Einstieg in die Serienwelt

Es gibt viele Dinge die einen über kurz oder lang von sich überzeugen – und im Falle des myFanbase-Teams gibt es ein paar Serien, die jeden einzelnen ganz besonders begeisterten. Unsere Autoren werfen einen Blick zurück, welche Serien sie dazu veranlassten, sich mehr über diese zu informieren und einen schließlich dazu führten, über neue Shows zu stolpern und eine Serienleidenschaft zu wecken.


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Foto: Emergency Room - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Emergency Room
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Früh übt sich, was ein Serienfan werden will. Schon im Kindergarten – bzw. Grundschulalter war ich verrückt nach den Zeichentrickserien "Die Schlümpfe" und "Alice im Wunderland". Ich fand es toll, alle Figuren zu kennen, und habe mir gerne eigene Geschichten für sie ausgedacht. Auch mein erstes Merchandising-Produkt wanderte in dieser Zeit in meinen Besitz: ein "Alice im Wunderland"-Handtuch.

Die erste Real-Serie, die ich einigermaßen regelmäßig verfolgt habe, war "Star Trek – Das nächste Jahrhundert", da mein älterer Bruder das häufig gesehen und ich einfach mitgeschaut habe. Zwar war ich noch zu jung, um alles zu verstehen, worum es in der Serie ging, doch sie hat meine Fantasie beflügelt und mich Schritt für Schritt vom Kinder – zum Erwachsenenfernsehen geführt. Bald fing ich an, Serien ganz verschiedenster Genres zu gucken: "Picket Fences – Tatort Gartenzaun", "Akte X", "Xena", "Farscape", "Emergency Room" und "Buffy – Im Bann der Dämonen". Jede dieser Serien hat mich auf ihre Art beeinflusst. "Akte X" zum Beispiel hat mich nachhaltig zu einem Fan des Mystery-Genres gemacht und durch "Xena" begann ich mich für die griechische Mythologie und für die Antike zu interessieren, was letzten Endes in ein Geschichtsstudium mündete. Natürlich gab es auf dem Weg zum Studium noch einige wichtige Zwischenschritte, die nichts mit Fernsehen zu tun hatten, dennoch wurde so die Saat gesät.

Die Serie, die mich auf die Idee gebracht hat, mich auch mal im Internet mit anderen Fans auszutauschen, war "Gilmore Girls". Bis dahin war das Interesse an Fernsehserien eher etwas, dass ich für mich behalten und nicht mit anderen Leuten geteilt habe, doch dann stieß ich über "Gilmore Girls" auf myFanbase und so kam es, wie es gekommen ist. | Maret Hosemann

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Foto: Six Feet Under - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Six Feet Under
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Wenn man schon so lange der Seriensucht verfallen ist wie meine Wenigkeit, ist es gar nicht so einfach, sich an die genaue Einstiegsdroge zu erinnern. Denn es gab so einiges, das in den 90ern über den Bildschirm flimmerte und mich prächtig zu unterhalten wusste. Zwar waren meine Ansprüche damals naturgemäß noch deutlich geringer, aber witzig oder spannend, am besten beides, mussten sie schon sein, die Serien, mit denen ich meine Jugend verbrachte. Wenn dann auch noch ein gutaussehender Kerl in der Hauptrolle zu sehen war, klebte ich an der Mattscheibe wie hypnotisiert. So himmelte ich nachmittags "MacGyver", "Remington Steele" und insbesondere Gonzo aus "Trapper John, M.D. " an, während abends dann in der Regel deutsche Familien-Serien wie "Nicht von schlechten Eltern", "Aus heiterem Himmel", "Lukas" oder auch "Gegen den Wind" auf dem Programm standen.

Ach, who am I kidding? Wenn ich ehrlich bin, verbrachte ich damals wohl am meisten Zeit vor dem Fernseher mit "Verbotene Liebe" – einer Serie, die mich heutzutage durch ihre hölzernen Dialoge und all das künstliche Drama schon nach zwei Minuten an den Rand des Wahnsinns treibt. Die mit Abstand meisten Videokassetten im Regal und Poster an den Wänden hatte ich hingegen von "Kommissar Rex". Heute schiebe ich das natürlich gerne auf die Tatsache, dass ich als Kind immer einen Hund haben wollte, aber keinen haben durfte. In Wirklichkeit war ich aber nicht nur in Rex total verschossen, sondern auch in Tobias Moretti und, nach seinem krokodilstränenreichen Abschied, Gedeon Burkhardt. Noch dazu gab's mit Stocki immer was zum Lachen und jede Woche aufs Neue spannende Kriminalfälle zu lösen, so dass ich von der Serie einfach nicht genug bekommen konnte. Ehrlich gesagt war's aber auch eine verflixt unterhaltsame Serie. Nostalgie hin oder her.

Für immer angefixt wurde ich dann, wie wohl viele, im Sommer 2004 von den "Gilmore Girls". Jeden Nachmittag verbrachte ich mit dem schrägen Mutter-Tochter-Duo und kam aus dem Grinsen oft gar nicht mehr raus, weil die Serie einfach mit so viel Witz, Charme und Herz aufwarten konnte wie keine andere zuvor. Leider riss die einjährige Ausstrahlungspause bei Vox nach der vierten Staffel ein großes Loch in meinen Alltag, das irgendwie gefüllt werden musste. An diesem Punkt trat schließlich eines Tages beim arglosen Googlen nach den Gilmore Girls myFanbase in mein Leben. Nachdem der gesamte Contentbereich abgegrast war, wagte ich mich schließlich ins Forum und fand dort nicht nur Gleichgesinnte zum Austauschen, sondern vor allem auch Inspiration für Ersatzdrogen. So verschlang ich daraufhin "Six Feet Under" innerhalb von nur zwei oder drei Wochen und zelebrierte später regelrecht die beiden viel zu kurzen Staffeln von "Carnivàle" über ein halbes Jahr lang. Beide Serien machten mir klar, dass Fernsehen nicht nur unterhalten, sondern auch fordern, aufwühlen, überraschen, verstören, inspirieren, aufrütteln, zum Lachen, Weinen oder Nachdenken anregen, sprich: emotional völlig überwältigen kann. Und diese unschätzbare Erkenntnis, die meine heutige Begeisterung für Quality TV erst entfachte, habe ich im Grunde genommen einzig und allein Stars Hollow zu verdanken. | Paulina Banaszek

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