Serienentdeckungen 2020

Wie jedes Jahr lassen unsere Autoren noch einmal Revue passieren, welche Serien sie 2020 nun endlich entdeckt haben. Denn schließlich kann auch der leidenschaftlichste Serienfan nicht alle Serien gleichzeitig schauen und es gibt immer wieder Lücken im Repertoire, die man versucht nach und nach zu schließen. Hier erzählen wir, wie wir auf manche alte Serien gestoßen sind und warum diese zu empfehlen sind.


Serienentdeckungen von Lena Donth


Dank des Booms von Streamingdiensten strömen gefühlt täglich neue Serien auf den Markt. Es entsteht ein Überangebot und damit die Herausforderung, für sich zu entscheiden, wann man was guckt. Und dann kommt ausgerechnet eine Pandemie, die alles auf den Kopf stellt, so dass in diesem Jahr viele Dreharbeiten abgebrochen werden mussten und Produktionen verspätet oder gar nicht wie geplant gestartet sind und urplötzlich ist das Überangebot doch nicht mehr so riesig. Auch ich habe das genutzt, um bei ein paar Serien reinzuschauen, die ich bei ihrem originären Start nicht auf dem Schirm hatte oder die mir nicht auf Anhieb zusagten. Drei davon möchte ich euch nachstehend vorstellen und vielleicht werden sie eure nächste Serienentdeckung.

Brooklyn Nine-Nine

Foto: Brooklyn Nine-Nine - Copyright: 2013 Fox Broadcasting Co.; FOX
Brooklyn Nine-Nine
© 2013 Fox Broadcasting Co.; FOX

Die Comedyserie "Brooklyn Nine-Nine" schaut bereits auf eine bewegte Vergangenheit zurück, war sie doch bei Fox gestartet und dort nach fünf Staffeln abgesetzt worden. Dank NBC hat es eine Rettung gegeben, so dass bereits zwei weitere Staffeln produziert werden, während Fans aktuell auf Staffel 8 für 2021 warten. Ich kann mich noch recht genau an 2013 erinnern, als "Brooklyn Nine-Nine" an den Start ging. Mir war diese Serie damals zu verrückt, zu laut, zu schrill und ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, wie man eine Comedyserie glaubwürdig über mehrere Staffeln hinweg auf einem Polizeirevier gestalten könnte. Die Zeit ohne "Brooklyn Nine-Nine" verging für mich, aber zum einen häuften sich die Nominierungen für die Serie bei Preisverleihungen, sogar mit Gewinnen und zum anderen hörte man immer mehr "Ja, das ist wie bei 'Brooklyn Nine-Nine'!", was etwas Kultiges hat. Und dann kam eben dieser Sommer 2020 und eine kleine Flaute an neuem Material und bei mir und der Serie hat es einfach Klick gemacht. Und das tatsächlich ab der zweiten Episode. Während es zum Auftakt noch ein wenig die Bauchschmerzen von 2013 waren, hat sich das aber unheimlich schnell aufgelöst, denn diese Truppe von einzigartigen Charakteren hat mich schnell in ihren Bann gerissen. Es sind sicherlich viele Stereotype dabei, aber die Figuren sind in ihren Eigenarten sehr stringent gestaltet, es ist eine regelrechte Musterhaftigkeit, die aber im Zusammenspiel immer funktioniert. Aber dennoch entwickeln sich die Charaktere auch weiter, ohne aber das Spezielle zu verlieren. Zudem finde ich die Balance zwischen polizeilichen Ermittlungen und persönlichen Verwicklungen absolut gelungen. Ich stecke mitten in der vierten Staffel und es ist durchaus ein schönes Gefühl, dass ich noch viel mit "Brooklyn Nine-Nine" zu entdecken habe!

Die Serie "Brooklyn Nine-Nine" ansehen:

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The Rookie

Foto: The Rookie - Copyright: Entertainment One Films Germany Inc. Alle Rechte vorbehalten.; 2019 American Broadcasting Companies, Inc. All Rights Reserved.; ABC/Kelsey McNeal
The Rookie
© Entertainment One Films Germany Inc. Alle Rechte vorbehalten.; 2019 American Broadcasting Companies, Inc. All Rights Reserved.; ABC/Kelsey McNeal

"The Rookie" ist im Grunde ein Beispiel, das sich argumentativ nicht viel von "Brooklyn Nine-Nine" unterscheidet in den Gründen, warum ich nicht sofort von der Senderpremiere aus dabei war. Auch hier war der Trailer für mich zu viel, zumal es nach Klamauk aussah. Da habe ich mich natürlich ebenfalls gefragt, wie lange man Polizeifälle durch diese humorvolle Brille unterhaltsam gestalten kann, ohne dass es irgendwann ausgelutscht erscheint. Ein zweiter großer Aspekt war für mich auch, dass ich bis dato kein großer Nathan Fillion-Fan war. Immer mal wieder ein paar Episoden von "Castle" zwischendurch und dazu das Wissen, dass um ihn ein regelrechter Hype besteht, den ich nicht nachvollziehen konnte, haben bei mir eine gewisse Skepsis entstehen lassen. Nach Staffel 1 und der Hälfte der zweiten Staffel frage ich mich rückblickend natürlich, wie falsch man eigentlich liegen kann. Denn "The Rookie" hat zwar Klamauk, aber ehrlich, die Dramaanteile sind so viel größer und qualitativ so viel besser. Ich habe schon oft nach der Beendigung einer Episode fast schon erschüttert vor dem Bildschirm gesessen, weil die Serie mich emotional so packen konnte, wie ich zuletzt immer nur dachte, dass es "9-1-1 Notruf L.A." kann. Auch wenn Fillion als John Nolan nun nicht mein Liebling ist, so habe ich doch auch seine Figur zu schätzen gelernt. Insgesamt ist es einfach ein starkes Ensemble und auch wenn die Gefahr bestand, dass es eine weitere Showbühne für Fillion werden könnte, finde ich, dass es stets wunderbar gelingt, den gesamten Cast gleichbedeutend in die Handlungen einzubeziehen, so dass insgesamt wertvolle Charakterarbeit entsteht, die sowohl die humorvolle, aber auch die dramatisch Erzählthematiken voll unterstützt.

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S.W.A.T.

Bei meiner letzten Serienentdeckung verhält es sich dann doch etwas anders. "S.W.A.T." stand von Anfang an auf meiner Liste. Zum einen natürlich wegen Shemar Moore, der seit "Criminal Minds" einfach jemand ist, den man gerne auf den TV-Bildschirmen sieht, zum anderen schaue ich eigentlich in jede Crime-Serie mal rein, warte aber eigentlich grundsätzlich bis zu ihrer deutschen Free-TV-Premiere bei Sat.1 oder Kabel eins. Ich war felsenfest überzeugt, dass es "S.W.A.T." dorthin schaffen würde, aber weit gefehlt. Die Serie tauchte nicht so erwartet schnell bei einem deutschen Sender auf, so dass sie tatsächlich etwas in Vergessenheit geraten ist. Zu Anfang dieses Jahres ist dann die DVD-Box eingezogen und ich war wirklich froh, dass "S.W.A.T." genau die Serie ist, die ich erwartet hatte. Große Überraschungen beschert dieses Format natürlich nicht, aber da ich in den Genres Abwechslung eh liebe, brauche ich auch diese Sendeformate, wo alles genau nach Schema F abläuft. Aber es ist ein gutes Schema F und "S.W.A.T." gelingt es immer wieder, extrem spannende Fälle zu inszenieren und dabei auch persönliche Verwicklungen nicht zu kurz kommen zu lassen. Moore ist der Held von "S.W.A.T.", er ist vielleicht auch zu arg Saubermann, weil man kaum mal eine Ecke bei ihm findet, aber es ist eben Shemar Moore und ich würde vermutlich wirklich alles mit ihm ansehen. "S.W.A.T." ist dank ihm, aber auch wegen so viel mehr eine sehr solide Procedural-Sendung.

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Lena Donth - myFanbase

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