Einstieg in die Serienwelt
Es gibt viele Dinge die einen über kurz oder lang von sich überzeugen – und im Falle des myFanbase-Teams gibt es ein paar Serien, die jeden einzelnen ganz besonders begeisterten. Unsere Autoren werfen einen Blick zurück, welche Serien sie dazu veranlassten, sich mehr über diese zu informieren und einen schließlich dazu führten, über neue Shows zu stolpern und eine Serienleidenschaft zu wecken.

Das Schauen, Nachdenken und allgemein beschäftigen mit Filmen und vor allem auch Serien begleitet mich im Grunde mein ganzes Leben. Richtig intensiv angefangen hat alles mit der deutschen Kinder- und Jugendserie "Schloss Einstein". Erstmal nahm mich eine fiktive Welt völlig gefangen. Die Distanz zwischen mir als Zuschauer und den Seriencharakteren begann sich allmählich aufzulösen. Für mich war das nicht nur eine Serie, einfache Unterhaltung, um sich die Langeweile zu vertreiben, nein es war viel mehr. Für mich existierten diese Menschen wirklich, ich weinte, lachte und litt mit ihnen, war traurig sie nach den 30 Serienminuten verlassen zu müssen, ihre Probleme wurden zu meinen eigenen.
Je älter ich wurde, desto intensiver wurde auch meine Begeisterung für fiktive Welten, die für mich real wurden. Der Übergang zum absoluten Serienjunkie erlebte ich mit dem genialen, bis heute unerreichten Serienmeisterwerk "Buffy". Serienerfinder Joss Whedon erschuf eine komplexe, hochinteressante Welt, die sich trotz der übernatürlichen Wesen nur marginal von der unseren unterscheidet. Viel wichtiger aber: er schuf lebensnahe Charaktere, mit denen ich mich persönlich absolut identifizieren konnte. Die ängstlich waren unsicher, gleichermaßen aber auch überaus witzig, mutig und loyal zueinander. Für mich ist "Buffy" bis heute das perfekte Serienerlebnis, in das man sich immer wieder völlig verlieren kann. Serien sind für mich sicherlich auch im großen Maße Realitätsflucht. Es stellt einfach eine ungeheure Erleichterung dar, die eigenen Probleme mal vergessen und sich völlig einer anderen Welt hingeben zu können. Serien sind für mich auch Stützen, Ratgeber und Hoffnungsschimmer. Serien, wie beispielsweise auch "Dawson’s Creek" gaben mir das Gefühl mit meinen Problemen nicht allein zu sein. Durch Serienkunstwerke wie "Six Feet Under" wurde ich emotional ungeheuer bereichert, durch eine Serie wie "Friends" erlebte ich viele Lehrstunden in Sachen Freundschaft und wie wichtig dieses soziale Konstrukt eigentlich ist. Durch Serien wie "24" und "Alias erlebte ich Hochspannung und Nervenkitzel, wie es sich die am besten konstruierte Achterbahn nicht leisten kann. Serien wie "Lost" schockierten und faszinierten gleichermaßen, die "Gilmore Girls" zeigten wir die Utopie einer friedfertigeren und besseren Welt, ich litt mit Clark Kent in "Smallville", weinte mit Matt in "Friday Night Lights", identifizierte mich stark mit Seth aus "O.C California", erlebte eine zuvor kaum erlebte emotionale Ambivalenz durch die Mafiaserie "Die Sopranos", schrie vor Lachen, um im nächsten Moment bitterlich zu weinen in der Serie "Scrubs" und wurde durch "One Tree Hill" erfolgreich emotional manipuliert. Serien sind für mich nicht nur eine stupide Zeitvertreiberei, sondern eine ungeheure persönliche Bereicherung. | Moritz Stock

Angefangen hat alles mit einer weiblichen Leiche, den "Einstürzenden Neubauten" und einem Spurensicherungs-Team, das seine Tatorte vorzugsweise im Halbdunkeln durchsucht. Innerhalb kürzester Zeit lernte ich Gil Grissom, Tim Speedle und, als dann endlich "CSI: New York" begann, auch Danny Messer und Aiden Burn kennen und – ja, man könnte es sogar so nennen – lieben. Für einige Zeit reichten mir drei Folgen pro Woche völlig aus, bis ich eines Tages auf "Gilmore Girls" mit Alexis Bledel, aber viel, viel wichtiger noch mit Lauren Graham stieß. Damit begann meine Serienbegeisterung erst wirklich – die ersten vier Staffeln muss ich mindestens sechs Mal gesehen haben, und bis jetzt sind sie mir nicht langweilig geworden. Durch "Gilmore Girls" bin ich zum Kaffee trinken gekommen, zu den verschiedensten Musikrichtungen und auch zu myFanbase.
Danach begann alles viel schneller zu werden, ich fand immer mehr Serien, die mir gefielen – und wenn ich viel sage, dann meine ich auch viel: "Grey’s Anatomy", "Desperate Housewives", "Scrubs", "Dr. House" aber auch Serien wie "Rescue Me", "The Shield", "Six Feet Under" oder "Die Sopranos". Inzwischen habe ich auf DVD über 70 Serien, allerdings schaue ich noch viel mehr. Natürlich nicht alle gleichzeitig, manche warten vielleicht auch einige Monate, bis ich sie mir ansehe. Ich habe ein paar Serien, auf die ich immer wieder zurückgreifen kann; die mich aufheitern egal wie traurig ich bin, die ich mir nur dann ansehen kann, wenn ich sehr gute Laune habe weil sie mich so traurig machen können und die, bei denen ich mich einfach nur fühle, als wenn ich gute Freunde besuchen würde. Denn das sind für mich meine Seriencharaktere – gute Freunde. Die dann da sind, wenn man mit seiner Stimmung und seinen Gefühlen keine Freunde aus der realen Welt belasten möchte. Die da sind, wenn man aus irgendwelchen Gründen irgendwo allein ist. Die einen zum Lachen, zum Weinen und zum Mitleiden bringen können. | Svenja Mühlbauer
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