Big Shot - Review des Piloten

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Es ist schon ein bisschen zum Schmunzeln, dass ich eine Pilotreview zu "Big Shot" schreibe. Denn es ist die zweite Serie, nach "Mighty Ducks: Gamechanger", die sich um Sport dreht, von dem ich aber nicht die allergrößte Ahnung habe. Diese Serie dreht sich aber nicht um Eishockey, sondern um Basketball. Ein bisschen mehr Schimmer habe ich dann doch. Auch wenn die Sportart natürlich auch diesmal nicht der ausschlaggebende Punkt gewesen ist, warum ich mir die erste Folge von "Big Shot" angesehen habe. Es ist definitiv den Schauspielern John Stamos und Jessalyn Gilsig geschuldet, deren Castings ich für dieses Format sehr interessant fand, da sie bereits beide schon mal in "Glee" zu sehen waren und ich neugierig darauf war, wie die Chemie zwischen ihnen ist.

Foto: Big Shot - Copyright: 2021 ABC Signature Studios
Big Shot
© 2021 ABC Signature Studios

Vom Uni-Coach zum Privatschulen-Coach für Teenagerinnen

Zugegeben, ist Basketball jetzt nicht unbedingt die Sportart, über die ich eine Serie gebraucht hätte, trotzdem wollte ich mir nicht nehmen lassen, doch mal einen Blick zu riskieren. Immerhin hat John Stamos die Hauptrolle inne, den ich bereits zu Zeiten von "Full House" mochte. Zudem konnte und wollte ich mir nicht vorstellen, dass David E. Kelley ein Serienmacher ist, der in dem Fall nur die Techniken beleuchtet und daher war ich auch nicht sonderlich überrascht, als sich mir beim Schauen des Piloten der Gedanke auftat, dass es viel mehr um den Zusammenhalt der Truppe geht und dass man vor allem bei Stamos' Figur des Marvyn Korn erkennt, dass er doch kein solcher Choleriker ist, der nur Wutausbrüche hat, sondern, dass er auch einfühlsam, verständnisvoll und offen ist. Damit hatte man mich praktisch schon am Haken.

Foto: Yvette Nicole Brown, Big Shot - Copyright: Disney
Yvette Nicole Brown, Big Shot
© Disney

Marvyn ist ehemaliger Basketball-Coach, der an Unis tätig war und sich durch seine Wutausbrüche praktisch selbst ins Aus geschossen hat. Naja, so richtig verübeln kann man ihm seine Wutausbrüche nicht, zeigen sie doch die Leidenschaft, die er für diesen Sport entwickelt hat, selbst wenn es 'nur' die Folge der traurigen Grundlage ist, dass Marvyns Vater ihm nichts zugetraut hat. Aber natürlich sind solche Ausbrüche, wie er sie nun mal hat, welche, die ihm die Karriere gekostet haben. Denn man macht sich schon irgendwie fast in die Hose, wenn man Aufnahmen davon zu sehen bekommt. Kein Wunder also, dass seine Uni-Zeiten vorbei sind und seine nächste Stelle einer Degradierung gleicht, als er Coach an einer Privatschule für Teenagerinnen wird, die er trainieren soll. So ganz konnte ich mir das Grinsen nicht verkneifen, zumal John Stamos ein wunderbares Talent dafür hat, es grandios in seiner Mimik auszudrücken. Allerdings ist er damit nicht der einzige. Auch Yvette Nicole Brown führt ihre Rolle dahingehend toll aus. Ihre Figur der Sherilyn Thomas ist die Art von Schulleiterin, der es offenbar mehr um das Ansehen und Gelder geht, als um das, was die Schule tatsächlich voranbringen würde. Das Zusammenspiel von Brown und Stamos ist in sich so toll, weil eine gewisse Komik in ihren Unterhaltungen mitschwingt, was dieser Serie gut steht.

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Foto: Jessalyn Gilsig, Big Shot - Copyright: Disney/Gilles Mingasson
Jessalyn Gilsig, Big Shot
© Disney/Gilles Mingasson

Ebenfalls toll ist das Zusammenspiel zwischen Stamos und Gilsig. Ich bin – so furchtbar es auch klingen mag – froh, dass Jessalyn Gilsig an Bord geholt wurde, um die zuvor gecastete Shiri Appleby zu ersetzen. Diese Entscheidung wurde getroffen, weil man Gilsigs Holly als Love Interest für Marvyn vorgesehen hat und ich muss sagen, dass ich mich wahnsinnig auf das weitere Spiel zwischen den beiden freue. Sie haben eine tolle Chemie und eine gewisse Leichtigkeit, die in meinen Augen wundervoll zu beiden Charakteren passt. Holly, diejenige, die mehr auf der Seite der Teenager steht und Verständnis für sie aufbringt, während Marvyn doch eher der Typ ist, der keine Schwächen zu dulden scheint. So ist es auch kein Wunder, dass die Basketballtruppe anfangs etwas blöd aus der Wäsche guckt und nicht richtig weiß, wie sie damit umgehen soll. Vor allem trifft es in dieser ersten Episode den Star – Louise (Nell Verlaque) – besonders hart. Louise ist sozusagen das Aushängeschild und mit ihrem angesehenen Vater natürlich und eigentlich unantastbar, immerhin möchte Sherilyn nicht auf die Einnahmen und Weiteres verzichten. Allerdings ist das Marvyn herzlich egal und suspendiert sie wegen Fehlverhaltens vor einem wichtigen Spiel. So ganz falsch ist das nicht, auch wenn er den anderen gleich noch einen Dämpfer verpasst, der vor allem Destiny (Tiana Le) trifft, da es um ihr Gewicht geht.

Allerdings ist Marvyn kein so schlechter Kerl, wie man am Anfang vermuten könnte, denn er erklärt Destiny, dass er vor allem Potenzial in ihr sieht und auch bei Louise ist er nicht mehr allzu hart, als sie ihm gesteht, weshalb das Spiel so wichtig für sie ist. Letztlich erlaubt er ihr sogar zu spielen. Dass sie dann trotzdem nicht gesiegt haben, gefällt mir insofern gut, weil es zeigt, dass es Marvyn eben doch mehr um den Zusammenhalt und das Zusammenspiel ging. Vielleicht liegt es aber eben auch am guten Einfluss von Holly und seiner Tochter Emma (Sophia Mitri Schloss), bei der man sich sicherlich noch auf einiges freuen darf.

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Fazit

"Big Shot" von Disney+ kommt insofern gut aus den Startlöchern, weil man eine gewisse Leichtigkeit verspürt, die man vor allem bei Marvyn und Holly bemerkt, die trotz des Neckens recht sympathisch daherkommen. Ich freue mich jedenfalls sehr auf die verbleibenden Episoden.

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