Emmys 2020 - Beste Miniserie
© Television Academy
Bei dem 72. Primetime Emmys 2020 sind die folgenden Serien in der Kategorie Beste Miniserie nominiert:
Die Emmy-Verleihung wird in in der Nacht vom 20. auf den 21. September 2020 live beim Pay-TV-Sender TNT Serie ausgestrahlt. Zudem wiederholt der Sender die gesamte Verleihung am 21. September 2020 um 20:15 Uhr.
Ein Plädoyer für "Unbelievable":
© Netflix, Inc.
Krimis sind seit jeher beliebt und dominieren nicht nur in Deutschland und den USA die TV-Bildschirme. In den letzten Jahren hat sich dabei ein neuer Trend entwickelt: "True Crime" – also Verbrechen, die tatsächlich geschehen sind. Nach Dokumentationen erobert dieses Genre auch immer mehr die fiktionale Welt und nach "When They See Us" in der vergangenen Saison ist "Unbelievable" das Highlight, das man sich 2020 nicht entgehen lassen sollte. Die Serie, die auf Netflix zu sehen ist, zieht einen sofort in ihren Bann, denn sie beginnt mit der Vergewaltigung der jungen Marie (Kaitlyn Dever). Viel zu oft schon musste man mit ansehen, wie solche Szenen fast schon verherrlicht wurden, doch "Unbelievable" geht (endlich!) einen anderen Weg und zeigt das Ganze aus der Perspektive der Opfer – der Überlebenden. Vergewaltigung und das Trauma der Frauen stehen im Mittelpunkt dieser Serie und auch, wie die Polizei mit diesen Frauen umgeht. Während einem in Maries Fall gezeigt wird, wieviel schlimmer das Ganze nach dem eigentlichen Akt der Vergewaltigung noch werden kann und man sich sprachlos und wütend vor Augen führt, dass genau das wirklich passiert ist, gibt einem ein neu gefundenes Ermittlerinnen-Duo (großartig gespielt von Toni Collette und Merritt Wever) Hoffnung, dass die Zuschauer – seien es Ermittler oder Angehörige von Vergewaltigungsopfern – aus dieser Serie etwas lernen. "Unbelievable" hat einen unglaublich starken weiblichen Cast, zeigt unfassbar starke Frauen und ist ein unermesslich wichtiger Baustein in der aktuellen #metoo-Bewegung. Gewalt gegen Frauen darf kein Stilmittel einer Serie sein und Gewalt gegen Frauen findet nicht nur bei einer Vergewaltigung statt.
Die Serie "Unbelievable" ansehen:
Ein Plädoyer für "Unorthodox":
© Anika Molnar/Netflix
In Zeiten wie diesen, in denen Intoleranz und Ausgrenzung wieder lauter werden, ist es umso wichtiger, über den eigenen Horizont zu blicken und fremde Kulturen kennen zu lernen. Filme und Serien können dazu einen großen und wichtigen Beitrag leisten. "Unorthodox" ist eine solche Serie, die einen in eine fremde Welt eintauchen lässt und die gleichzeitig zeigt, wie sich unsere Kultur für eine Aussteigerin aus einer ultraorthodoxen Gemeinde anfühlt. Die deutsche Netflix-Produktion, die größtenteils in Berlin gedreht wurde, lässt einen mit viel Liebe zum Detail hinter die Kulissen der chassidischen Gemeinde in Williamsburg, New York, blicken und scheut sich nicht, einen Großteil des Dialogs in Jiddisch mit Untertiteln zu präsentieren. Dadurch wird das "Fremde" einerseits noch mehr betont, gleichzeitig macht es die Serie aber auch sehr authentisch und einzigartig. Zur gleichen Zeit präsentiert uns "Unorthodox" mit der jungen Esty (Shira Haas) eine wahnsinnig starke und gleichzeitig unglaublich zerbrechlich wirkende Hauptfigur, die ihren eigenen Weg im Leben finden will. Sie ist verzweifelt genug, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen, um neu anzufangen und verliert dabei nie die Hoffnung, es in einer ihr vollkommen fremden Welt und Kultur zu schaffen. Diese Geschichte der Emanzipation, die fast jede(r) auf die ein oder andere Weise mal mehr und mal weniger heftig erlebt hat, ist es, weshalb sich die Zuschauer mit Esty identifizieren können und damit werden Brücken geschlagen, Gemeinsamkeiten gefunden und Intoleranz gegenüber anderen Lebensweisen und Kulturen aufgebrochen. Und genau von solchen Geschichten sollten wir heutzutage nicht genug bekommen können.
Die Serie "Unorthodox" ansehen:
Wer ist dein Favorit für den Emmy in der Kategorie "Beste Miniserie"?
Catherine Bühnsack - myFanbase
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