Familienanhang - Review - Staffel 4

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Ende August 2021 wurde die vierte Staffel aka Part 4 der Netflix-Serie "Familienanhang" veröffentlicht, auf den ich mich sehr gefreut habe. Denn man hat gelernt, dass es nicht nur auf den Witz an sich ankommt, sondern wie man diesen verpackt und welche Geschichten man sonst noch in einer Comedy erzählt. Wie gut oder vielleicht auch wie schlecht das in Staffel 4 von "Familienanhang" gelungen ist, könnt ihr nun nachlesen.

Foto: Familienanhang - Copyright: 2021 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix
Familienanhang
© 2021 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix

Mit der vierten Staffel von "Familienanhang" schlägt man ein weiteres Kapitel der McKellans auf und ich hoffe, dass wir uns noch ein bisschen weiter an dieser unterhaltsamen Familie erfreuen können, denn ich persönlich entdeckte immer weitere Facetten an ihnen, die ich einfach liebe und von denen ich auch gerne einfach mehr sehen würde. Zwar fand ich es schade, dass wir diesmal auf M'Dears (Loretta Devine) Schwester Maybelle (Telma Hopkins) verzichten mussten, aber dafür haben wir mehr von Tochter Grace (Erica Ash) sehen dürfen. Wobei ich auch hier zugeben muss, dass ich gerne etwas mehr darüber erfahren hätte, wie es beruflich bei ihr läuft, nachdem sie ja in der Vergangenheit doch nicht in den Fußstapfen ihres Vaters Jeb (Richard Roundtree) getreten ist und stattdessen Verliebten dabei helfen wollte, damit sie zusammenfinden.

Irgendwie scheinen die Kinder von M'Dear und Jepp ohnehin nicht so den beruflichen Erfolg zu haben. Zwar hat Moz (Anthony Alabi) mit seiner Karriere als Profisportler wirklich gut verdient, jedoch mussten er und Cocoa (Tia Mowry) Insolvenz anmelden und leben mit ihrer Familie bei seinen Eltern. Dabei hatte er doch einen Vertretungsjob als Moderator. Schade, dass man davon nichts mehr gehört oder gar gesehen hat, dafür scheint er einen neuen Job gefunden zu haben, der ordentlich Geld einbringen könnte. Eine Entwicklung hat man meiner Meinung nach aber bei Daniel (Warren Burke) gesehen. Zwar ist er wirklich der King darin, einen Job nach dem anderen zu verlieren und das auf die seltsamste Art und Weise, aber er findet eben immer wieder etwas Neues und scheint sich auch für fast nichts zu schade zu sein.

Dass er seinen Job im Restaurant gekündigt hat, kann ich vollkommen verstehen, denn wer weiß, was diese Lady aka seine Chefin noch so alles mit ihm angestellt hätte. Zudem tat mir Daniel dann doch sehr leid, als er gehört hat, wie Jepp über ihn denkt, bzw. wie er seine Zukunft seines Sohnes sieht. Daniel bemüht sich immerhin um Jobs. Aber anscheinend hat ihm die Offenbarung seines Vaters einen richtigen Schubs verpasst. Denn Daniel hat das Restaurant, nachdem er so ziemlich alle rausgeekelt hat mit seiner Art, ganz gut alleine geschmissen. Wer weiß? Vielleicht wird das sein Weg sein. Etwas Eigenes aufzubauen. Ich wünsche es ihm jedenfalls, da er ein feiner Kerl ist.

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Foto: Tia Mowry, Familienanhang - Copyright: 2021 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix
Tia Mowry, Familienanhang
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Genauso wünsche ich Cocoa den Erfolg mit ihrem Schmuck, denn auch wenn M'Dear sie hier und da 'schlecht' macht, hat Cocoa doch bewiesen, dass Schmuckdesign genau ihr Ding ist und dass sie das wirklich dauerhaft machen möchte. Nicht umsonst war sie in der vergangenen Staffel in dieser Reality Show und auch in dieser Staffel hat sie bewiesen, dass sie in der Lage ist, Job und Familie unter einen Hut zu bekommen. In dem Sinne hat mir auch gefallen, dass man in Episode #4.06 Cocoa schafft alles, das Bild einer Frau präsentiert hat, die eben nicht alles perfekt können muss, bei der man aber gesehen hat, dass sie das, was sie macht, mit Hingabe und Liebe macht und das ist besonders in der heutigen Zeit unglaublich wichtig.

Foto: Cameron J. Wright & Loretta Devine, Familienanhang - Copyright: 2021 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix
Cameron J. Wright & Loretta Devine, Familienanhang
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Apropos heutige Zeit. Ja, "Familienanhang" ist eine Comedy, in der People of Color im Zentrum stehen. Ja, Comedys haben den Stempel lustig zu sein. Aber gerade dieses Format zeigt in den einzelnen Staffeln immer wieder, dass es auch wichtig ist, an die Geschichte zu erinnern und dass sich manche Dinge zwar geändert haben, sich aber noch viele Dinge ändern müssen. Loretta Devine hat ein unglaubliches Talent Komik darzustellen, aber ebenso gut ist sie darin, eine wichtige Botschaft mit Gefühl, Emotionen und dennoch Leichtigkeit zu vermitteln. Mit Episode #4.04 M'Dear erzählt diese Geschichte nicht gerne, erfährt man, warum und weshalb M'Dear Angst vor Spinnen hat und wie es zu diesem Trauma kam und ich habe, als ich diese Episode gesehen habe, lange überlegt, wie ich diese Thematik in dieser Review verpacken soll. Serien wie "American Crime Story", "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte", "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" und noch eine ganze Reihe anderer thematisieren immer wieder Rassismus. Und warum? Weil es auch heute noch genügend Menschen gibt, die Rassismus betreiben und aufgrund von Rassismus wurde bei M'Dear ein Trauma bereits zu Schulzeiten ausgelöst, weil sie von einem weißen Jungen gemobbt wurde und dieser das N-Wort gegen sie verwendet hat. Trotz dessen hat man diese Episode aber auch dazu genutzt, um die Stimme zu erheben und deutlich zu machen, dass man sich von nichts und niemandem unterkriegen lassen soll.

Foto: Nicco Annan & Talia Jackson, Familienanhang - Copyright: 2021 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix
Nicco Annan & Talia Jackson, Familienanhang
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Ein ebenfalls wichtiges Thema in dieser Staffel war, wie man mit Homosexualität umgeht. Mit Episode #4.02 M'Dear stiehlt die Show hat man diese Thematik aufgegriffen und mit Shaka (Isaiah Russell-Bailey) und Jepp nicht nur zwei Charaktere gehabt, die unterschiedlichen Generationen entsprechen, sondern mich in ihrer Haltung erschreckt haben. Jepp, der als Pastor eigentlich immer predigt, dass alle vor Gott gleich seien und der 'Herr all seine Kinder liebt' und Shaka, der eigentlich in einer Generation aufwächst, die Homosexualität und Gendern immer mehr normalisieren sollte. In dem Punkt hat mir Mazzi (Cameron J. Wright) unglaublich gefallen, der seinem älteren Bruder die Wahrheit knallhart ins Gesicht sagt. Denn er hat Recht: Der Mensch ist noch immer derselbe, auch wenn er homosexuell ist. Zum Glück haben dies sowohl Shaka als auch Jepp noch eingesehen.

Foto: Loretta Devine & Richard Roundtree, Familienanhang - Copyright: 2021 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix
Loretta Devine & Richard Roundtree, Familienanhang
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Mit dem Finale dieser Staffel kommt man auch noch auf die Themen Lebenszeit, Tod und neues Leben zu sprechen. Wenn Menschen sterben, die man gut gekannt hat und mit denen man den Großteil seines Lebens verbracht hat, dann macht deren Tod einen nachdenklich und M'Dear ist keine Ausnahme. Und gerade bei M'Dear fällt es besonders auf, da sie eigentlich immer die starke Persönlichkeit ist, die immer wieder anderen zu verstehen gibt, dass sie doch noch gar nicht so alt ist, die voller Lebensenergie und Freude ist. Doch plötzlich verfällt diese Frau in ein Tief und will nicht mal ihren Geburtstag feiern, auch wenn niemand weiß, wie alt sie tatsächlich wird. Das war ehrlich gesagt nicht so toll anzusehen. Umso schöner war dann aber die Feierlichkeit und die frohe Botschaft, dass Cocoa und Moz ein weiteres Kind erwarten!

Foto: Talia Jackson & Lance Alexander, Familienanhang - Copyright: 2021 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix
Talia Jackson & Lance Alexander, Familienanhang
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Neben diesen ernsten Themen gab es natürlich auch jede Menge witziger und schöne Momente. Schön war übrigens auch, dass man Elvis (Lance Alexander) wieder zu sehen bekommen hat, denn ich hab ihn wirklich vermisst. Mir tat er ja wirklich leid, dass er am Valentinstag versetzt worden ist, aber umso mehr hat es mich gefreut, dass Jade ihm doch noch seinen Wunsch, mit ihm den Tag zu verbringen, erfüllt hat.

Foto: Familienanhang - Copyright: 2021 Netflix, Inc.; Courtesy of Netflix
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Witzig anzusehen war auf jeden Falls Jades komatöser Traum, der gezeigt hat, dass es gar nicht so schlecht ist, nicht so schnell erwachsen zu werden und das Ganze mit einer amüsanten Musicalnummer zu unterstreichen, in der besonders Loretta Devine wieder beweisen konnte, dass sie singen kann. Ebenso konnte sie beweisen, dass sie komödiantisches Talent hat, als M'Dear auf einem Skateboard ausgerutscht und damit durch die Küche gesegelt ist. Ich gebe zu, dass ich herzhaft gelacht habe.

Fazit

Staffel 4 von "Familienanhang" hat bewiesen, dass man es auch diesmal mit Leichtigkeit geschafft hat, wichtige Themen zu präsentieren, der Humor und die schönen Momente dabei aber nicht zu kurz kommen. Ich hoffe wirklich, dass Netflix grünes Licht für eine fünfte Staffel erteilt, denn diese Familiengeschichte ist in meinen Augen noch nicht vorbei.

Die Serie "Familienanhang" ansehen:

Daniela S. - myFanbase

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