Die besten Mütter in TV-Serien (1)

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Der zweite Sonntag im Mai eines jeden Jahres ist als Muttertag bekannt. Der Tag, der Frauen ehrt, die Mütter sind oder – wie es Schauspielerin Jane Seymour einmal schön benannt hat – Mutterfiguren sind, egal, ob sie einem das Leben geschenkt haben, blutsverwandt mit einem oder einfach eine mütterliche Bezugsperson sind. Höchste Zeit also, diese Frauen zu ehren, weswegen es in dieser Kolumne um die besten Mütter in TV-Serien gehen soll.

Kristina Braverman in "Parenthood"

Wenn man an die besten TV-Eltern denkt, dann darf eigentlich eine Serie keinesfalls fehlen und das ist "Parenthood", bei der der Titel Programm ist. Eigentlich könnte man alle Elternteile aufführen, weil alle sich über verschiedene Generationen hinweg sehr bewusst mit ihrer Elternschaft und dem Miteinander auseinandergesetzt haben. Sie haben alle Fehler gemacht, sich völlig verrannt und an sich selbst gezweifelt, aber es gab nie Zweifel daran, dass sie grundsätzlich als Figuren gute Menschen sind, die sich durch Herausforderungen navigieren, aber immer wissen, dass sie nicht alleine auf der Welt sind und sich so umeinander kümmern. Dabei sind die Mütter- und Väterrollen auch sehr unterschiedlich dargestellt worden, was noch ein weiteres Plus war. Ich habe mich jetzt entschieden, Monica Potter als Kristina Braverman stellvertretend zu nennen. Sie hatte von den Figuren her die natürlichste Ausstrahlung, die sofort etwas Mütterliches verbreitet und wo man sich auch als Findelkind sofort willkommen fühlen würde. Als Mutter ist sie auch sehr unterschiedlich gefragt gewesen, denn mit Haddie hat sie eine sehr reife und selbständige älteste Tochter, während das zweite Kind, Max, der sich auf dem Autismus-Spektrum befindet, ganz andere Herausforderungen bescherte. Wo verschiedene Fähigkeiten für die Kinder gefragt sind, da kann es leicht passieren, das andere aus den Augen zu verlieren. Damit musste sich auch Kristina auseinandersetzen, die sich damit wahrlich auch nicht immer als Super-Mom empfunden hat. Aber trotz der Herausforderungen sich dann voll auf auch noch das dritte Kind einzulassen, war Zeichen genug, wie sie sich als Mutter verstanden hat und welche Liebe sie damit verbreiten kann.

Die Serie "Parenthood" ansehen:

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Rebecca Pearson in "This Is Us"

Foto: Mandy Moore, This Is Us - Copyright: 2022 20th Television; Ron Batzdorff/NBC
Mandy Moore, This Is Us
© 2022 20th Television; Ron Batzdorff/NBC

Wenn man sich den Serienverlauf von "This Is Us" so ansieht, dann war es am Anfang doch deutlich so, dass die Qualitäten von Jack Pearson als Vater überdeutlich hervorgehoben wurden. Da musste man sich manches Mal schon kneifen, ob es wirklich alles echt war. Aber es wurde erzählerisch natürlich auch gebraucht, um die Auswirkungen von Jacks Tod auf seine Big Three im Jugendalter bis hin zu Erwachsenen zu unterstreichen. Ohne Frage war er auch mit seinen Fehlern ein großartiger Dad, aber ich breche hier die Lanze für Rebecca, die sich alleine aufgrund des gesegneten Alters, in dem sie gestorben ist, viel länger als Mutter beweisen musste. Sie hatte mit Jacks Tod zudem die ultimative Herausforderung, weil sie für drei höchst unterschiedliche Charakterköpfe da sein und sich währenddessen auch noch um ihren eigenen Trauerprozess kümmern musste. Dennoch ist an Rebeccas Fähigkeiten auch immer gerüttelt worden. Während Randall stets der Lieblingssohn war, der sich aber dennoch von ihr an einer Stelle grob belogen fühlte, ist das Verhältnis zu Tochter Kate stets angespannt, weil sie sich immer als in ihrem Schatten stehend empfunden hat. Aber auch bei Kevin kam schließlich heraus, wie sehr er sich doch vernachlässigt fühlte. Ganz schön riesige Baustellen. Aber das war auch die Kunst von "This Is Us". Es wurden immer alle Seiten eines Problems beleuchtet, so dass die Themen immer auf den Tisch kamen und ausdiskutiert wurden. Dabei hat man dann deutlich gemerkt, dass jede Medaille zwei Seiten hat und Rebecca hatte bei allen Konflikten stets eine nachvollziehbare Motivation. Wenn man das dann auch zusammennimmt, dann erklärt sich schnell, warum sie eine leidenschaftliche Mutter war. Sie war nicht fehlerlos, aber sie war dem Umstand gegenüber auch nicht ignorant und hat damit gearbeitet. Zudem lässt sich Mutterschaft auch schlecht messen. Aber die Liebe, die Rebecca für ihre Kinder gezeigt hat, die war in jeder Geste und jedem Wort zu spüren.

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Stef und Lena Adams Fosters in "The Fosters"

Foto: Teri Polo, The Fosters - Copyright: 2016 Disney Enterprises, Inc. All rights reserved.; Freeform/Craig Sjodin
Teri Polo, The Fosters
© 2016 Disney Enterprises, Inc. All rights reserved.; Freeform/Craig Sjodin

Hier schummle ich ein wenig und bringe gleich zwei TV-Moms in einem Paket unter, aber da Stef und Lena aus "The Fosters" auch ein verheiratetes Paar sind, ist das hier wohl mal total erlaubt. Stef und Lena könnten als Mütter nicht unterschiedlicher sein. Stef ist schon jung Mutter von Brandon geworden, doch sie hat sich in ihrer Ehe mit Mike nie vollends glücklich gefühlt, was unweigerlich auch ihre Beziehung zu Brandon beeinflusst hat, den sie aber über alles geliebt hat. Aber als Polizistin hat sie auch immer eine toughere Attitüde gehabt. Lena dagegen ist Liebe und Wärme pur. Somit war sie stets der Ausgleich zu Stef, weswegen die beiden sich wohl auch gefunden haben. Auch wenn sich Gegensätze anziehen, so glaube ich bei den beiden aber auch, dass sie durcheinander Seiten jeweils an sich ausleben konnten, die sonst eher versteckt waren. Stef musste sich ihrer Emotionen und Gefühle nicht mehr schämen und Lena hat auch gelernt, mal egoistische Entscheidungen zu treffen, die dennoch mit Blick auf das Wohl anderer gefällt werden. Die beiden hat als Mütter einfach ausgemacht, mit welcher Selbstverständlichkeit sie ihr Haus und ihre Herzen für Pflegekinder geöffnet haben. Speziell an diesem Umstand wird dann augenscheinlich, dass Stef und Lena sich eben doch sehr ähnlich sind. Nach Brandon und Mariana und Jesus haben auch Callie und Jude zwei liebende Mütter gefunden, die stets alles gegeben haben, um mit ihnen die Herausforderungen des Lebens zu meistern. Vermutlich ist deswegen ihre Präsenz im Spin-Off "Good Trouble" immer wieder gewünscht gewesen. Auch wenn die 'Kinder' nun alle erwachen sind, so brauchen wir alle wohl immer mal wieder jemandem im Leben, der einen navigiert.

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Lena Donth - myFanbase

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