Serienentdeckungen 2024 - Teil 3
Wie jedes Jahr lassen unsere Autoren noch einmal Revue passieren, welche Serien sie 2024 nun endlich entdeckt haben. Denn schließlich kann auch der leidenschaftlichste Serienfan nicht alle Serien gleichzeitig schauen und es gibt immer wieder Lücken im Repertoire, die man versucht nach und nach zu schließen. Hier erzählen wir, wie wir auf manche alte Serien gestoßen sind und warum diese zu empfehlen sind.
Serienentdeckungen von Daniela S.
Seattle Firefighters
© 2024 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.; Disney/James Clark
Normalerweise haben mich Serien sofort am Haken. Bei manchen funkt es gar nicht und bei manchen, da ist der Weg echt extrem lang. So war es bei dem zweiten Spin-Off von "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte". "Private Practice" hatte mich damals sofort in den Bann gezogen, eben auch weil Kate Walsh die zentrale Hauptrolle inne hatte und sie sowieso mein Liebling war. Das war bei Jason George anders. Ich hatte nicht wirklich was gegen Ben Warren, richtig toll fand ich ihn allerdings auch nicht. Er war für mich persönlich eher ein Mitläufer. Als "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" dann nach einem Backdoor-Piloten eigenständig gestartet ist, habe ich mir die erste Staffel auch sofort angesehen. Überzeugt war ich davon aber nicht. Es dauerte also ziemlich lange, bis ich weiter geschaut habe bzw. überhaupt nochmal angefangen habe. Durch die Episodenbeschreibungen und einzelne Kommentare habe ich im Laufe der Staffeln jedoch festgestellt, dass sich die Serie entwickelt hatte. Ich nahm mir auch vor, endlich mal aufzuholen. Es dauerte aber tatsächlich, bis bekannt wurde, dass die siebte Staffel die letzte sein würde. Ich habe es allerdings gewagt. Für mich das größte 'Hindernis' war eigentlich Andy Herrera. Ich mochte sie einfach nicht. Das Hin und Her mit Jack Gibson und Ryan Tanner und auch ihre sonstige Art gefiel mir nicht. Im Verlauf der vierten Staffel änderte sich das, wenn ich auch nicht genau sagen kann, woran es genau lag. Wahrscheinlich, weil ich die Charaktere immer mehr mochte und man sie mit ihrer Hintergrundgeschichte immer besser kannte. "Seattle Firefighters" hat aber auch die Fähigkeit, aktuelle, gesellschaftliche und auch schwerwiegende Thema nicht nur aufzugreifen, sondern sie auch noch so zu schildern, dass es beim Hinschauen und Hinhören mehr als wehtut, weil sie mitten ins Mark treffen und auch dafür sorgen, dass sie nachhallen. Doch gerade das war für mich letztlich einer der wichtigsten Grund, warum ich die Serie doch so ins Herz geschlossen habe.
Die Serie "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" ansehen:
Bad Sisters
© Apple; Natalie Seery
Was passiert, wenn die App für Streamingdienst Apple TV+ aus irgendwelchen Gründen nicht funktioniert? Richtig, man verpasst wirklich gute Serien. Bei mir war das "Bad Sisters". Ich hatte zwar nur am Rand mitbekommen, worum sich der Inhalt dreht, doch sehen wollte ich sie unbedingt. Ich glaube, ich habe ohnehin einen leichten Hang für Serien, in denen Schwestern zum Thema gemacht werden oder im Mittelpunkt stehen und wenn dann noch das Element Dark Comedy dazu kommt, bin ich sowieso an Bord. Die Serie spielt in Dublin und das Setting passt absolut zum Inhalt der Serie. Fünf Schwestern, die schon früh auf sich alleine gestellt waren und deswegen wahrscheinlich noch mehr zusammenhalten, als es sonst der Fall ist. Grace (Anne-Marie Duff) scheint dabei das Bindeglied zu sein, die aber mit Jean-Paul Williams (Claes Bang) einen Mann hat, der nicht ohne Grund ganz schnell den Namen Drecksack weg hat. Obwohl die Schwestern durchaus zusammenhalten, ist er es, der gegen jede entweder etwas in der Hand hat oder ihr etwas angetan hat und auch zu seiner Frau ist er kein Mann, den man sich wünscht. Obwohl Grace das Bindeglied ist, ist sie auch die sensible unter den fünf. Sie weiß zwar, dass sie von JP schlecht behandelt wird, jedoch erfindet sie auch immer wieder neue Ausreden für ihn, um das Verhalten zu rechtfertigen. Ganz anders sind da ihre Schwestern, die nicht nur die Gesetze ausdehnen, überschreiten, sondern auch brechen, was man ihnen aber nicht verdenken kann. Auch wenn man als Zuschauer und Zuschauerin weiß, dass das Brechen von Gesetzen und versuchter Mord alles andere als in Ordnung ist, erwischt man sich doch dabei, wie man den fünf wünscht, sie mögen ihn irgendwie loswerden und dabei kommt eben noch der schwarze Humor dazu, der die Serie noch besser macht, die ihre ganz eigene Art hat, zu zeigen, wie Zusammenhalt sein muss und sollte und was sie letztlich so sehenswert macht.
Die Serie "Bad Sisters" ansehen:
Beth und das Leben
Für mich ist "Beth und das Leben" wirklich ein Überraschungshit und ein Juwel. Erst recht spät bin ich drauf aufmerksam geworden und es waren letztlich auch die Gaststars für die zweite Staffel, die gemeldet worden sind, die mich zum Einschalten bewegt haben. Die zweite Staffel kenne ich zwar noch nicht, aber die erste Staffel hat für mich bewiesen, dass Amy Schumer nicht nur lustig kann, sondern dass genauso viel Ernsthaftigkeit in ihr steckt. "Beth und das Leben" basiert auf ihrem Leben, wenn ich mir auch nicht sicher bin, was von ihrem eigenen Leben alles mit reinspielt. Die Serie erzählt auf zwei Ebenen, man müsste sie eigentlich teilweise von hinten nach vorne schauen, um zu verstehen, warum Beth so ist wie sie ist. Und auch wenn man hier ein Comedyformat vor sich hat, bemerkt man doch die Ernsthaftigkeit, was sie ausmacht aber auch einzigartig macht, denn Beth wurde durch ihre Vergangenheit geprägt und die war alles andere als zum Lachen. Schumer und das Team haben gute Arbeit geleistet. Sie erzählen eine ernsthafte Geschichte, die wichtige Themen erzählt und die richtige Prise Humor an der richtigen Stelle setzt. Ich bin schon wahnsinnig auf die zweite Staffel gespannt.
Die Serie "Beth und das Leben" ansehen:
Hacks
Ähnlich wie bei "Modern Family" ist auch die Max-Serie "Hacks", die hierzulande bei RTL+ und Netflix streambar ist, ein Abräumer, wenn es um Preise geht und es war mir tatsächlich schleierhaft. Egal, ob "Hacks" als beste Comedyserie oder Jean Smart als beste Hauptdarstellerin in einer Comedyserie auf der Nominierungsliste steht, die Wahrscheinlichkeit ist verdammt hoch, dass die anderen keine Chance haben. Die Serie ist aber auch wirklich etwas Besonderes. Alleine schon, dass man mit Jean Smart und Hannah Einbinder zwei Darstellerinnen hat, die einen großen Altersunterschied haben, ist vielleicht schon der erste Punkt, der neugierig macht, wie die beiden zusammen harmonieren und in meinen Augen harmonieren sie perfekt zusammen. Die darauf bauende Handlung ist der nächste Grundstein: Eine in die Jahre gekommene Stand-Up-Comedian, die aber noch immer beliebt ist und das Publikum zum Lachen bringt und eine junge Autorin, die ihren Job wegen eines schlechten Witz verloren hat. Ja, da sind durchaus schon einige Lacher vorprogrammiert, besonders weil sie aufgrund des Altersunterschied eine teilweise andere Sprache sprechen. Dennoch ist es wunderbar, die beiden bei ihrem Ping-Pong-Spiel zu beobachten und zu bemerken, dass sie voneinander lernen können. Es ist also alles andere als verwunderlich, dass "Hacks" so erfolgreich ist. Auch die Witze sind nicht platt oder Schenkelklopfer. Vielmehr gehören sie zum Alltag und setzen eine gewisse Intelligenz voraus. Ich freue mich jedenfalls schon auf die weiteren Staffeln.
Die Serie "Hacks" ansehen:
American Horror Stories
© 2023 20th Television. All rights reserved.
Ich habe tatsächlich etwas gestaunt und gestöhnt, als es hieß, "American Horror Story" bekommt ein Spin-Off. Als zu "American Horror Stories" noch wenig Infos bekannt waren, habe ich mir überlegt, wie man wohl einen Ableger im gleichen Universum gestalten wollte. Von den ersten beiden Episoden, die 2021 auf FX und Disney+ erschienen sind, war ich nicht begeistert und habe danach auch gar nicht mehr weitergeschaut, obwohl ich sie immer auf meiner Watchlist im Auge hatte. Jetzt bereue ich es fast ein bisschen, dass ich so lange gewartet habe. Natürlich merkt man auch hier ganz klar die Handschrift von Ryan Murphy und das Markenzeichen der Mutterserie: Brutalität, viel Blut, vieles zum Abschrecken und es sind auch ein paar Episoden dabei, bei denen ich denke: Muss ich nicht gesehen haben. Dennoch ist es interessant, wie die einzelnen Episoden doch gewollt oder ungewollt mit Ereignissen aus der Mutterserie verbunden sind und man regelrecht einen WTF-Moment erleben darf, weil es wirklich teilweise an Genialität grenzt, wie was zusammengehört. Zudem hat man großartige Gastdarsteller und pro Episode wird ein entsprechendes Intro geliefert, was mit der bekannten Musik gepaart ist.
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Daniela S. - myFanbase
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