Deutsches Haus – Charaktere

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1963 beginnt in Frankfurt ein Prozess, bei dem ehemalige SS-Offiziere für ihre Verbrechen im Konzentrationslager Auschwitz angeklagt wurden. Die junge Eva Bruhns wird dabei als Dolmetscherin für Polnisch eingeschworen, um bei den Zeugenvernehmungen behilflich zu sein. Privat lebt sie noch bei ihren Eltern, die die Gaststätte "Deutsches Haus" betreiben, und freut sich auf ihre Verlobung mit dem wohlhabenden Versandhaus-Erben Jürgen Schoormann.

Einige Figuren, die in "Deutsches Haus" fiktionalisiert dargestellt werden, basieren auf tatsächlichen Personen der Zeitgeschichte. Dazu zählen bspw. die Angeklagten, der Richter und der Staatsanwalt.

Zu den Nebencharakteren von "Deutsches Haus"

Eva Bruhns gespielt von Katharina Stark

Foto: Katharina Stark, Deutsches Haus - Copyright: 2023 Disney und seine verbundenen Unternehmen; The Walt Disney Company 2023; Krzysztof Wiktor/Disney/Gaumont
Katharina Stark, Deutsches Haus
© 2023 Disney und seine verbundenen Unternehmen; The Walt Disney Company 2023; Krzysztof Wiktor/Disney/Gaumont

Eva Bruhns ist eine junge Frau aus Frankfurt, die gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Annegret und ihrem jüngeren Bruder Stefan bei ihren Eltern Ludwig und Edith lebt. Ihre Eltern betreiben im Erdgeschoss des Hauses die Gaststätte "Deutsches Haus", wo Eva regelmäßig in der Küche oder im Ausschank hilft. Eigentlich arbeitet sie aber als Übersetzerin und Dolmetscherin für Polnisch, wodurch sie auch Jürgen Schoormann kennen gelernt hat, dessen Vater ein Versandhaus aufgebaut hat, für das Übersetzungen benötigt wurden. Die beiden planen ihre Verlobung, doch Eva ist irritiert darüber, dass Jürgen sich bei intimeren Begegnungen jedes Mal zurückzieht. Kurz vor Weihnachten 1963 erhält sie einen Anruf und wird gebeten bei einer Zeugenvernehmung aus dem Polnischen zu übersetzen. Sie ahnt nicht, dass es sich bei der Aussage um Schilderungen über die Gaskammern in Auschwitz handelt und bringt daher einige Vokabeln durcheinander. Obwohl sie das Gehörte schockiert, willigt sie später ein, auch bei dem beginnenden Gerichtsprozess gegen ehemalige SS-Offiziere als offizielle Dolmetscherin tätig zu werden. Mit jeder weiteren Aussage der Zeugen und Zeuginnen, die teilweise extra aus Polen anreisen, beginnt Eva auch ihre eigene Geschichte zu hinterfragen und findet heraus, dass ihre Eltern sie über viele Jahre hinweg angelogen haben und sie sogar eine persönliche Verbindung zum Konzentrationslager Auschwitz hat. Sie versucht, ihren Erinnerungen auf den Grund zu gehen, insbesondere als sie mit einer Delegation des Gerichts selbst in das frühere KZ reist. Parallel ärgert sie sich darüber, dass Jürgen ihr mit der Verlobung verbieten will, zu arbeiten, weshalb sie die Unabhängigkeit vorzieht, um dabei zu helfen, die Verbrechen von Auschwitz aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Edith Bruhns gespielt von Anke Engelke

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Anke Engelke, Deutsches Haus
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Edith Bruhns lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Frankfurt und betreibt dort die Gaststätte "Deutsches Haus", worauf sie sehr stolz ist, da sie sich dies nach dem Krieg hart erarbeiten mussten. Sie freut sich, als sie Weihnachten 1963 eine Waschmaschine geschenkt bekommt, weiß aber auch nicht, was sie mit der dadurch gewonnen freien Zeit anfangen soll. Parallel sorgt sie sich darüber, dass in Frankfurt der erste Auschwitz-Prozess beginnt und ihre Tochter vor Gericht als Dolmetscherin arbeitet. Diese Sorge teilt sie mit ihrem Mann, lässt sich gegenüber den drei Kindern aber nichts anmerken. Erst als Eva zu hinterfragen beginnt, ob ihre eigenen Erinnerungen an die Kriegszeit so stimmen, wie es ihr immer erzählt wurde, beginnt die Fassade zu bröckeln. Durch eine alte Bastelei von Annegret erkennt Eva schließlich, dass ihre Eltern ihr etwas verheimlicht haben und konfrontiert ihre Mutter Edith – kurz vor dem Verlobungsessen mit Familie Schoormann. Edith gibt zu, dass die Familie in Auschwitz neben dem Konzentrationslager gelebt hat, weil ihr Mann Ludwig im Casino als Koch gearbeitet hat, wodurch sie engen Kontakt zu den SS-Offizieren und ihren Familien hatten. Eva weiß nicht, wie sie mit den Lügen ihrer Eltern umgehen soll. Diese schwelende Konfrontation eskaliert jedoch, als Edith vor Gericht über ihre Erinnerungen an die Zeit in Auschwitz aussagen muss und Eva die komplette Wahrheit erfährt. Danach fällt es Edith lange schwer zu akzeptieren, dass ihre Tochter kein Verständnis für sie aufbringen kann und Hals über Kopf auszieht.

Ludwig Bruhns gespielt von Hans-Jochen Wagner

Foto: Hans-Jochen Wagner, Deutsches Haus - Copyright: 2023 Disney und seine verbundenen Unternehmen; The Walt Disney Company 2023; Krzysztof Wiktor/Disney/Gaumont
Hans-Jochen Wagner, Deutsches Haus
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Ludwig Bruhns hat die Frankfurter Gaststätte "Deutsches Haus" und die dazugehörige Wohnung im Obergeschoss gepachtet, wo er mit seiner fünfköpfigen Familie lebt. Er ist nicht nur ein leidenschaftlicher Koch, sondern auch ein liebevoller Ehemann und Vater, der seinen Kindern mit Rat und Tat zur Seite steht, wenn sie ihm bspw. in der Küche helfen, und seiner Frau keinen Wunsch abschlagen kann. Er macht sich Sorgen, als Eva beginnt als Dolmetscherin für den Ausschwitzprozess zu arbeiten, doch er lässt sich nicht anmerken, dass seine eigene Geschichte eng mit dem früheren Konzentrationslager verbunden ist, weil er als Koch im dortigen Casino gearbeitet hat. Seine Tochter Eva findet aber schließlich heraus, dass die Familie einst dort gelebt hat und beginnt unangenehme Fragen zu stellen. Als dann noch eine Vorladung vom Gericht kommt, erleidet Ludwig einen Herzanfall und muss ins Krankenhaus. Als er wieder nach Hause kommt, versucht er seine Tochter zu beschwichtigen, doch die hat mittlerweile die Zeugenaussage ihrer Mutter vor Gericht gehört und zieht Hals über Kopf aus dem Haus aus. Ludwig fällt es schwer, dass seine Tochter die Familie daraufhin meidet, insbesondere an Weihnachten.

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Annegret Bruhns gespielt von Ricarda Seifried

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Ricarda Seifried, Deutsches Haus
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Annegret Bruhns ist die ältere Schwester von Eva, die ebenso noch bei den Eltern wohnt. Sie weiß, dass sie nicht der gesellschaftlichen Norm entspricht, weil sie immer noch unverheiratet ist. Stattdessen stürzt sie sich voll in ihre Arbeit als Krankenschwester, wo sie zurzeit auf der Säuglingsstation eingeteilt ist. Dort macht sich der Oberarzt Sorgen, dass immer wieder Babys erkranken, weil sie mit Coli-Bakterien infiziert wurden, weshalb er sie bittet, ein Auge offenzuhalten, wer dafür verantwortlich sein könnte. Parallel haben die beiden eine heimliche Affäre. Annegret gefällt es nicht, dass ihre Schwester Eva in der Vergangenheit wühlt, als sie durch die Auschwitz-Prozesse damit beginnt ihre eigene Familiengeschichte zu hinterfragen. Da Annegret älter als Eva ist, kann sie sich noch an die Zeit erinnern und erzählt ihrem jüngeren Bruder Stefan eines Tages von einem fast verhungerten Jungen, der eines Tages am Zaun hinterm Haus stand. Während sie Stefan aber erzählt, dass sie sich das nur ausgedacht habe, wird durch Ediths Zeugenaussage vor Gericht klar, dass die Geschichte stimmt. Dann kommt auch bei der Arbeit heraus, wer hinter den Infektionen der Säuglinge steckt.

Stefan Bruhns gespielt von Ares Kloß

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Deutsches Haus
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Stefan Bruhns ist das jüngste Kind der Familie. Da er noch zu klein ist, um in der Gaststätte zu helfen, spielt er oft vorm Haus mit seinen Freunden. Dabei beobachtet, wer so ein- und ausgeht – z. B. Evas Freund und späterer Verlobter Jürgen Schoormann. Trotz des großen Altersunterschieds – Stefan kam erst lange nach dem Krieg zur Welt – hat er ein sehr gutes Verhältnis zu seinen beiden Schwestern und sie necken sich immer wieder gegenseitig. Während Eva mit der Gerichtsdelegation in Polen ist, liest er heimlich in ihren Notizbüchern, die sie unterm Bett versteckt hatte. Dadurch erfährt er von den Gräueltaten in Auschwitz und fragt seine Schwester Annegret, woran sie sich erinnert. Sie erzählt ihm eine Geschichte von einem fast verhungerten Jungen, der eines Tages am Zaun hinterm Haus stand, zieht ihn dann jedoch damit auf, dass sie sich das nur ausgedacht habe so wie ihrer Meinung nach viele Geschichten der Zeugen vor Gericht nur ausgedacht worden seien. Als Eva kurz darauf auszieht, besucht Stefan sie in dem Hotel, in dem sie sich ein Zimmer genommen hat, und bringt sie über die neuesten Familiengeschichten aufs Laufende.

Hans Hofmeyer gespielt von Uwe Preuss

Foto: Uwe Preuss, Deutsches Haus - Copyright: 2023 Disney und seine verbundenen Unternehmen; The Walt Disney Company 2023; Krzysztof Wiktor/Disney/Gaumont
Uwe Preuss, Deutsches Haus
© 2023 Disney und seine verbundenen Unternehmen; The Walt Disney Company 2023; Krzysztof Wiktor/Disney/Gaumont

Hans Hofmeyer ist beim ersten Auschwitz-Prozess in Frankfurt der vorsitzende Richter. Er schwört Eva Bruhns als Dolmetscherin ein und hört sich die Zeugenaussagen an. Der Prozess hat nicht nur viele Angeklagte, deren Gesuchen um Hafterleichterung er immer wieder ablehnt, sondern ruft auch ein großes Medien- und Publikumsinteresse hervor, weshalb er nach einigen Zeugenaussagen auch hier immer wieder zur Ordnung rufen muss. Als sich im Laufe des Prozesses herausstellt, dass die vorliegenden Pläne des Konzentrationslagers nicht stimmen und damit nicht für die Argumentation herangezogen werden dürfen, organisiert die Staatsanwaltschaft eine Reise nach Auschwitz, um eigene Aufzeichnungen der Örtlichkeiten sowie Fotografien als Beweise anzufertigen. Das begleiten auch Hans Hofmeyer sowie der Verteidiger Dr. Fritz Jerichow. Nach fast zwei Jahren Gerichtsverhandlung verkündet Hofmeyer im August 1965 schließlich die Urteile.

Zu den Nebencharakteren von "Deutsches Haus"

Die Serie "Deutsches Haus" ansehen:

Catherine Bühnsack - myFanbase

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