Navy CIS: L.A. - Review des Piloten

Foto:
Foto: LL Cool J, Navy CIS: L.A. - Copyright: Paramount Pictures
LL Cool J, Navy CIS: L.A.
© Paramount Pictures

Ich hatte zwar gute Quoten für die Pilotfolge erwartet, aber bestimmt keinen Rekordwert von 18,3 Millionen Zuschauer. Das ist purer Wahnsinn! Mit diesem Rekord schlägt "NCIS: Los Angeles" sogar die Crimeserie "The Mentalist", die im letzten Jahr der erfolgreichste Neustart war. Das Spin-Off konnte bereits im zweiteiligen Backdoorpiloten #6.22/23 Legende zeigen, was den Zuschauer so erwarten wird. Nur hat sich danach einiges verändert. Louise Lombard stieg aus und wurde ersetzt; außerdem hat man eine neue Undercover-Basis eingefügt. Natürlich hat die neue Serie auch nicht mehr die Unterstützung von Mark Harmon und Sean Murray nötig, die dem Cast im Backdoorpilot noch als Push zur Seite standen. Doch wenn ich den Traumstart so betrachte, braucht die Serie solche Unterstützung gar nicht.

Foto: LL Cool J & Chris O'Donnell, NCIS: Los Angeles - Copyright: Paramount Pictures
LL Cool J & Chris O'Donnell, NCIS: Los Angeles
© Paramount Pictures

Die neue CBS-Crimeserie überrascht wirklich. "NCIS: Los Angeles" unterscheidet sich bei Weitem vom Original. Das Konzept, eine vollkommene neue Serie zu kreieren, ist den Produzenten gelungen. Einfach nicht zu vergleichen mit den Spin-Offs von "Law & Order" oder "CSI: Den Tätern auf der Spur", die sich doch alle sehr gleichen, und man als Zuschauer schnell die Lust an diesen Spin-Offs verliert. Automatisch stellt man als "Navy CIS"-Fan hohe Erwartungen an diese Serie, so dass man die eine mit der anderen Serie vergleicht. Man erkennt allerdings früh, dass die neue Serie absolut nichts mit der altbewährten gemein hat, bis vielleicht auf den Humor.

In "NCIS: Los Angeles" spielt die Forensik gar keine Rolle, und demzufolge gibt es auch keine zweite Abigail Sciuto und keinen zweiten Dr. Donald Mallard, dafür aber einen zweiten McGee, den ich noch in Special Agent Dominic Vail sehe, weil er eben der Neue ist. Und die Serie strotzt nur so angesichts ihrer Hochtechnologie. Die Serie thematisiert vielmehr die Undercoverarbeit des NCIS', was nicht immer bedeutet, einen Mord aufzuklären. Das ist ein Grund für mich anzunehmen, dass Washingtons Naval Criminal Investigative Service und Los Angeles' Office Special Projects, also beide "Navy CIS"-Serien, aufeinander angewiesen sind und somit kooperieren. Außerdem lässt dies ebenso befürchten, dass man außer Rocky Carroll, der hier auch in einer Nebenrolle als Direktor fungiert, unter Umständen noch weitere Gastauftritte anderer Darsteller aus "Navy CIS" sehen wird. Dass Carroll ebenfalls in dieser Serie mitwirkt, geht mir ziemlich gegen den Strich. Dieser Charakter reicht mir schon in "Navy CIS" und sofern die Gastauftritte von Abby und Co. keine Überhand nehmen, kann ich auch damit leben.

Foto: Chris O'Donnell, Navy CIS: L.A. - Copyright: Paramount Pictures
Chris O'Donnell, Navy CIS: L.A.
© Paramount Pictures

Die Folge knüpft nicht direkt dort an, wo #6.23 Legende (2) aufhörte, nämlich dem total fiesen Cliffhanger. Doch Chris O'Donnells Charakter Special Agent G. Callen ist am Leben, womit man sicher gerechnet hat, aber der Schusswechsel ließ auch das Gegenteil vermuten, als Callen plötzlich einem gelöcherten Käse glich. Pluspunkt für die Serie, dass die Handlung um dieses Attentat nicht vergessen wird, sondern noch allgegenwärtig ist, so dass der Zuschauer sich jetzt nicht ständig die Fragen nach dem Wieso, Weshalb, Warum stellen braucht. Diese Thematik wird mit hoher Wahrscheinlichkeit öfter eingebaut und irgendwann aufgeklärt und somit bewahrt sich die Serie immer noch etwas auf und hat etwas in der Hinterhand.

Nachdem in der Pilotfolge hauptsächlich Callens Rückkehr thematisiert wurde, dauerte es einige Zeit, bis die Folge in Fahrt kam. Die Charaktere sind ausnahmslos abwechslungsreich und sprechen einen sofort an. Einige von ihnen könnten meiner Meinung nach trotzdem ausgebessert und überholt werden, insbesondere LL Cool Js Charakter Special Agent Sam Hanna. Von seiner Schauspielleistung bin ich wirklich enttäuscht, nicht zu vergleichen mit der aus dem Backdoorpiloten. Zwar fehlte anfangs die Spannung in dieser Episode, dafür kamen aber Action und Überraschungsmomente nicht zu kurz. Dank der ausgezeichneten Gastdarsteller Mathew St. Patrick und Clare Carey konnte die Folge dann insgesamt doch aber überzeugen.

Fazit

Das Konzept des Spin-Offs gefällt mir. Dazu glänzen die Darsteller in ihren Rollen, von LL Cool J abgesehen. Die Serienmacher werden mit Sicherheit den Fokus nicht nur auf Chris O'Donnell und seinen Charakter legen und so auch die anderen Charaktere weiter ausbauen. Falls nicht, wäre ich dann doch enttäuscht. Als Dauer-"Navy CIS"- Zuschauer werde ich diese Serie mit hoher Wahrscheinlichkeit jede Woche einschalten. Endlich wieder eine neue Serie! Neue gibt es zwar reichlich, aber bis auf "FlashForward" keine, die mich ansprechen.

Dana Greve - myFanbase

Zurück zur "Navy CIS: L.A."-Übersicht