DVD-Rezension: Modern Family, Staffel 8

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Die in der TV Season 2016/17 auf ABC ausgestrahlte 8. Staffel der Familiencomedy "Modern Family" ist auch endlich in Deutschland auf DVD erschienen. Das offizielle Erscheinungsdatum war am 28. März 2019. Die 22 Folgen sind auf drei Discs verteilt und versprechen jede Menge neuen Familienspaß mit geliebten Charakteren.

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Inhalt

Foto: Vorläufiges Cover - Copyright: 2019 Twentieth Century Fox Home Entertainment
Vorläufiges Cover
© 2019 Twentieth Century Fox Home Entertainment

Der häusliche Spaß geht weiter mit der 8. Staffel von Modern Family: Alles beginnt damit, dass der Dunphy-Clan ein Abenteuer in New York zum Abschluss bringt. Nach Hause zurückgekehrt müht sich Claire ([peope=Julie Bowen]905[/people]) damit ab, in den Schränken der Pritchetts Ordnung zu halten, während sich Phil (Ty Burrell) und Jay (Ed O’Neill) zusammen selbständig machen. Glorias (Sofía Vergara Chilisaucen-Geschäft kommt in Schwung, während sich Cam (Eric Stonestreet) und Mitchell (Jesse Tyler Ferguson) mit ihrer heranreifenden Tochter Lily (Aubrey Anderson-Emmons) auseinandersetzen. Unterdessen schlingern Manny (Rico Rodriguez) und Luke (Nolan Gould) durch ihr letztes Highschool-Jahr. Drei große, glückliche Familien = Eine gewaltige Staffel voller Spaß!

Rezension

Foto: Modern Family - Copyright: 2019 Twentieth Century Fox Home Entertainment
Modern Family
© 2019 Twentieth Century Fox Home Entertainment

Die riesigen Erfolge von "Modern Family" sind schon seit Jahren vorbei, aber dennoch versammelt sich für die wöchentliche Familiendosis immer noch ein treues Publikum vor dem Fernseher. Sei es aus nostalgischen Gründen, sei es aus treuen Gründen oder sei es einfach, weil über diese Comedyserie immer noch mit am meisten berichtet wird. Dennoch wird niemand leugnen können, dass es den Serienmachern mitsamt Drehbuchautoren vermehrt schwerfällt, sich neue Geschichten einfallen zu lassen. Wie oft haben wir nicht schon miterleben dürfen, dass Jay sich für seinen verrückten Schwiegersohn Phil schämt? Wie oft haben wir erlebt, dass Claire verzweifelt von ihren Kindern für ihre zweite Karriere bewundert werden will? Wie oft haben wir er es erlebt, dass Phil sich nicht männlich genug fühlt und sich stetig unter Beweis stellen will? Wie oft haben wir es erlebt, dass Cam und Mitch Geheimnisse voreinander haben oder sich ihre Gefühle gegenseitig nicht eingestehen wollen? Und wie oft haben wir Gloria an den Tücken knabbern sehen, die ein wesentlich älterer Mann mit sich bringt? Ja, zu oft und all diese Geschichten sind etwas abgewandelt auch in Staffel 8 wieder zuhauf zu finden.

Foto: Eric Stonestreet, Ariel Winter & Sarah Hyland, Modern Family - Copyright: 2019 Twentieth Century Fox Home Entertainment
Eric Stonestreet, Ariel Winter & Sarah Hyland, Modern Family
© 2019 Twentieth Century Fox Home Entertainment

Dennoch sieht man oft genug das Bemühen, doch noch etwas Neues bieten zu wollen. So wird mit neuen Ortschaften gespielt. Cam und Mitch brechen nach Missouri auf, als die Großmutter vom Ersterem im Sterben liegt. Gloria bricht mit ihrer Familie nach Mexiko auf, um dort die Hochzeit einer Cousine zu feiern. Das sind zwar nur neue Settings für einzelne Episoden, aber dennoch zeigt sich, dass ein Szeneriewechsel durchaus guttun kann. Mit dem Country Club wird schließlich auch ein Handlungsort eingeführt, der über mehrere Episoden hinweg für Jay, Phil, Luke und Haley (Sarah Hyland) neue Erlebnisse bereithält.

Neue Impulse werden auch durch Nebenfiguren gegeben, die uns über längere Handlungsbögen begleiten dürfen. Da sind vor allem Dwight (Winston Duke), der als Star des High School-Footballteams Unterschlupf bei Cam und Mitch findet und dabei Lilys Leben aufmischt, Rainer Shine (Nathan Fillion), der neue, deutlich ältere Liebhaber von Haley und Ben (Joe Mande), der zunächst als Claires Assistent beginnt und sich schließlich in Alex‘ (Ariel Winter) Herz schleicht, zu nennen. Leider sieht man aber vor allem an Dwight, dass solche Charaktere mit Potenzial relativ abrupt und ohne Begründung wieder aus der Serie geschrieben werden. Das ist schon sehr schade, da man dies für Altbekanntes aufgibt. Wie sooft wird aber auch mit bekannteren Gastdarstellern gearbeitet. So schlüpft Victor Garber ("Legends of Tomorrow") in die Rolle eines Starkochs, für den Claire schon lange schwärmt, der sich aber ausgerechnet sie rauspickt, um zu zeigen, wie kochen nicht geht. Dot-Marie Jones ("Glee") spielt eine Teamkameradin aus Cams Bowlingteam, die sich gegen ihn auflehnt und Jane Krakowski ("30 Rock") schlüpft mal wieder in die Rolle von Donna Duncan, die Gloria das Leben zur Hölle macht. Zudem konnten für eine Episode die bekannten Basketballspieler Charles Barkley und DeAndre Jordan gewonnen werden, was die Stahlkraft der Serie sicherlich auch unterstreicht.

Foto: Modern Family - Copyright: 2019 Twentieth Century Fox Home Entertainment
Modern Family
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Diese kleinen Auftritte sind zwar nett, aber ich habe doch mehr Spaß daran, wenn bereits lange nicht mehr aufgetauchte Nebenfiguren zurückkehren, da diese Erinnerungen an die ganz starken ersten Staffeln aufkommen lassen und man erfährt so schließlich auch, wie es in deren Leben weitergegangen sind. Frank (Fred Willard) und DeDe (Shelley Long) kehren regelmäßig zurück und bringen stets neue Geschichten mit sich. Elizabeth Banks darf auch wieder für eine Episode zurückkehren und spielt die verrückte und verantwortungslose Sal genial wie immer. Sonia (Stephanie Beatriz) hat wieder einen Auftritt als eifersüchtige Schwester von Gloria, Javier (Benjamin Bratt) kehrt nach langer Zeit zur Abschlussfeier für seinen Sohn Manny zurück und findet Versöhnung mit Gloria und Jay. Pam (Dana Powell) wiederum scheint uns länger erhalten zu bleiben, da sie einige Gastauftritte hat und nun nach der Geburt ihres Kindes über Cam und Mitch einzieht. Das verspricht auch einiges für die kommende Staffel. Natürlich darf auch Dylan (Reid Ewing) nicht fehlen, der schließlich für die größte Überraschung der Staffel sorgt, da er eine ältere Frau mit zwei Kindern geheiratet hat. All die kleinen Momente mit ihm sind einfach schreiend komisch.

Foto: Ed O'Neill, Jeremy Maguire & Sofía Vergara, Modern Family - Copyright: 2019 Twentieth Century Fox Home Entertainment
Ed O'Neill, Jeremy Maguire & Sofía Vergara, Modern Family
© 2019 Twentieth Century Fox Home Entertainment

Während ich in meiner Rezension zu Staffel 7 noch erwähnt habe, dass vor allem die jüngeren Figuren stets Ansatzpunkte für neue Ideen bieten, fällt mir in dieser Staffel doch sehr ins Auge, dass eine klare Linie fehlt. Joe (Jeremy Maguire) darf stets nur als charmanter Lausbube agieren, Lily bleibt in den ständigen Beziehungskonflikten von Cam und Mitch ständig auf der Strecke und selbst bei Haley und Alex zeigt sich diese Staffel sehr einfallslos. Durch ihren Schulabschluss bekommt man einfach den Eindruck, dass sich die Drehbuchautoren schwertun, die beiden noch sinnvoll in den Familienalltag einzubinden. Alex hätte man mit ihrem Studium jede Menge eigene Geschichten schenken können, stattdessen taucht sie immer nur wieder in Lernwut zuhause auf oder versucht sich für eine Episode als Barista, was krachend scheitert. Noch schlimmer ist es eigentlich bei Haley, die wohl immer die planlose junge Frau darstellen wird, die das Leben noch so nimmt, wie es kommt. Während sie mit Andy (Adam Devine) in der letzten Staffel noch jemanden an ihrer Seite hatte, der ihr Raum für viele tolle Geschichten gegeben hat, springt sie diesmal von verrückter Jobidee zur nächsten und fängt – wie bereits erwähnt – eine Beziehung mit Rainer an, der nach Andy aber nur wie ein billiger Abklatsch wirken kann und das trotz bekanntem Darsteller. Bei Luke und Manny hat man mit ihrem letzten High School-Jahr noch einen klaren Rahmen, in dem viele Geschichten clever genutzt werden. Bei ihnen wird sich dann ab der nächsten Staffel zeigen, ob auch sie nicht mehr clever eingebunden werden können.

Foto: Modern Family - Copyright: 2019 Twentieth Century Fox Home Entertainment
Modern Family
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Insgesamt fällt mir auf, dass die Staffel wenig Highlightepisoden bietet, wo ich rundum mit allen Storylines zufrieden bin. Dafür gibt es aber immer mal wieder Handlungsbögen, die ich richtig gut fand und wo es ruhig mehr von geben dürfte. Bei #8.08 Geheime Allianz ist es einfach nur genial, dass Gloria, Cam und Phil eine Allianz gebildet haben, um sich gegenseitig bei den Problemen mit ihren Ehepartnern zu helfen. In #8.16 Härte, Holz und Heimlichkeiten gefällt es mir gut, dass Mitch und Haley eine gemeinsame Tradition haben. Das sorgt bei Cam für Eifersucht, der folglich versucht, so etwas auch mit Alex zu haben, doch dies will nicht klappen, da sie einfach zu verschieden sind. Dass Jay und Mitch eine komplizierte Beziehung haben, ist auch wahrlich kein Geheimnis, dennoch hat mich ihre gemeinsame Storyline in #8.21 Zeit allein sehr gut gefallen, da sie eindrucksvoll vor Augen geführt bekommen haben, wie kostbar so eine Vater-Sohn-Beziehung sein kann.

Enttäuscht bin ich dagegen von der traditionellen Halloween-Episode #8.05 Was würde Jesus tun … zu Halloween. Was waren das noch für Zeiten, als die Großfamilie den Tag zusammenverbracht hat. Inzwischen ist es leider häufig eine ganz normale Episode, bei die Albernheiten des Alltags kostümiert stattfinden. Deutlich besser funktioniert da die Thangsgiving-Episode #8.07 Warum geschieht alles das … zu Thanksgiving?, wo die Familie dann tatsächlich zusammenkommt und sich wie sooft Konflikte aufbauen und in einer chaotischen Situation entladen. Das funktioniert immer noch am besten!

Technische Details

Erscheinungstermin: 28. März 2019
Specials: Entfallene und alternative Szenen, Spaß am Set
FSK: 6
Laufzeit: 480 Minuten
Bildformat: 16:9 – 1.77:1
Sprachen (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1), Italienisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Italienisch

Fazit

"Modern Family" tut sich in seinem achten Durchlauf doch sehr schwer, da bei den erwachsenen Charakteren zu viel auf die gleichen Probleme und Konflikte gesetzt wird, während sich die jüngere Darstellerriege einfach nicht entfalten darf. Dadurch entstehen die Highlights der Staffel vor allem durch Gastaufritte von liebgewonnen Nebencharakteren, durch neue Figuren und einzelne geniale Momente, die es in der Summe einfach viel zu wenig gibt.

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Lena Donth - myFanbase

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