Enlisted - Review des Piloten
Für manche Serien stehen die Zeichen schon vor der Ausstrahlung leider auf Absetzung und die neue FOX-Comedy-Serie "Enlisted" gehört leider dazu. Nachdem man die im eher außergewöhnlichen Umfeld des Militärs angesiedelte Serie eigentlich für den Herbst geplant hatte und dann aber nicht nur nach hinten verschoben hat, sondern auch auf einen zum Scheitern verurteilten Sendeplatz am Freitagabend verlegte, scheint niemand von Senderseite an einen Erfolg der Serie zu glauben. Das ist Jammerschade, denn wenn man sich die ersten Episoden der Serie angesehen hat, findet man nicht nur eine der witzigsten neuen Serien der Season vor, sondern auch eine, die wunderbar zum weiteren FOX-Programm in Form von "Brooklyn Nine-Nine" passen würde.
Blendet man aber die äußeren Umstände aus, an denen man als Zuschauer ja leider eh nichts ändern kann, dann kann man diese wirklich lustige Comedy-Serie einfach genießen und Spaß daran haben. Das war im Vorfeld gar nicht so zu erahnen, schließlich bietet das Umfeld, eine Militärbasis in Florida ja nicht auf den ersten Blick viel Grund zum Lachen. Aber das Team hinter den Kulissen, rund um den Serienmacher Kevin Biegel, der selbst in einer Militärfamilie aufgewachsen ist, hat ein Milieu geschaffen, dass nicht nur herrlich viel Humor aus dem Armeeumfeld generieren kann, es gelingt auch, den nötigen Respekt für die ernsteren Aspekte dieser Arbeit aufzubringen, und das, ohne in patriotischen Pathos abzudriften. Das ist eine beachtliche Leistung, blickt man aber auf Kevin Biegels Vita, der zuvor bereits für "Scrubs" als Drehbuchautor tätig war und für "Cougar Town" eng mit Bill Lawrence zusammenarbeitete, erkennt man die Wurzeln dieser besonderen Mischung aus Albernheit und Seriosität.
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Warum "Enlisted" bis dato so wunderbar funktioniert ist aber in erster Linie deshalb der Fall, weil es urkomisch ist. Besonders Parker Young erweist sich als grandioser Komiker, der mit seiner gewinnenden Mischung aus Naivität und Enthusiasmus einen Lacher nach dem anderen für sich generieren kann. Aber auch Chris Lowell zeigt sich hier von seiner sympathischen und auch sehr witzigen Seite, dazu kommt Keith David, der in der Vorgesetztenrolle doch auch für zahlreiche Witze zuständig ist. Lediglich Geoff Stults wirkt in meinen Augen noch etwas steif, ist aber natürlich auch als der solide Charakter inmitten des Chaos positioniert. Da kann sicher noch mehr kommen und stellt zum jetzigen Zeitpunkt noch kein Problem dar.
Ein weiterer Pluspunkt ist überraschenderweise das Armee-Setting. Hatte ich im Vorfeld doch einige Befürchtung, man müsse sich hier stumpfen Hurra-Patriotismus anschauen, konnte die Serie dann doch in ihrer Umsetzung wirklich überzeugen. Da wird das militärische Umfeld vor allem als etwas außergewöhnliche Arbeitsplatz-Situationskomik genutzt und da man eine solche in dieser Form sonst nirgends findet, ist es doch sehr abwechslungsreich und eine Bereicherung für die Comedy-Serienlandschaft. Nun muss man nur hoffen, dass genügend US-Zuschauer, aber vor allem der ausstrahlende Sender das ebenso sehen und der Serie eine vernünftige Chance geben. Verdient hätte sie es.
Die Serie "Enlisted" ansehen:
Cindy Scholz - myFanbase
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