Oscarfieber, Teil 2: Die Golden Globe Gewinner

Am 11. Januar 2009 war es wieder soweit: Die Hollywood Foreign Press Association vergab zum 66. Mal die begehrten Golden Globes für hervorragende Leistungen im Filmbusiness, und wie es traditionell ist, haben die Gewinner die größte Chance auf eine Oscar-Nominierung. Während es letztes Jahr durch den Autorenstreik nur eine nüchterne Pressekonferenz mit der Bekanntgabe der Gewinner gab, scheint sich Hollywood wieder erholt zu haben und darf und kann wieder feiern. Zu den ganz großen Favoriten gehörten dieses Jahr David Finchers Liebesdrama "Der seltsame Fall des Benjamin Button", Ron Howards politisches Drama "Frost/Nixon" und Sam Mendes' 50er-Jahre-Film "Zeiten des Aufruhrs". Bei den Schauspielern waren es Kate Winslet, Meryl Streep, Heath Ledger, Brad Pitt und Sean Penn. Konnten sich die Topanwärter durchsetzen? Erfahrt bei uns, wer sich über die begehrte Trophäe freuen durfte.
Bester Film – Drama – "Slumdog Millionär"

Danny Boyles Drama "Slumdog Millionär" überraschte auf der diesjährigen Golden-Globe-Verleihung alle und gehörte zu den ganz großen Gewinnern, denn der Film gewann in allen vier Kategorien, in denen er nominiert war. Mit diesem Sieg hat wohl kaum einer gerechnet, da vielmehr die Dramen "Der seltsame Fall des Benjamin Button", "Frost/Nixon" und "Zeiten des Aufruhrs" zu den heißen Favoriten in dieser Kategorie gehörten. Nach dieser gnadenlosen Abräumung der Awards während der Gala hat "Slumdog Millionär" mit hoher Wahrscheinlichkeit die eine oder andere Oscar-Nominierung bereits sicher in der Tasche. Das Drama erhielt bereits im Vorfeld etliche Auszeichnungen, darunter drei British Independent Film Awards.
Bester Film – Komödie oder Musical – "Vicky Cristina Barcelona"

Diese Kategorie hatte im Vorfeld eigentlich keinen konkreten Favoriten, so machte schließlich Woody Allens Komödie "Vicky Cristina Barcelona" das Rennen. Insgesamt war der Film in vier Kategorien nominiert, konnte aber nur einen Golden Globe mit nach Hause nehmen. Des Weiteren waren Rebecca Hall und Javier Bardem als beste Hauptdarsteller sowie Penélope Cruz als beste Nebendarstellerin nominiert. Da Woody Allens Film in einer der wichtigsten Kategorien gewonnen hat, könnte "Vicky Cristina Barcelona" ebenso zu den Oscar-Kandidaten gehören. Doch ebenso die Verlierer des Abends wie Phyllida Lloyds "Mamma Mia!" und Martin McDonaghs "Brügge sehen... und sterben?" haben eine gute Chance auf eine Oscar-Nominierung in der ein oder anderen Kategorie.
Beste Hauptdarstellerin – Drama – Kate Winslet
Bester Hauptdarsteller – Drama – Mickey Rourke

Lange - sehr lange - musste die sympathische Engländerin Kate Winslet auf eine Trophäe warten. Sie hätte längst den Glauben an einen Award verloren, wenn in diesem Jahr nicht endlich ihr Name genannt wurde und das sollte an diesem Abend nicht das letzte Mal sein. Für ihre Performance in dem Drama "Zeiten des Aufruhrs" gewann sie nach bereits insgesamt fünf Nominierungen für einen Golden Globe ihren ersten Globe. Sie ließ die Hollywoodgrößen Angelina Jolie und Meryl Streep ziemlich alt aussehen, doch Winslet gehörte von Anfang an zu den Favoriten und dem wurde sie nun gerecht. Endlich! Es wurde nicht nur der Abend von "Slumdog Millionär", sondern ebenso der von Kate Winslet, die in der Nacht vom 11. zum 12. Januar 2009 wohl die glücklichste Frau war.
Bei den Männern kam alles anders, als die meisten sich es vielleicht gedacht oder gewünscht haben. Kein Sean Penn, der zu dieser Veranstaltung gar nicht erst erschien; auch kein Brad Pitt und ebenfalls kein Leonardo DiCaprio. Alle spielten in ihren Filmen außergewöhnliche Rollen, doch die Trophäe gewann jemand anderer. Es kam wiederum zu einer Überraschung in dieser Nacht, denn Mickey Rourke, der 2009 seine erste Golden-Globe-Nominierung erhielt, gewann als bester Hauptdarsteller. Er spielte in Darren Aronofskys Sportlerdrama "The Wrestler" den Part des Randy Robinson. 2008 gewann Mickey bereits den Toronto Film Critics Association Award und den Washington DC Area Film Critics Association Award für seine ausgezeichnete Darstellung. Besser konnte Rourke sein Comeback nicht abrunden.
Beste Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical – Sally Hawkins
Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical – Colin Farrell

Die beiden Kategorien standen ganz unter dem Motto: Die erste Golden-Globe-Nominierung - der erste Golden Globe Award, denn bei den beiden Comedy/Musical-Preisträgern war dies auch der Fall.
Frances McDormand, die in der Komödie "Burn After Reading - Wer verbrennt sich hier die Finger?" neben Brad Pitt eine ihrer besten Darstellungen bot, und ebenfalls Meryl Streep mit ihrer zweiten Nominierung mussten sich geschlagen geben. Denn nicht sie durften die Trophäe in Empfang nehmen, sondern die 33-jährige Sally Hawkins für ihre Rolle in Mike Leighs Film "Happy-Go-Lucky". Dies war ihre erste Golden-Globe-Nominierung. Für ihre Performance in dieser Komödie gewann sie bereits 2008 den Silbernen Bären auf der Berlinale. "Happy-Go-Lucky" war dieses Jahr zweimal nominiert, konnte sich aber gegen "Vicky Cristina Barcelona" in der Kategorie bester Film - Komödie oder Musical nicht durchsetzen.
Die fünf nominierten Hauptdarsteller hatten alle die gleiche Chance, niemand ging als Favorit hervor, somit konnte jeder den Preis abräumen. Alle haben ihren Rollen in den Filmen das gewisse Etwas verpasst, umsonst hätte man sie nicht für diesen Award nominiert. Aus dem Film "Brügge sehen... und sterben?" waren gleich zwei Hauptdarsteller nominiert: Colin Farrell und Brendan Gleeson. Die Hollywood Foreign Press Association entschied sich für Farrell, der genauso wie Sally Hawkins zum ersten Mal für einen Golden Globe nominiert war. Javier Bardem, der für "Vicky Cristina Barcelona" nominiert war, konnte somit seinen Vorjahressieg ("No Country for Old Men") nicht wiederholen.
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