Einstieg in die Serienwelt
Es gibt viele Dinge die einen über kurz oder lang von sich überzeugen – und im Falle des myFanbase-Teams gibt es ein paar Serien, die jeden einzelnen ganz besonders begeisterten. Unsere Autoren werfen einen Blick zurück, welche Serien sie dazu veranlassten, sich mehr über diese zu informieren und einen schließlich dazu führten, über neue Shows zu stolpern und eine Serienleidenschaft zu wecken.
Womit alles anfing? Wahrscheinlich wie bei so vielen peinlicherweise mit einer Soap Opera. In dem Fall "Unter Uns". Mein Bruder hat es irgendwann angefangen zu gucken (bestimmt, um mitzureden und so irgendein Mädchen in seiner Klasse zu beeindrucken) und ich bin später mit eingestiegen. Das ging dann, denke ich mal, über zwei Jahre, an denen ich zum allerersten Mal von einer Serie tatsächlich mit sehr vereinzelten Ausnahmen alle Episoden gesehen habe. Vorher war es mir egal gewesen, wenn ich mal eine verpasst habe. Dann habe ich mir für kurze sogar zwei Serien nebeneinander angesehen, denn "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" bot irgendwann einen blonden Engel namens Alexandra Neldel auf. Und klar, auch ich hatte das Bedürfnis, bei jemand bestimmtem in meiner Klasse Eindruck zu schinden, der das Ganze auch jeden Abend ab 19.40 Uhr verfolgte. Wenn es jemals gute Gründe dafür gab, eine Seifenoper anzusehen – diese zwei gehören definitiv dazu. Wieder zwei Jahre später bin ich dann ausgestiegen, weil trotz all der positiven Nebenschauplätze die Serie selbst nicht so wirklich zufriedenstellend war. Danach kam eine ganze Zeit lang nichts, was ich wirklich regelmäßig verfolgt hätte. Hier eine Comedy, da ein Crime-Procedural. Konnte man ja alles episoden- und teilweise auch staffelweise verpassen, ohne dass man im Geschehen nicht sofort wieder drin gewesen wäre. Gut, auch am Wochenende oder in den Ferien früh aufstehen, weil "Die tollen Fußballstars" ein wichtiges Turnier hatten und man Tsubasa und Co. dabei natürlich gebührend unterstützen musste, gab es auch kurz. Aber richtig weiter ging es eigentlich erst mit "Dragon Ball". Lächerlich langsames Erzähltempo, bescheuerte Power-Ups ohne Ende, aber ich fand's super. "Dragon Ball Z" und "Dragon Ball GT" mussten natürlich folgen, durch letzteres lernte ich dann auch die ganze Fansub-Geschichte kennen (und bin sehr froh, dass heute niemand mehr auf knallgelbe Untertitel setzt). Mit US-Serien ging es eigentlich erst 2005 los, als "Lost" auf ProSieben startete. Man wollte ja wissen, weswegen alle bei dem Sender diese doofen T-Shirts trugen. Kurze Zeit später folgte "O.C., California", wo ich bei #1.09 Höhenangst schließlich das erste Mal hängen geblieben bin – oberflächlicherweise natürlich nicht wegen der tollen Handlung. Also die acht Episoden davor angesehen und ab dann wöchentlich dabei geblieben. Bedingt durch die Sommerpause bei "Lost" auf ProSieben gab es dann kein Halten mehr und ich habe nach anderen Serien gesucht. Unzählige Serien-Marathons (ich habe im Duden nachgeschaut, das schreibt man wirklich so!) später kann ich nur sagen: Hallo, mein Name ist Andreas und ich bin Serienjunkie. | Andreas K.
Eigentlich bin ich schon als kleines Kind von Serien begeistert gewesen, denn ich kann mich zum Beispiel noch gut erinnern, wie ich mich jeden Abend auf den Sandmann gefreut habe. Die rituelle Wirkung einer Serie habe ich also schon früh kennen und lieben gelernt. Über den Disney-Club mit "Duck Tales" oder "Chip & Chap" haben es mir dann auch "Die Schlümpfe", "Captain Planet" und die "Turtles" angetan. Das Bedürfnis nach fortlaufenden Serien als Unterhaltungsmöglichkeit war bei mir als Einzelkind also immer vorhanden, auch wenn man es noch ganz anders wahrgenommen hat. Durchaus angestachelt wurde ich allerdings auch schon von den "Kickers", wo zumindest über einen kurzen Zeitraum das Bedürfnis nach dem Weiterschauen intensiv geweckt wurde. Meine ersten realen Serie waren dann Sitcoms wie "Alf", "Alle unter einem Dach", "Wer ist hier der Boss" und "Die Bill Cosby Show", auch wenn mich da Entwicklungen eigentlich nicht interessierten. Nicht zu vergessen sind auch hier "A-Team" und "Knight Rider", doch eigentlich war auch das alles eher noch ein Gelegenheitsschauen. Die Krimiserien "Kommisar Rex" und "Wolfs Revier" oder auch meine erste Arztserie "Emergency Room" begeisterten mich vor allem, weil meine Mutter das geguckt hat und weil es nach acht Uhr lief, für mich als jungen Zögling was ganz Besonderes. Die erste Serie, für die ich mich dann richtig begeisterte, war "Akte X". Mit der gruseligen Atmosphäre, dem eigentlichen Verbot, weil ich noch nicht alt genug war, das sehen zu dürfen, und den übernatürlichen Thematiken wurden genau meine Interessen getroffen. Positiv verstärkend war die Tatsache, dass meine Eltern zu dem Zeitpunkt immer so arbeiteten, dass ich abends alleine war. Der perfekte Nervenkitzel. Doch durch die Pubertät habe ich mich dann doch auch nach lebensnäheren Situationen gesehnt und bin über eine Mitschülerin auf "Dawson's Creek" aufmerksam geworden und ich habe mich zum ersten Mal in einer Star verguckt. Katie Holmes bzw. ja eigentlich Joey Potter als Charakter weckte mein Bedürfnis zum ersten Mal, mehr über eine Serie zu erfahren und auch im Internet nach Interviews, Bildern und sonstigen Texten zu suchen. Und die berühmte Ahnungslosigkeit, was man denn dann später tatsächlich mal werden will, ließ mich darüber nachdenken, vielleicht auch mal Texte zu verfassen, damit die Option Journalismus zumindest mal angetestet werden könnte. "Akte X" und "Dawson's Creek" begleiteten fortan intensiver mein Erwachsenwerden und dank ProSieben kamen bald viele weitere Serien wie "Roswell" (für mich damals quasi die Vereinigung meiner Lieblingsserien "Akte X" und "Dawson's Creek", nämlich außerirdische Teenies), "Buffy" oder "Charmed" hinzu und der Stein kam ins Rollen. Durch mehrere Serien hatte man auch immer häufiger die Gelegenheit, mit anderen Menschen in Gespräche zu bestimmten Serien zu kommen, und die Diskussionslust sowie der Bedarf nach Austausch stiegen weiter an. Es war quasi unaufhaltsam und dann stieß ich auf "Scrubs – Die Anfänger". Spätestens damit war ich im Kreise des richtigen Serienfans angekommen. | Emil Groth
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