Life - Review des Piloten
"Life was his sentence. And life is what he got back." – Wie tiefsinnig... Der Titel gefällt mir nicht wirklich. Er ist wenig aussagekräftig und auch das Zitat von Charlies Freundin rechtfertigt so einen langweiligen Namen für eine Serie nicht. Zwar ist ein Name nicht wirklich ausschlaggebend, kann aber doch für Leute, die nichts damit anzufangen wissen, auch eher dazu beitragen, dass dem so bleibt.
Ich bin ja kein wirklicher Fan von Crime-Serien. So langsam komme ich mir vor, als würde ich in jeder Preview sagen, dass ich kein Fan des Genres, des zur Debatte stehenden Piloten bin. Aber das Crime-Genre steht wirklich ganz unten auf meiner Liste. Obwohl es sich dabei wahrscheinlich mit Science Fiction um die rote Laterne streiten dürfte. Aber wieder zur Sache: Der Fall in der Folge hat mich gar nicht interessiert. Aber trotzdem hat der Pilot mich nicht wie z.B. eine Folge "CSI: Den Tätern auf der Spur" dazu gebracht, langsam in einen Tiefschlaf zu entgleiten.
Der Hauptdarsteller ist sehr charismatisch und die Tatsache, dass er reichlich gestört ist, tut da ihr Übriges. Die Art und Weise, wie er mit Zeugen etc. umgeht, ist interessant und in der Szene am Anfang war ich wirklich ein wenig geschockt, als ich dachte, er würde tatsächlich mit dem Messer auf den Hund einstechen. Er hat auch ein gewisses komödiantisches Talent, denn die wenigen humorvollen Lichtblicke bringt er sehr trocken und ansprechend rüber. Ansonsten ging der Humor doch eher an mir vorbei.
Charlies Partnerin Dani kannte ich vorher nicht, ebenso wie Charlie selbst. Sie erscheint auch recht interessant. Drogenvergangenheit und auch sonst muss sie wohl ein paar Leichen im Keller haben. Potential ist auf jeden Fall da. Charlies Freundin kenne ich noch aus "Friday Night Lights". Sie war jetzt auch nur wenig zu sehen, beeindruckt hat sie nicht. Ted hat sicherlich für einen gewissen Anteil "Comic Relief" gesorgt. Aber bei solchen Leuten wie dem Ted-Schauspieler denkt man einfach immer an die Rolle, für die er berühmt geworden ist. Selbst wenn man die Serie ("Chicago Hope" in diesem Fall) nie gesehen hat. Denn Krankenhausserien gehören – ihr könnt es euch sicher schon denken – auch nicht unbedingt zu meinem bevorzugten Genre. Trotz allem sind die "Neben"-Darsteller des Hauptcasts solide.
Sehr nervig fand ich das extreme Genuschel und leise Gerede, das es für mich sehr schwer machte, einige Teile von Dialogen nachzuvollziehen. Wirklich nachteilig zum Verständnis war es nicht, aber gestört hat es mich trotzdem ziemlich.
Der Gefängnishintergrund bietet sicher Material, die Einschnitte mit Kommentaren fand ich recht gut gemacht. Am interessantesten dürfte aber sicherlich sein, wie Charlie versuchen wird, seinen eigenen Fall aufzuklären und, was er tun wird, wenn es denn so weit kommen sollte. Aber wer weiß, ob wir es erleben werden. Denn Aufklärung wird frühestens im Staffelfinale kommen. Und ob die Serie so lange überleben wird, bleibt abzuwarten...
Fazit
"Life" könnte entweder ein solider Erfolg für NBC oder eine der frühesten Absetzungen der kommenden Saison werden. Viel Raum dazwischen sehe ich nicht. Der Hauptdarsteller hat was und deshalb überlege ich mir doch, die zweite Folge noch anzusehen. Eine meiner Lieblingsserien wird "Life" aber sicherlich nicht. Wie gesagt, die Pilotfolge ist solide, aber auch nichts Außergewöhnliches. Bei so viel "solide" sieht man die Einstellung ja schon fast am Horizont. Trotzdem werde ich, wenn ich nichts Besseres zu tun habe, mal weiterhin reinschauen. Falls nicht, werde ich aber sicher auch nichts verpassen, worüber ich mich hinterher ärgern würde. Da hat die Pilotsaison bisher schon deutlich Besseres hervorgebracht.
Nadine Watz - myFanbase
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