Emily in Paris - Review, Staffel 4.1
"Emily in Paris" ist wieder da und ich war froh, dass man vor dem Beginn der ersten Episode der vierten Staffel einen kurzen Rückblick bekommen hat. Staffel 3 wurde kurz vor Weihnachten 2022 veröffentlicht. Nun haben wir August 2024... also ist eine ganze Ecke an Zeit vergangen, nach der man vielleicht doch nicht mehr alles so präsent vor Augen hat. Zudem ist die vierte Staffel in zwei Teile geteilt, was von Netflix bei Serien immer öfters gemacht wird. Allzu schlimm finde ich das nicht mal, denn so kann man das Gesehene besser verarbeiten und die Vorfreude spielt dabei auch noch eine Rolle. Eine gewisse Vorfreude hatte ich auch beim ersten Teil dieser Staffel. Ich muss allerdings auch schon jetzt sagen, dass ich mit manchen Dingen nicht ganz so zufrieden war und ich umso gespannter bin, was sie für den zweiten Teil noch geplant haben.
© 2024 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix
Die dritte Staffel hörte damit auf, dass Camille (Camille Razat) die Hochzeit mit Gabriel (Lucas Bravo) hat platzen lassen, weil sie gemerkt hat, dass dieser immer mehr Gefühle für Emily (Lily Collins) empfinden wird. Ich fand es unglaublich stark von Camille, zu dieser Erkenntnis zu stehen, wobei es sowieso nicht zu übersehen war. Aber sich dann auch noch gegen ihre Mutter (Camille Jaby) zu stellen, das hat Trazte erfordert. Bei dieser hatte ich immer das Gefühl, sie wünscht sich gar kein richtiges Glück für ihre Tochter, sondern vielmehr, dass sie ihren Willen bekommt, es dann aber auch so darstellt, als ginge es nur darum, das Beste für ihre Tochter zu wollen. Dass das für Camille nicht so war, hat sich dann auch in den ersten beiden Episoden dieser Staffel gezeigt. Ich habe nie geglaubt, dass sie wirklich vermisst wird, sondern mal wirklich von allem Abstand gewinnen muss, da es ja doch ziemlich viel war, was in der letzten Staffel da auf sie eingeprasselt ist. Interessant fand ich aber, dass es ausgerechnet Emily war, die sie gefunden hat. Zwar war sie mit dem Aufenthalt bei Sofia (Melia Kreiling) auf der falschen Fährte, aber es hätte möglich sein können, auch wenn ich sagen muss, dass ich das fast schon zu einfach fand. Aber wie gesagt, es hat mich doch überrascht, dass es Emily war, die sie gefunden hat. Hier hat man meiner Meinung nach schon ein bisschen damit gespielt, dass beide schon lange keine Konkurrenz mehr füreinander sind, sondern Freundinnen – was Emily ja auch nochmal schön in Erinnerung gerufen hat, dass Camille neben Mindy (Ashley Park) ihre erste Freundin in Paris war. Und ich denke, es war auch wichtig, dass es nochmals unterstrichen wird. Ihr kleiner Fight im See hat mir durchaus gefallen, denn hier hat man doch ein bisschen erkennen können, dass man was vom Reboot "Der Denver-Clan" übernommen hat. Doch anders als dort haben Emily und Camille dann wirklich auch ein ernsthaftes und vor allem ehrliches Gespräch geführt. Mich hat aber auch ein bisschen überrascht, dass Camille doch so schnell mit Emily zurück nach Paris gegangen ist. Von da an hat man diese Figur in eine Richtung geschoben, die mir nicht sonderlich gefällt und ich befürchte sogar, das zieht sich auch noch in die zweite Hälfte der Staffel mit hinein.
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Camilles Beziehung oder Affäre – wie auch immer man es bezeichnen möchte – mit Sofia war echt eine Überraschung für mich in der letzten Staffel. Für mich hat sie nach einer kurzen Überlegung aber auch Sinn ergeben, denn wenn man in dieser Staffel den Erzählungen ihrer Freundinnen so zuhört, dann hat Camille einfach eine Fluchtmöglichkeit gesucht, wenn ihr alles zu viel wurde. Hatte ich in der letzten Staffel noch den Eindruck und das Gefühl, sie wäre tatsächlich in Sofia verliebt, verblasste das in dieser leider immer mehr. Dass Sofia aus Sorge um sie extra aus Griechenland angereist ist und die Freude über ihr Wiedersehen samt der Erleichterung groß war, das konnte ich absolut verstehen. Doch im Verlauf des ersten Teils hat man einfach gemerkt, dass sie sich immer weiter auseinanderleben und speziell bei Camille konnte man feststellen, dass sie eigentlich nicht weg von Gabriel will und es sehr liebt, mit ihm in der Vergangenheit zu schwelgen, so dass Emily und Sofia eigentlich außen vor sind. Irgendwie hat man die Figur in meinen Augen auch dadurch ein bisschen kaputt geschrieben. Camille hatte zwar schon immer eine starke Verbindung zu Gabriel, doch irgendwie hatte ich auch das Gefühl, sie sei absolut von ihm abhängig und das ist irgendwie schade, weil ich Camille wirklich mag. Aber auch der Cliffhanger verheißt für mich nichts Gutes und hat mich ein bisschen an Teri Schuester aus "Glee" erinnert.
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Allerdings hatte ich ohnehin diesmal den Eindruck, man will die bestehenden Beziehungen etwas schrotten. Im Übrigen finde ich es auch etwas schade, wie leicht man sich nun irgendwie von Alfie (Lucien Laviscount) entledigt hat. Dass seine Beziehung zu Emily nicht mehr so beständig sein kann, besonders nach dem Ende der dritten Staffel, ist vollkommen klar, doch gerade seine Erklärung zu 'ami' hat mir gefallen und Hoffnung gegeben, dass sie zumindest Freunde bleiben. Nach dem Maskenball ist diese aber auch irgendwie begraben worden, dabei fand ich es eigentlich geschickt gemacht. Eine weitere Beziehung, die auf der Kippe steht, ist die von Mindy und Nicolas (Paul Forman). Von ihm war ich ja sowieso nicht sonderlich begeistert, weil ich schon von Anfang an fand, dass da nur alte Gefühle von Mindys Seite aufgeflammt sind. Bei ihm hatte ich leider nicht das Gefühl und es hat sich auch jetzt noch nicht eingestellt. Nicolas ist kein Müttersöhnchen, aber jemand, dem es wichtiger ist, was sein Vater von ihm hält. Daher Applaus für Mindy, die sich gegen Nicolas behauptet hat. Aber das ist nur eine Seite. Die andere ist, dass es da noch immer Benoit (Kevin Dias) gibt und die Chemie ist nicht nur spürbar, sie ist greifbar. Ich würde mich ja zu sehr freuen, wenn die beiden wieder zusammenfinden würden, doch irgendwie scheint Mindy jetzt zwischen den Stühlen zu sitzen, da Nicolas sich nun gegen seinen Vater behauptet hat und es ja das war, was Mindy sich erhofft und gewünscht hat.
© 2024 Netflix, Inc.; Stephanie Branchu/ Netflix
Ich fand es überhaupt spannend, wie man Sylvies (Philippine Leroy-Beaulieu) Vergangenheit mit einer neuen Geschäftsidee von ihrem Mann Laurent (Arnaud Binard) mit Nicolas' Vater und Mindy verbunden hat. Ein bisschen hat mich diese Thematik auch erschreckt, war sie doch 2016/2017 durch Harvey Weinstein 'publik' geworden und danach wurde immer mehr enthüllt. Nun hat man sie auch in "Emily in Paris" thematisiert und das durch und mit einer Frau, die immer den Anstand und Schein wahren will. Doch es ist ein Thema bzw. eine Sache gewesen, die noch heute wichtig ist. Mir hat unglaublich gut gefallen, wie Sylvie mit sich gekämpft hat. Das klingt zwar ein bisschen blöd, aber gerade weil Sylvie schon solange in der Branche ist und man ihr angemerkt hat, wie sehr sie mit sich kämpft, zeigt es doch, wie es noch immer in ihr arbeitet. Und das Problem war ja nicht, dass sie ihr Gesicht 'verlieren' würde, da Julien (Samuel Arnold) doch noch absolute Loyalität bewiesen hat, sondern sie wollte ihren Mann nicht verlieren und da kann ich ihr Zögern umso besser verstehen. Allerdings bin ich auch mal gespannt, welche Bedingungen ihre Mutter gestellt hat. Ich fürchte ja, dass es keine guten sein werden. Ich freue mich aber auch unglaublich für Luc (Bruno Gouery) und Marianne (Laurence Gormezano). Luc ist ja mal wieder von einem Fettnapf in den nächsten gelatscht, aber irgendwie macht das ihn mir sogar noch etwas sympathischer. Seine Beziehung zu Marianne hat mich in der letzten Staffel doch etwas angestrengt, weil sie eben so ein Geheimnis gemacht hat. Aber mich freut, dass ihrem Glück nun offenbar wirklich nichts mehr im Wege steht. Bei Emily und Gabriel sieht das wohl etwas anders aus und ich befürchte auch, dass man es vielleicht doch noch 'schaffen' wird, alles künstlich in die Länge zu ziehen.
Fazit
Die erste Hälfte der vierten Staffel "Emily in Paris" hat einige interessante Themen aufgegriffen, die auch noch nach vielen Jahren wichtig sind und hat sie gleich noch mit einzelnen Beziehungen verbunden, die in der zweiten Hälfte umso wichtiger werden könnten. Man hat aber auch Camille in eine Richtung geschoben, bei der ich mir nicht sicher bin, ob mir die weitere Entwicklung gefallen wird. Ich habe ein bisschen Bedenken, ob Netflix das Format nicht vielleicht doch künstlich in die Länge ziehen wird.
Die Serie "Emily in Paris" ansehen:
Daniela S. - myFanbase
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