es um ihr Verhalten geht, weshalb man es Elliot nicht wirklich übel nehmen darf, dass sie so voreingenommen war. Ich kann mir auch vorstellen, dass da insgeheim eine gewisse Art Selbstschutz dabei war, denn die Diagnose Magersucht gehört zu den Krankheiten, die man immerhin behandeln kann. Als Elliot dann herausfindet, dass Robyn nicht gelogen hat und ihr Aids diagnostizieren muss und dabei auch noch versucht, Optimismus zu vermitteln, wird einem mal wieder klar, wie schwer es Ärzte manchmal haben. Allein deshalb ist ein Schubladendenken manchmal ein kleiner Ausweg.
Arzt oder nicht Arzt, das ist hier die Frage
Diese Story führt dann auch zum Kern der Episode, der zwar nicht viele Szenen umfasst, aber dominant in Erinnerung bleibt. Elliot und Turk nutzen die gemeinsame Nachtschicht, um über alles Mögliche nachzudenken. Turk stellt dabei fest, wie gerne er doch Arzt ist, weil er dabei was bewegen kann. Er geht in dem Job richtig auf, lehrt auch unglaublich gerne mit den Neulingen und kann sich wirklich nichts Besseres vorstellen. Bei Elliot ist es dagegen fast das Gegenteil. Sie hat noch mehr mit den Patienten zu tun und kann anders als die operierenden Chirurgen nicht so häufig gute Nachrichten mitteilen. Das zerrt doch sehr an ihren Kräften und der Abschluss der Episode hat es dann richtig in sich. Elliots "Rede" ist überaus gelungen, war sehr logisch und emotional und wurde mit dem Feierabend dann auch blendend inszeniert. Elliot hat mit den Nachteilen des Jobs zu kämpfen, weil diese für sie immer dominanter werden. Sie macht den Job im Prinzip vor allem des Geldes wegen, wenn sie diese Verpflichtung aber loswird, kann sie sich auch vorstellen, zu gehen. Ist das hier schon ein Wink in Richtung Staffel(Serien-)finale? Trennen sich die Wege der Hauptcharaktere auf die eine oder andere Weise? Das wird sich alles zeigen. Dieser Part hat jedenfalls wieder in hervorragender Weise eine gut nachzuvollziehende Position verdeutlicht, die sicherlich in der Realität auch einigen Ärzten durch den Kopf geht. Wenn man nicht richtig in diesem Beruf aufgeht, dann ist es schwer, mit dem nötigen Herzblut dabei zu bleiben, was aber sicherlich notwendig ist, wenn man ein guter Arzt bleiben will.
Fazit
Dieses Mal fehlten fast alle Hauptcharaktere, was durchaus gewöhnungsbedürftig ist, mit kurzweiligen und amüsanten Geschichten aber zu kompensieren versucht wurde. Dies ist gelungen und der Schwerpunkt auf Elliot am Ende der Episode ging einem richtig nahe.
Emil Groth - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: My Full MoonErstausstrahlung (US): 01.04.2009
Erstausstrahlung (DE): 04.05.2010
Regie: John Michel
Drehbuch: Kevin Biegel
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