Britische Serien
Neben den amerikanischen Fernsehserien, die bei myFanbase am meisten diskutiert werden, gibt es auch immer Produktionen aus anderen Ländern, in die sich das Reinschauen lohnt. Vorn mit dabei sind auch Serien aus Großbritannien, die wir hier mal etwas detailierter unter die Lupe nehmen.
Robin Hood
Wer kennt nicht den berühmten Helden mit Pfeil und Bogen aus Sherwood Forest? Robin Hood ist eine Legende, die nicht nur in der Literatur eine Bandbreite von Lesern begeistern konnte. In zahlreichen amerikanischen Verfilmungen wird der Held von Darstellern wie John Cleese, Kevin Costner oder Russell Crowe verkörpert. Mit vielen spektakulären Kampfszenen konnte zuletzt Meisterregisseur Ridley Scott Robin Hood zum Leben erwecken.
Noch erstaunlicher ist es, dass in BBC Ones britischen Serienverfilmung von Robin Hood einem weder die Darsteller ein Begriff sind, noch die Effekte denen aus Hollywood das Wasser reichen können – und die Serie trotzdem über drei Staffeln lang von begeisterten Fans begleitet wurde. Mich konnte allein der Pilot überzeugen und ich bin seitdem ein treuer Anhänger der kleinen, aber feinen, britischen Serie geworden.
BBC One beweist, dass man auch mit einfachen Mitteln Unterhaltung auf hohem Niveau bieten kann, wenn man nur weiß, wie. Mit aufgepeppten Dialogen und moderneren Kostümen ist "Robin Hood" seiner Zeit zwar voraus, aber es geht hier nicht um die realitätsnahe Darstellung des Mittelalters. Die liebenswürdigen Charaktere sind das Geheimrezept und das Hauptaugenmerk der Serie. In Jonas Armstrong hat man einen smarten und schlagfertigen Robin Hood gefunden, der von der ersten Minute an die Rolle perfekt darstellt. Gleiches gilt für den Bösewicht Richard Armitage. Anfangs als Hasscharakter abgestempelt, wurde er später zu einen meiner Lieblingscharakteren. Man kann sich nach und nach in ihn hineinversetzen und seinen tiefgründigen Charakter besser verstehen. Aber auch die anderen Figuren wie Will Scarlett alias Harry Lloyd und Little Jon alias Gordon Kennedy wurden sorgfältig ausgewählt und bezaubern. Robins Kampf um seine große Liebe Marian ist genau so unterhaltsam anzusehen wie sein Kampf gegen den machtgierigen Sheriff. Nicht nur die Figuren animieren zum einschalten und mitfiebern, sondern auch die Handlung weiß durch eine perfekte Mischung aus Humor, Action und Spannung zu überzeugen. Zwar sind die Action– und Kampfszenen nicht so aufgemotzt und brutal wie in amerikanischen Produktionen, aber das hat "Robin Hood" gar nicht nötig. Einzelgefechte und treffsichere Bogenkünste sorgen für Spaß und Unterhaltung, und das bei deutlich geringerem Budget. Und letzteres ist der Serie bei weitem nicht anzusehen.
"Robin Hood" ist ein echter Geheimtipp und deckt so ziemlich jedes Genre ab. Es sind vor allem die charismatischen Helden, die mich hingerissen haben und so real auf dem Bildschirm erscheinen, dass man sich liebend gerne von ihnen in eine andere Welt entführen lässt. Diese britische Serie braucht sich sicherlich nicht hinter anderen doppelt so teuren Filmen aus der Hollywoodfabrik verstecken.
Little Britain
Was zeichnet eine englische Serie wohl mehr aus als sein rabenschwarzer Humor? Und so ist auch die Sketch-Show "Little Britain" knapp am guten Geschmack vorbeigeschlittert. Entstanden aus einer Radioshow, schafften es die Hauptprotagonisten Matt Lucas und David Walliams 2003 ins britische Fernsehen und eroberten danach den Rest der Welt. Mit ihren skurrilen und bizarren Figuren, die jenseits der "Political Correctness" agieren, konnte "Little Britain" Fans und Zuschauer weltweit gewinnen. In allen einzelnen Sketchen werden verschiedene Randgruppen ordentlich aufs Korn genommen und durch den Dreck gezogen. Jede Folge ist im Prinzip gleich aufgebaut und die einzelnen absurden Charaktere leben durch ihren hohen Wiedererkennungswert, da jede Figur ein bestimmtes Zitat hat, der in jedem Sketch wieder auftaucht. Dieser Running-Gag macht die Serie unter ihren Fans zu etwas ganz besonderem und man sieht sich vor dem Fernseher sitzen und drauf warten das die prollige Vickie Pollard sich in ein "Aber Ja, aber Nein, aber Ja, aber Nein…" verstrickt oder Daffyd Thomas, in seinem Latexoutfit, behauptet der einzige Schwule im Dorf zu sein. "Little Britain" rutscht meilenweit unter die Ekelgrenze, wenn Maggie Blackamoor sich die Seele aus dem Leib kotzt, Mrs. Emery unkontrolliert in der Öffentlichkeit uriniert oder der über dreißig-jährige Harvey von seiner Mutter gestillt wird. Trotz dessen oder gerade wegen ihrem eigenwilligen Humor schaffte es die Serie, sich jahrelang im Fernsehen zu halten und noch sehr erfolgreich mit einem Bühnenprogramm durch England zu touren. Neben den Hauptdarstellern Matt Lucas und David Walliams ist auch Anthony Stewart Head, bekannt als Giles aus "Buffy", in einer wiederkehrenden Rolle als Premierminister regelmäßig zu sehen.
Mit amerikanischen ähnlichen Formaten lässt sich "Little Britain" äußerst schlecht vergleichen, da diese Art des Humors doch eher den englischen Produktionen vorbehalten ist. Doch die "Little Britain" Schöpfer ließen sich noch etwas Besonderes einfallen und schafften es mit der Sonder-Staffel "Little Britain USA" sechs Episoden lang, auch noch die "Amis" auf die Schippe zu nehmen. Hierbei wurden die altbekannten Charaktere mit typisch amerikanischen Figuren ergänzt und auch zahlreiche Gaststars wie Sting, Paul Rudd und Rosie O′Donnell gaben sich die Klinke in die Hand.
Tanya Sarikaya & Nina V. - myFanbase
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