9-1-1 Notruf L.A. - Review Staffel 2
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In meiner Review zur ersten Staffel bin ich zu dem Fazit gekommen, dass "9-1-1 Notruf L.A." Unterhaltungswert hat, allerdings keine Must-See-Serie ist. Nachdem angekündigt wurde, dass Connie Britton nach nur einer Staffel wieder geht und dafür Jennifer Love Hewitt sozusagen nachrückt, war ich zunächst etwas im Zwiespalt. Einerseits mag ich Britton einfach total und fand es auch schade, dass somit auch die aufkeimende Liebesbeziehung zwischen Abby und Buck (Oliver Stark) damit endgültig Geschichte war. Auf der anderen Seite freute ich mich auch auf Love Hewitt. Da sie als Maddie Buckley, die Schwester von Buck, angekündigt wurde, war ich gespannt, inwieweit das Geschwisterpaar zusammen agieren würde. Auch sonst muss ich sagen, dass sich die Serie innerhalb der zweiten Staffel enorm gesteigert hat und viel durchdachter und dramatischer ist.
Unter dem Weggang von Abby hat besonders Buck zu leiden, der sie noch immer liebt und darauf hofft, dass sie doch noch einiges Tages zurückkommen wird. Mir hat es gut gefallen, da man Bucks Emotionen und Hoffnungen über mehrere Episoden miterleben konnte und man nur einen kleinen Zeitsprung gemacht hat, bei dem aber immer noch deutlich wurde, dass er noch nicht dazu bereit ist, Abby aus seinem Leben zu verbannen und noch immer in ihrer Wohnung lebt. Interessant ist dabei auch, wie man Carla (Cocoa Brown) wieder in die Serie geholt hat, die einst die Pflege von Abbys an Alzheimer erkrankten Mutter Patricia (Mariette Hartley) übernommen hat und dadurch auch Buck kennen gelernt hat.
Die Rückkehr mit Carla steht in Verbindung mit dem neuen Feuerwehrmann Eddie Diaz (Ryan Guzman), der einen körperbehinderten Sohn namens Christopher (Gavin McHugh) hat und von seiner Frau Shannon (Devin Kelley) seit mehreren Jahren getrennt lebt. Durch seinen Beruf und der Beeinträchtigung seines Sohnes ist Eddie auf die Mithilfe seiner Familie angewiesen, die aber bald nicht mehr gewährleistet werden kann. Mit der Vermittlung von Carla durch Buck schafft man nicht nur eine Freundschaft zwischen diesem und Eddie, sondern lernt auch gleich noch seine Vergangenheit in Form seiner Frau Shannon kennen, die einen sympathischen aber auch verunsicherten Eindruck macht. Bei dieser Beziehung ging man recht behutsam vor, hat es aber dennoch geschafft, die Annäherung zwischen Eddie und Shannon sehr gut zu erklären, so dass man am Ende vom Unglück Shannons getroffen ist.
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Emotional getroffen ist man auch von Maddies Vergangenheit. Bucks Schwester ist mit Doug (Brian Hallisay) verheiratet und flüchtet vor ihm, nachdem er sie immer weiter vereinnahmt, ihr droht, sie schlägt und dazu zwingt, bei ihr zu bleiben. Die Autoren haben sich hier viel Zeit genommen, um Maddie von einer verängstigen zu einer starken Frau zu machen. Anfangs war mir nicht ganz klar, weswegen Maddie so verängstigt ist, ihrem Gefühl bei der Arbeit nicht traut und ihre Wohnung durch sämtlichen Kameras und anderen technischen Sicherheitsmaßnahmen ausgestattet ist. Nachdem man vieles über Maddies Ehemann Doug erfahren hat, war es nicht verwunderlich, dass dieser irgendwann auch auftauchen und sich Maddie holen will.. Die Autoren gingen bei diesem Handlungsbogen sehr taktisch vor und haben Maddies Geschichte rund um Doug mit ihrer aufkeimenden Beziehung zu Chimney (Kenneth Choi) miteinander verbunden und kurzerhand aus einer Dramaserie eine Thrillerserie gemacht. Dougs Besessenheit von Maddie ist erschreckend anzusehen und hat gleichzeitig dafür gesorgt, dass nicht nur Maddies Charakter sich weiterentwickeln kann, sondern auch, dass Love Hewitt zeigen kann, was schauspielerisch so in ihr steckt. Um dies dem Zuschauer näher zu bringen verwendete man mit #2.13 Kampf oder Flucht eine ganze Episode, in der man von einem dramatischen Moment in den nächsten gezogen wird und man vor allem mit Maddie mitfiebert, ob sie sich gegen Doug zur Wehr setzen oder ob jener seine Frau besiegen kann. Interessanterweise muss man sagen, dass es sich bei Maddies Ehemann um den tatsächlichen Ehemann von Jennifer Love Hewitt handelt, was mich dadurch noch mehr fasziniert hat und dadurch auch deutlich wurde, wie professionell die beiden sind. Mir haben diese Verfolgungsszenen unglaublich gut gefallen, ebenso dass man dazu auch Buck und Athena (Angela Bassett) miteinbezogen hat, die auf eigene Faust die Verfolgung aufgenommen haben. Ein wenig bedauerlich finde ich es, dass am Ende nicht klar war, ob hier eine Bestrafung folgt oder nicht.
Dramatisch geht man auch beim Staffelfinale vor, das zeigt, wie verzweifelt Teenager sein können, wenn die Familie durch eine Straftat auseinanderbricht. Nachdem ein Vater sein Restaurant angezündet hat, um Versicherungsbetrug zu begehen und die Feuerwehr und Polizei dahinter gekommen ist, wird er verhaftet. Dabei war offensichtlich, dass sein Sohn wütend gewesen ist und seinen Vater verteidigt hat. Ich habe aber ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass die Autoren einen so klugen Schachzug machen, indem sie die Wut des Teenagers für ein dramatisches Staffelfinale nutzen, bei dem Buck so sehr verletzt wird, dass seine Zukunft als Feuerwehrmann noch immer unklar ist.
Neben den dramatischen Handlungen kommt die Liebe allerdings nicht zu kurz. Wie bereits angedeutet, entwickelt sich zwischen Maddie und Chimney etwas, was mir sehr gut gefallen, weil die beiden eine tolle Chemie haben. Somit fand ich es auch konsequent, dass man nach Maddies Entführung und Chimneys Verletzung durch Doug erst einmal zurückgerudert ist und den beiden Zeit gegeben hat, das Geschehene zu verarbeiten. Zumal ich auch keinerlei Zweifel daran hatte, dass man die gute Chemie zwischen den beiden nicht nutzen würde, um mehr daraus zu machen.
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Ähnlich erging es mir auch bei Bobby (Peter Krause) und Athena. Zum Ende der ersten Staffel wurde eine fast unsichtbare Freundschaft zwischen den beiden aufgebaut, die aber darin mündete, dass sie im Staffel-1-Finale Essen gegangen sind. Obwohl man zu diesem Zeitpunkt groß keinerlei Anzeichen einer Liebesbeziehung erkennen konnte, war ich mir sicher, dass diese Freundschaft dahingehend ausgebaut werden wird. Mit Athena und Bobby hat man gleich zwei Charaktere, die nach außen hin immer die Starken sind, aber sich letztlich nur nach Liebe und einem Partner sehnen, von dem sie sich verstanden fühlen. Nachdem Athena in der ersten Staffel erfahren musste, dass ihr Ehemann Michael (Rockmond Dunbar) schwul ist, tat sie sich zunächst schwer damit, denn immerhin waren sie jahrelang verheiratet und haben zwei Kinder. Bobby hat Frau und Kinder auf sehr dramatische Weise verloren und hat in Athena jemanden gefunden, der ihn versteht. Mir gefällt diese Paarung unglaublich gut. Da Athena farbig ist und Bobby weiß, wird auch hier nochmal ein immer noch sehr aktuelles Thema angesprochen, bei dem aber auch deutlich wird, wie stark die beiden sind und wie stark ihre Liebe auch zueinander ist.
In dieser Staffel hat sich "9-1-1" mehrmals Stand-Alone-Episoden bedient, um nicht nur die Vergangenheit von Hen (Aisha Hinds) und Chimney näher zu beleuchten, sondern auch aktuelle Themen aufzugreifen, die immer noch aufzeigen, dass es auch heute noch nicht überall Gleichberechtigung herrscht. Mit Hen haben wir eine farbige lesbische Frau in einem Männerberuf, der von Männern ausgeübt wird, die vor allem ein Problem damit haben, dass sich eine Frau in ihr 'Gebiet' begibt und es dadurch zu Änderungen kommt. Besonders bei der durch Hen zentrierten Episode wird eine personelle und positive Veränderung auf der Wache deutlich, während bei Chimneys zentrierten Episode eher eine persönliche Veränderung zu sehen ist, die für den Charakter enorm wichtig gewesen ist. Neben den beiden bekommt auch Bobby eine zentrierte Episode, die ich aber eher enttäuschend fand, da man in der ersten Staffel bereits viel über seine Vergangenheit erfahren hat, so dass es eigentlich für mich nicht von Nöten gewesen wäre, eine weitere Episode zu verwenden um seine Vergangenheit zu beleuchten, da am Ende ohnehin keine wirkliche Konsequenz gezogen worden ist.
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Fazit
Die zweite Staffel von "9-1-1" löst wahre Begeisterung bei mir aus. Während man in der ersten Staffel noch den Eindruck hatte, die Macher könnten nur wenige der Hauptcharaktere wirklich ausarbeiten, nutzt man die 18 Episoden dieser Staffel wunderbar dafür, um dies bei anderen Charakteren nachzuholen. Ebenso gut hat man den Ausstieg von Connie Britton kompensiert und mit Jennifer Love Hewitt eine wunderbare Nachfolgerin gefunden. "9-1-1" hat sich nicht nur im Unterhaltungswert gesteigert,. Den Autoren gelingt es in der zweiten Staffel sehr viel besser, Handlungsbögen durchdachter und kombinierter auszuarbeiten und enorme Spannung sowie Dramatik aufzubauen und zu halten, bei der man gefesselt und fasziniert vor dem Bildschirm sitzt. Die Serie ist mittlerweile zu einem Herzstück von mir geworden, das ich nicht mehr missen möchte.
Die Serie "9-1-1 Notruf L.A." ansehen:
Daniela S. - myFanbase
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